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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
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konzentrieren.
    »Was zum Teufel ist denn heute los mit dir?«, fragte Shona schließlich, als ich den Locher in den Kühlschrank gestellt hatte. Es kostete mich einiges, nicht herauszuplatzen: Rate, wo ich heute nach der Arbeit hingehe. In das verdammte Hotel Malmaison mit dem verdammten Toby Delaney. Arrgghh!
    Ich bin jedoch entschlossen, vor Toby etwas distanzierter zu wirken. »Es war ein Schuss ins Blaue«, erkläre ich. »Ich habe einfach ›Romantische Hotels in London‹ gegoogelt, und das hier kam dabei heraus.«
    »Ich liebe es«, sagt er und schiebt mich aufs Bett. Sieht aus, als würde das mit der Distanz nicht lange anhalten.
    »Warte! Ich habe doch noch nicht mal die Schuhe ausgezogen! Ich werde die Laken schmutzig machen!«, kreische ich und wehre mich gegen ihn, während er meinen Hals mit Küssen bedeckt.
    »Seit wann machst du dir über das Schmutzigsein Sorgen, CS ?« Er zieht sich einen Schuh aus und wirft ihn durchs Zimmer.
    »Und jetzt entfernen wir diese braven Ballerinas, okay? Und diese Bluse und all diese …« Er bedeutet mir, die Arme zu heben, damit er mir mein Top ausziehen kann. »… Schichten. Warum haben Frauen nur so eine Vorliebe für Schichten? Denn wir werden jetzt ziemlich schmutzig werden.« Er öffnet meinen BH und wirft ihn durchs Zimmer. »Sehr schmutzig sogar.«
    »Und was sollen wir heute lesen?«, murmelt Toby.
    Wir liegen nackt im Bett, unsere salzig verschwitzten Körper ineinander verschlungen, gewärmt von den Strahlen der Abendsonne.
    »Warum? Ist diese Übernachtung etwa eine Art verlängerter Buchclub?«
    »Oh Gott, ja«, sagt er, immer noch atemlos. »Und die bisherige Lektüre war bereits von höchstem literarischem Standard.«
    »Ein literarischer Erotikroman?«
    »Genau, Steele.« Er lacht.
    »Hmm, ich schätze, dann sollten wir vielleicht Lady Chatterleys Liebhaber lesen«, sage ich schläfrig.
    Toby lacht. »Sehr gut. Oder vielleicht Madame Bovary , wo wir doch in einem französischen Hotel sind.«
    »Dann müsstest du mich allerdings mit Arsen vergiften und zusehen, wie ich einen langsamen und qualvollen Tod sterbe, was, glaube ich, nicht besonders romantisch ist. Wie wäre es mit Gefährliche Liebschaften ?«, schlage ich vor und streichele über sein Brusthaar.
    »Die Geliebte des französischen Leutnants ? «
    »Wow. Jetzt werden wir aber wirklich literarisch.«
    »Ja, vergiss das«, sagt Toby, rollt mich herum und küsst mich. »Gibt es eine Buchversion von Debbie Does Dallas ?«
    ***
    Wir bestellen Wein beim Zimmerservice, dann nehmen wir ein Bad bei Kerzenschein. Dabei lehne ich mich an Tobys Brust, während er sanft mein Haar streichelt. Ich fühle mich göttlich, so entspannt, dass ich fast einschlafe.
    »Ich komme mir vor wie Julia Roberts in Pretty Woman «, murmele ich.
    »Was, wie eine Prostituierte?«, fragt Toby.
    »Charmant. Du bist ja so lustig.«
    Toby lacht, und das Vibrieren seines Brustkorbs lässt einen Schauer über meinen Rücken bis in meine Füße laufen.
    »Warum sagst du das überhaupt?«, will er wissen.
    »Weil es eine Szene gibt, wo sie mit Richard Gere ein Bad nimmt, ein Bad bei Kerzenschein wie wir, und das ist sehr romantisch.«
    »Und was passiert dann?«
    »Na ja, sie überschreiten die Grenzen zwischen Freier und Prostituierte, schätze ich. Sie gehen eine Beziehung ein, verlieben sich ineinander.«
    Er erwidert nichts. Da ist nur das Geräusch des plätschernden Wassers, während ich meine Knie von einer Seite zur anderen bewege. Dann sagt Toby: »Du bist jedenfalls meine Pretty Woman«, und ich wende mich zu ihm um und küsse ihn.
    »Danke, aber ich koste ein Vermögen«, witzele ich. »Ich bin sogar eine echte Halsabschneiderin.«
    »Ich wette, das bist du. Aber du bist großartig, also bist du es wert.«
    »Wer bist du jetzt?«, frage ich lachend. »Ein Juror von X Factor ?«
    Wir küssen uns, trinken Wein, und Toby wäscht mir die Haare. Dann reden wir ewig lange in der Badewanne, bis das Wasser fast kalt ist und der Himmel, den wir durch das Fenster sehen, sich dunkelblau färbt. Das einzige Licht kommt von den Kerzen.
    Toby öffnet mit den Zehen den Warmwasserhahn noch einmal, und ich sinke tiefer in das herrlich schaumige Nass, spüre, wie mir der Wein und das unbeschreibliche Glück, das ich empfinde, zu Kopf steigen. Ich genieße es, bin fest entschlossen, den Augenblick auszukosten. Ich weiß, dass bald – wie bei einem Drogenabhängigen, dessen Rausch nachlässt – die Paranoia und die Schuldgefühle wieder

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