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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadja Nollau
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Haustür. Das musste Philipp sein. Er hatte zwar wie Sophie immer noch einen Hausschlüssel, aber dennoch kündigte er im Gegensatz zu seiner Schwester sein Kommen an, indem er klingelte. So viel Respekt zollte Sophie ihr nicht. Kristina lief schnell hinunter und machte ihm auf.
    „Schön, dass du da bist“, begrüßte sie ihn.
    Philipp beugte sich vor. Er überragte Kristina um mehr als einen Kopf und nahm sie fest in den Arm. „Toll siehst du aus, Mama.“ Dann löste er sich von ihr und fügte hinzu: „Das ist Tom.“
    Kristina streckte Tom die Hand entgegen. „Herzlich willkommen.“
    „Tom Breuer“, stellte er sich mit seiner tiefen Stimme vor. „Vielen Dank für Ihre spontane Einladung.“ Damit reichte er Kristina eine Flasche. „Ich hoffe, Sie mögen Champagner.“
    Kristina lächelte und nickte. „Und ich hoffe, Sie mögen Spargel.“ Sie nahm die Flasche entgegen. „Danke, aber das wäre nicht nötig gewesen. Ich freue mich, dass Sie da sind. Die Freunde meiner Kinder sind hier immer willkommen.“ Sie las das Etikett auf der Champagnerflasche. „Bollinger? Den kenne ich noch nicht.“
    Kristina ging voran in die Küche, die beiden jungen Männer folgten ihr.
    „Im Eisfach liegt Wein. Kannst du ihn herausnehmen und eine Flasche aufmachen?“, bat sie ihren Sohn.
    Philipp holte die Weinflaschen aus dem Eisfach, stellte eine in den Kühlschrank und begann damit, die zweite zu entkorken.
    „Woher kennt ihr euch denn?“, wollte Kristina wissen.
    „Tom ist ein neuer Nachbar. Er hat vor einiger Zeit die Wohnung im Stockwerk unter mir bezogen. Und er spielt jetzt auch in unserer Fußballmannschaft mit.“
    „Studieren Sie auch noch?“, fragte sie überrascht. Denn Tom war eindeutig älter als ihr Sohn.
    „Nein, Tom ist Architekt“, antwortete Philipp. „Mit 29 wäre er ein bisschen zu alt fürs Studium.“
    „Du sagst es“, stimmte Tom ihm zu und nahm ein Weinglas entgegen, das ihm Philipp reichte. „Ich bin gerade dabei, mich selbständig zu machen. Kann ich irgendwie helfen?“, wandte Tom sich nun an Kristina und stand plötzlich neben ihr am Ofen. Seine dunklen Augen funkelten sie an.
    „Ja, hilf du Mama, und ich hole Sophie und Opa“, schlug Philipp vor und verließ die Küche.
    „Vorsichtig, die Beutel sind sehr heiß“, warnte Kristina ihn, als Tom den Spargel mit bloßen Händen aus dem Ofen fischte.
    Schnell warf er den ersten Beutel auf den Tisch und blies auf seine Fingerspitzen. „Interessante Art, Spargel zu kochen“, stellte er fest, drehte den Wasserhahn an der Spüle auf und hielt beide Hände unter das eiskalte Wasser.
    „Verbrannt?“
    „Nein, ist nicht so schlimm“, wehrte er ab und grinste. „Um Fingerabdrücke muss ich mir jedenfalls keine Sorgen mehr machen.“
    „So schmeckt der Spargel viel aromatischer, wissen Sie. Er kommt nicht ins Wasser, sondern gart im eigenen Saft.“
    „Ich würde mich freuen, wenn Sie mich duzen würden“, meinte Tom. „Ich bin Tom.“
    „In Ordnung. Und ich bin Kristina.“
    „Es ist mir ein Vergnügen, Kristina“, gab er lächelnd zurück, beugte sich vor und hauchte ihr links und rechts einen Kuss auf die Wange.
    „Verbrüdert ihr euch schon?“, fragte Philipp schmunzelnd, als er nun in die Küche zurückkam. „Ich hätte dich vielleicht warnen sollen. Toms Charme ist keine Frau gewachsen.“
    „Stimmt“, lachte Kristina und spürte überrascht, dass ihr Puls schneller ging. „Und wo ist Sophie?“
    „Kommt. Aber Opa ist nicht da. Wo ist er denn?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, wo er steckt. Er macht sich rar in letzter Zeit. Wir fangen ohne ihn an. Kennst du eigentlich ein Parfüm namens Knize?“
    „Knize? Das spricht man Kniesche aus, Mama. Wieso?“
    „Vater legt das neuerdings auf.“
    „Knize? Interessant.“ Philipp zog die Brauen hoch. „Wen versetzt er denn damit in Duldungsstarre?“
    „Hä?“ Kristina verstand nur Bahnhof.
    Philipp lächelte breit. „Wenn da mal nicht eine Frau dahintersteckt.“
    „Meinst du wirklich?“, murmelte Kristina. „Na ja. Dann wollen wir mal.“
    Gemeinsam gingen sie ins angrenzende Zimmer hinüber, in dem der große Tisch stand. Kristina deutete auf einen Stuhl und fragte: „Tom, möchtest du hier sitzen?“
    „Gern, wenn du hier sitzt.“ Er zeigte auf den Platz daneben.
    „Nein“, ertönte eine helle Stimme, und alle drehten sich um. „Da sitze ich.“ Mit hocherhobenem Haupt und durchgedrücktem Kreuz kam Sophie an den Tisch und ließ sich

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