Romana Exclusiv Band 0183
offensichtlich war er ein Mann, der es gewohnt war, seinen Willen durchzusetzen.
„Danke, aber ich möchte nicht frühstücken“, lehnte sie entschlossen ab. „Ich will nur so schnell wie möglich nach Hause und unter die Dusche. Irgendwie komme ich mir lächerlich vor in diesem zerknitterten Partykleid.“
„Sie können auch hier duschen, wenn Sie Lust haben. Seien Sie einfach mein Gast.“
„Aber ich habe nichts anderes zum Anziehen dabei. Ich war nämlich auf einen solchen … Ausflug nicht vorbereitet, auch wenn Sie das wahrscheinlich denken.“
„Ich bin sicher, wir werden etwas Passendes für Sie finden. Kommen Sie. Während Sie duschen, bereite ich das Frühstück vor.“
„Warum bringen Sie mich nicht gleich nach Hause?“
Dave lächelte weich. „Weil ich’s nicht eilig habe.“
Sky wusste, dass er sie in der Hand hatte, und das machte sie wütend. „Ich hoffe, Sie genießen dieses kleine Machtspielchen wenigstens“, erwiderte sie verärgert.
Spöttisch zog er die Brauen hoch. „Machtspielchen? Das ist wohl ein bisschen übertrieben, finden Sie nicht auch? Ich fange den Tag nun mal lieber mit einem Frühstück an, und Ihnen biete ich das Gleiche plus einer warmen Dusche und frischer Kleidung. Ich versuche nur, ein guter Gastgeber zu sein.“ Er lächelte erneut und wies auf die offene Küchentür. „Kommen Sie mit.“
Widerstrebend folgte Sky ihm die Wendeltreppe ins obere Stockwerk hinauf. In Dave Montanas Nähe hatte sie ihre Gefühle nicht unter Kontrolle. Dieser Mann strahlte eine gefährliche Mischung aus Charme, Misstrauen und Höflichkeit aus, und Sky wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte.
Dave führte sie in ein großes Schlafzimmer. „Das Bad ist dort drüben“, erklärte er und wies auf eine andere Tür. „Nehmen Sie sich alles, was Sie brauchen.“ Er öffnete den Kleiderschrank. „Hier werden Sie sicher etwas Passendes finden.“
Sky warf einen Blick auf die vielen Sachen, die im Schrank hingen. Es waren alles teure, modische Kleidungsstücke. „Wem gehört denn das alles?“, fragte sie verwundert. „Ihrer Frau?“
Dave lächelte herausfordernd.„Nein. Wenn ich eine Frau hätte, würde sie bestimmt kein eigenes Zimmer haben. Sie würde bei mir schlafen.“
„Vorausgesetzt, dass sie das auch wollte“, entfuhr es Sky, und im nächsten Moment hätte sie sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Warum konnte sie ihre Gedanken nicht für sich behalten?
Dave sah ihr bedeutungsvoll in die Augen. „Das würde sie schon wollen, glauben Sie mir.“
Gegen ihren Willen stellte Sky sich vor, wie es sein musste, mit Dave zu schlafen. Ärgerlich schob sie den Gedanken beiseite. „Sie sind ganz schön von sich eingenommen“, erwiderte sie spitz.
„Wenn Sie meinen …“ Er lächelte erneut und ließ den Blick durch den Raum schweifen. „Dies ist das Zimmer meiner … Schwester.“
Natürlich, dachte Sky ironisch. Das kannst du deiner Großmutter erzählen, aber nicht mir.
Dave ging an die Tür. „Ich kümmere mich schon mal ums Frühstück. Gibt es irgendetwas, was Sie nicht mögen oder vertragen?“
Ja, Sie, wollte Sky schon sagen, hielt sich aber im letzten Augenblick zurück. „Nein, mir ist alles recht.“
„Hm, eine Frau nach meinem Geschmack“, erwiderte er lächelnd, und Sky hätte ihm vor Zorn am liebsten etwas an den Kopf geworfen. Doch Dave war schneller und verschwand.
„Alle Männer sind Mistkerle“, hatte Skys fünfzehnjährige Cousine vor Kurzem einmal zu ihr gesagt, und so langsam begann Sky tatsächlich zu glauben, dass das Mädchen recht hatte. Alle Männer außer Josh, fügte sie in Gedanken hinzu. Aber Josh lebte nicht mehr. Mit ihm zusammen war es wundervoll gewesen. Sie waren verheiratet gewesen, hatten ein winziges Apartment, ein kuscheliges Bett, sehr wenig Geld und viele wunderbare Träume miteinander geteilt.
So wie damals würde es nie wieder werden. Sky war nicht mehr das naive, romantische Mädchen von einst. Einen Mann wie Josh gab es nur einmal, das war ihr inzwischen klargeworden. Sie war reifer geworden, hatte ihr Leben selbst in die Hand genommen und sich eine Karriere aufgebaut. Die Männer, die sie traf, waren älter und beruflich etabliert.
Neugierig sah Sky sich um. Das Zimmer, das angeblich Daves Schwester gehörte, war sehr hübsch. Mit dem Himmelbett und den antiken, sehr gepflegten Möbeln sah es aus wie ein Bild aus einem teuren Einrichtungsmagazin.
Das Badezimmer war ebenso luxuriös ausgestattet. Es war
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