Romana Exclusiv Band 0183
eingerichtet und wirkte sehr gemütlich. Außer Sky und Dave war niemand da, und der Kaffee duftete herrlich. Sky sah zu, wie Dave ihre Tasse füllte. Dabei betrachtete sie seine muskulösen, sonnengebräunten Unterarme und seine kräftigen Hände. Wieder verspürte sie dieses merkwürdige Kribbeln am ganzen Körper, und verärgert versuchte sie, an etwas anderes zu denken. Dave Montana war doch nur ein Mann wie jeder andere, oder etwa nicht?
„Zucker, Milch?“, fragte er höflich.
„Beides bitte.“
Er stellte eine Tasse, eine Dose mit Zucker und ein Kännchen Milch vor Sky auf den Tisch, goss sich selbst Kaffee ein und setzte sich schließlich ihr gegenüber.
„Sie sagten, Sie hätten die Nacht nicht meinetwegen hier verbracht“, griff er das Thema von vorhin wieder auf. „Weshalb sind Sie dann hier?“
„Wegen Ihres Silbers natürlich“, antwortete Sky ironisch. „Ich wollte Sie ausrauben und dann mitten in der Nacht verschwinden.“
„Das wäre Ihnen kaum gelungen. Das Haus verfügt über eine sehr gut funktionierende Alarmanlage.“
Gleichgültig zuckte Sky die Schultern, und Dave schmunzelte.
„Haben Sie denn etwas Interessantes gefunden?“
„Nein.“ Sky gab drei Löffel Zucker in ihre Tasse.
„Was für ein Glück.“ Amüsiert sah er zu, wie Sky ihren Kaffee umrührte. „Sie mögen’s wohl süß, wie?“
„Normalerweise nicht, aber manchmal brauche ich eine Extraportion Energie.“ Sie trank fast die ganze Tasse in einem Zug aus und fühlte sich danach sofort besser.
Bequem lehnte sich Dave zurück. „Also sind Sie nicht meinetwegen und auch nicht wegen des Silbers hier. Sehr interessant.“
Sky verdrehte entnervt die Augen. „Sind Sie immer so misstrauisch? Vielleicht leiden Sie unter Verfolgungswahn, haben Sie sich das schon überlegt?“
Dave lächelte flüchtig. „Schon möglich. Manchmal passieren eben Dinge, die es notwendig machen, immer auf der Hut zu sein.“ „Wieso?“, fragte Sky neugierig. „Was ist denn so Schlimmes geschehen?“ Dave musterte sie eine Weile prüfend, bevor er antwortete: „Jemand versucht, mich gerichtlich zu verklagen.“
„Oh, tatsächlich?“, erwiderte Sky spöttisch und konnte dabei ein leichtes Gefühl der Schadenfreude nicht verbergen. „Sind die Umweltschützer hinter Ihnen her?“
„Das würde Sie wohl freuen, nicht wahr?“
„Ja, natürlich“, gab Sky unumwunden zu. „Ich finde es furchtbar, dass Sie dieses Hotel in Equador bauen wollen.“
„Ich weiß, das haben Sie mir gestern schon gesagt.“
„Ach, und deswegen bin ich in Ihren Augen wohl gleich eine Kriminelle, was?“
„Nein, das nicht.“ Dave stand auf und füllte die Tassen zum zweiten Mal.
Sky gab wieder viel Zucker in ihren Kaffee und rührte ihn nervös um. Dieser Mann raubte ihr noch den letzten Nerv. Wahrscheinlich dachte er, sie sei hier, um etwas über seine Person herauszufinden, was sich dann vor Gericht gegen ihn verwenden ließe. Sie blickte auf und sah ihn fest an.
„Wenn Sie mich aus irgendeinem Grund verdächtigen, habe ich das Recht, es zu erfahren, Mr. Montana. Ich bin nur auf Ihrem Sofa eingeschlafen, und Sie behandeln mich, als sei ich eine Schwerverbrecherin! Ich weiß nichts über diese Klage und habe auch keineswegs vor, schmutzige Wäsche zu waschen, falls Sie das glauben sollten!“
Forschend sah Dave sie an. „Leider überzeugen mich Ihre Argumente nicht.“
„Wollen Sie damit etwa sagen, dass ich lüge?“, regte Sky sich auf.
Er zuckte die Schultern. „Ich kenne Sie nicht. Was würden Sie denken, wenn Sie morgens feststellten, dass ein Fremder in Ihrem Haus übernachtet hat? Ich versuche nur herauszufinden, was Sie dazu veranlasst hat, die Nacht bei mir zu verbringen. Und diese Kopfschmerzgeschichte können Sie Ihrer Großmutter erzählen.“
Sky stöhnte auf. Sie würde diesen Mann nie von der Wahrheit überzeugen können.
„Was war denn mit Sean gestern Abend los?“, fuhr Dave fort.
„Ich dachte, er sei mit Ihnen auf die Party gekommen.“
„Ist er auch.“
„Und warum sind Sie nicht mit ihm nach Hause gefahren?“
„Weil er es vorgezogen hat, mich hierzulassen.“
Dave zog überrascht die Brauen hoch. „Nicht gerade die feine Art, finden Sie nicht auch?“
„Sollte wohl so etwas wie eine Trotzreaktion sein.“
„Eine Trotzreaktion? Ich dachte, das machen nur Kinder.“
„Manche Männer neigen auch dazu. Und zwar immer dann, wenn sie merken, dass ihre Frauen oder Freundinnen sich kein Bein ausreißen,
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