Romana Exclusiv Band 0183
Mitarbeiter hielt es lange bei ihm aus. Die meisten flüchteten innerhalb kürzester Zeit tränenüberströmt aus dem Atelier.
Nur Sierra nicht. Finns Schimpftiraden ließen sie kalt. Sie war nicht aus der Ruhe zu bringen und erledigte ihre Arbeit so gut, dass sogar der Fotograf nichts auszusetzen hatte.
Als die Session beendet war, sagte er: „Ruf mich an, wenn du wieder in New York bist.“
Genau das tat sie, und er bot ihr an, für ihn zu arbeiten. Seitdem war sie in der Szene bekannt – nicht nur als eine hervorragende Haarstylistin, sondern auch als jemand, der mit anspruchsvollen Fotografen, hysterischen Models, engen Terminplänen und schwierigen Kunden zurechtkam. Sie konnte sich vor Aufträgen nicht mehr retten.
Nur ihr Privatleben lag immer noch brach. Es gab zwar genug Männer, die mit ihr ausgehen wollten, aber es war niemand dabei, mit dem sie den Rest ihres Lebens hätte verbringen wollen.
Dann war Dominic Wolfe gekommen und hatte sie im Sturm erobert. Warum gerade er? Wie viele Männer gab es in New York? Acht Millionen?
Wieso hatte sie ihn nicht vergessen können? Sie hatte alles versucht, aber vergebens. Auch Dominic empfand so, da war sie sich sicher. Jetzt war sie mit ihm verheiratet. In guten und in schlechten Zeiten. Auf immer und ewig.
Eine innere Stimme sagte ihr, dass sie die richtige Entscheidung getroffen habe. Sie musste nur noch Dominic davon überzeugen. Bevor sie das tat, hatte sie noch etwas zu erledigen. Ein kleiner Junge wartete auf ihre Hilfe.
Pam konnte es einfach nicht fassen. Sie blickte auf den Scheck, den Sierra ihr in die Hand gedrückt hatte, und Tränen stiegen ihr in die Augen. „Ich träume“, flüsterte sie. „Das kann nicht wahr sein.“ Sie bebte am ganzen Körper.
„Doch, ist es.“ Sierra legte ihrer Freundin den Arm um die Schultern. „Ich habe selbst gesehen, wie der Scheck ausgestellt wurde. Er lautet zwar auf meinen Namen, aber das Geld ist für Frankie, für die Transplantation.“
„Du meinst es tatsächlich ernst.“ Verblüfft schüttelte Pam den Kopf. „Woher … ich meine … wie …?“ Sie betrachtete die Unterschrift auf dem Papier. „Dominic Wolfe? Wer ist das? Wieso leiht er dir das Geld?“
„Hat er nicht. Er hat es mir geschenkt.“
„ Geschenkt? Warum? Was hast du ihm dafür versprechen müssen?“ Pam wusste genau, dass alles auf dieser Welt seinen Preis hatte.
„Nichts. Wir haben einen kleinen Handel abgeschlossen.“
„Welchen?“ Pam befürchtete das Schlimmste.
Sierra zuckte die Schultern. „Ich habe ihn geheiratet.“
Ihre Freundin öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Das Entsetzen war ihr deutlich anzusehen. Als sie sich wieder gefasst hatte, hielt sie Sierra den Scheck hin. „Nimm ihn zurück. Ich will das Geld nicht. Du wirst dich unseretwegen nicht unglücklich machen. Ich finde eine andere Lösung.“
Sierra verschränkte die Hände hinter dem Rücken. „Sieh es doch ein, Pam. Das ist die einzige Chance, die Frankie noch hat. Außerdem ist schon alles vorbei. Wir sind gestern vom Friedensrichter getraut worden.“
Pam hätte beinahe den Scheck zerknüllt. Sie begann zu schluchzen. „O, Sierra! Wie konntest du nur?“
„Ich habe es gern getan.“ Für Frankie hätte sie sogar die Hölle durchquert. Mit Dominic verheiratet zu sein war bestimmt viel angenehmer. „Pass auf den Scheck auf. Wir sollten ihn gleich heute Mittag einlösen.“
Ihre Freundin brachte kein Wort heraus. Schließlich nickte sie und wischte sich die Tränen ab. „Bist du dir sicher?“, fragte sie leise.
„Absolut.“
„Du bist ein Engel, Sierra.“ Die beiden umarmten sich lange. „Frankie verdankt dir sein Leben. Ich werde ewig in deiner Schuld stehen. Kenne ich deinen Mann?“
„Nein. Er ist Mariahs Schwager.“
„Doch nicht etwa dieser unmögliche Typ, von dem du so oft gesprochen hast?“ Sie erinnerte sich noch allzu gut daran, wie oft Sierra auf Rhys’ arroganten, rechthaberischen Bruder geschimpft hatte.
„Na ja, er hat auch einige gute Eigenschaften.“
„Er ist es also tatsächlich!“
Sierra fühlte sich verpflichtet, etwas zu Dominics Ehrenrettung beizutragen. „Ja, aber er ist nicht so unausstehlich, wie ich dachte. Außerdem ist es seine Idee gewesen.“
„Er ist also gestern aus heiterem Himmel bei dir aufgetaucht und hat gefragt, ob du ihn heiraten willst?“
„Auch wenn es unwahrscheinlich klingt, genau so war es.“
„Warum? Das ergibt doch keinen Sinn.“
„Weil er sich unsterblich in
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