Romana Exclusiv Band 0183
gutes Geschäft. Harker Communications.“ Erstaunt sah der Assistent seinen Chef an. So kannte er ihn gar nicht.
„Ja. Stimmt. Denke ich auch.“ Dominic hätte auch zugestimmt, den Eskimos Kühlschränke zu verkaufen.
„Soll ich den Vertrag vorbereiten?“ Kent Traynor stand auf.
„Machen Sie das.“ Dominic blickte auf die Uhr. Vielleicht konnte er sich mit Sierra doch noch treffen, bevor er um halb zwei das Treffen mit dem Aufsichtsrat hatte. Er nahm den Hörer ab und rief sie an. Niemand zu Hause. Er überlegte kurz und ließ sich dann von Shyla die Telefonnummer ihres Agenten geben.
„Natürlich weiß ich, wo sie ist“, sagte der Mann unfreundlich. „Genau da, wo sie sein soll. Bei Gibson Walker.“
„Bis wann?“
„Was weiß ich? Solange es eben dauert.“
Dominic hätte Sierras Agenten am liebsten geschüttelt. „Wie sieht es mit den nächsten Wochen aus? Ist sie ausgebucht?“
Die Antwort gefiel ihm überhaupt nicht. „Egal, streichen Sie alle Termine.“
„Wie bitte?“
„Sie hat andere Pläne.“
„Was?“
War der Mann schwerhörig? „Sie fährt in die Flitterwochen.“ Dominic knallte den Hörer auf, bevor der Agent protestieren konnte.
Dominic wartete ungeduldig in Gibson Walkers Empfangszimmer, als Sierra in Begleitung von Toby Hart, einem der männlichen Models, aus dem Atelier kam.
Sierra entdeckte Dominic und lächelte. „Hallo.“
„Wer ist das?“, fragte Toby stirnrunzelnd.
„Mein … Mann.“ Daran musste sie sich erst einmal gewöhnen!
Toby hielt das für einen Spaß. „Hört, hört! Unsere Sierra ist verheiratet.“ Er lachte laut.
Dominic ging auf ihn zu. Seine böse Miene verhieß nichts Gutes. Er nahm Sierras Hand. „Es stimmt. Wir haben vor Kurzem geheiratet.“
Toby hielt das immer noch für den Witz des Jahrhunderts.
„Du bist spät dran“, sagte Dominic aufgebracht.
„Wofür?“ Was wollte er hier?
„Dafür.“ Bevor sie sich’s versah, hatte er die Lippen auf ihre gepresst. Der Kuss war ein deutliches Zeichen an alle: Sie gehört mir. Er war leidenschaftlich, besitzergreifend und fordernd zugleich.
Sierra öffnete nur kurz die Augen und sah, dass die Botschaft verstanden worden war. Toby und die anderen Models, die inzwischen aus dem Atelier gekommen waren, beobachteten fasziniert, wie Dominic seine Besitzansprüche geltend machte.
Wie du mir, so ich dir, dachte Sierra. Sie erwiderte den Kuss mit unverhohlener Begierde und presste sich an Dominic.
Es dauerte lange, bis sie sich voneinander lösten. „Wow!“, sagte Toby, und dieses eine Wort traf genau ins Schwarze.
Dominic atmete tief durch. „Wir gehen nach Hause.“
4. KAPITEL
Dominics Apartment befand sich in einem eleganten, restaurierten Vorkriegsgebäude in der Fifth Avenue. Der Portier begrüßte sie höflich, obwohl ihm bei Sierras Anblick beinahe die Augen aus dem Kopf zu fallen schienen. Sie durchquerten die große, ganz aus Marmor bestehende Eingangshalle und fuhren dann mit dem Fahrstuhl in den fünften Stock. Der Teppich im Flur war so flauschig, dass Sierra das Gefühl hatte, sie würde auf Wolken gehen. Es gab nur vier Türen. Dominic führte sie ganz zum Ende des Ganges, schloss auf und ließ Sierra als Erste eintreten.
Seine Wohnung war eine Überraschung. Sierra hatte mit einer Ledergarnitur, weißen Wänden, Teakholzmöbeln und teuren abstrakten Bildern gerechnet. Damit lag sie völlig falsch.
„Du wohnst ja in einem Baumhaus!“
Dominic lachte. „So kann man es auch sehen.“
Sie war begeistert. Die großen Fenster boten einen wunderschönen Blick auf die Baumwipfel des Central Parks. Die Wände im Wohnzimmer waren nicht weiß, sondern blau wie der Frühlingshimmel, und abstrakte Kunstwerke gab es auch nicht. Stattdessen entdeckte sie mehrere Bilder mit Landschaftsmotiven, die farblich genau ins Zimmer passten.
Das größte zeigte eine Villa direkt an einem langen goldfarbenen Sandstrand. Es erinnerte Sierra an den Familiensitz der Wolfes auf Long Island. Sie war nur einmal kurz mit Mariah dort gewesen.
„Ist das nicht euer Haus?“
Er nickte.
„Ich habe selten etwas Schöneres gesehen.“ Sierra betrachtete das Bild ehrfürchtig. „Wer hat es gemalt?“
„Meine Mutter.“
„Sie ist eine begabte Künstlerin gewesen.“ Sierra wandte sich den anderen Bildern zu. „Haben diese Motive auch etwas mit eurer Familie zu tun?“
„Das ist unser Landhaus auf den Bahamas.“
„Ich liebe diese Inseln. Finn hat mich einmal zu einer Fotosession dorthin
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