Romana Exclusiv Band 0183
wenig über Frauen?
Vorsichtig löste er sich von ihr und legte sich neben sie. Diesmal ließ sie ihn gewähren. Sie schmiegte sich an ihn, und unwillkürlich strich er ihr übers Haar.
„Dominic?“
Überrascht hielt er inne. Sie nannte ihn doch sonst immer „Wolfe“. „Ja?“
Ihr Kopf lag auf seiner Brust, aber er spürte trotzdem, wie sie lächelte. „Das war nicht schlecht.“
Nicht schlecht? Mehr nicht?
Wahrscheinlich konnte er froh sein, dass ihr Urteil nicht wesentlich verheerender ausgefallen war. Immerhin hatte er nur an sich gedacht und ihre Bedürfnisse völlig vernachlässigt.
„Ich werde mich bessern“, flüsterte er unglücklich.
„Brauchst du nicht.“ Sie hob den Kopf und küsste ihn.
Gleich darauf war sie eingeschlafen.
Dominic fand keine Ruhe. Er sah starr an die Decke und versuchte, sich über seine Gefühle klar zu werden. Eigentlich hätte er jetzt zu Abend essen und danach noch einige Unterlagen durchsehen sollen. Aber Sierra lag in seinen Armen, und er wollte sie nicht aufwecken. Nur deswegen stand er nicht auf. Es hatte nichts damit zu tun, dass er sie gern im Arm hielt.
Sex war eine Sache. Mit ihr eng umschlungen im Bett zu liegen war eine andere. Er fühlte sich … verantwortlich. Genau das aber wollte er nicht. Eine feste Bindung kam nicht infrage.
Wieder musste er an Carin denken. Als er allein vor dem Altar gestanden hatte, war etwas in ihm zerbrochen. Von da an hatte er seine Gefühle unter Kontrolle gehalten und sich eins geschworen: Er würde sich nie verlieben. Frauen waren Mittel zum Zweck. Man konnte mit ihnen spielen, sich amüsieren, aber es durfte nie etwas Ernsteres werden. Bis jetzt war es ihm auch immer gelungen, rechtzeitig einen Schlussstrich zu ziehen.
Auch eine Haarstylistin mit lila gefärbtem Haar würde ihn nicht dazu bringen, seinen Schwur zu brechen.
Gut, sie war seine Frau. Das hatte aber andere Gründe. Sie war genau die Richtige, um seinem Vater eine Lektion zu erteilen.
Draußen fuhr ein Krankenwagen mit heulender Sirene vorbei. Unwillkürlich schmiegte Sierra sich näher an Dominic. Schnell rückte er etwas von ihr ab. Verdammt noch mal, sie brachte ihn noch um den Verstand. Sie kam ihm so hilflos und verletzlich vor, aber er wusste es besser. Sierra brauchte seinen Schutz nicht. Ganz im Gegenteil – er war derjenige, der sich vor ihr in Acht nehmen musste!
Sex. Nur darum ging es. Er freute sich schon darauf, wieder mit ihr zu schlafen. Heute und morgen … bis er genug hatte. Vorsichtig berührte er ihr Haar und wickelte sich eine lila Strähne um den Finger. Er jedenfalls hatte sich prächtig amüsiert. Und was noch viel besser war – er hatte nicht einmal ein Taxi nehmen müssen, um nach Hause zu fahren.
Was wollte er mehr? Sierra war die perfekte Lösung für all seine Probleme.
Als Sierra erwachte, schien helles Sonnenlicht durchs Fenster. Sie streckte sich und öffnete langsam die Augen. Einen Augenblick lang betrachtete sie verblüfft ihre Umgebung. Plötzlich fiel es ihr wieder ein.
Sie tastete hinüber auf die andere Seite des Bettes. Kein Dominic. Verschlafen drehte Sierra sich um und blickte auf den Wecker, der auf dem Nachttisch stand. Plötzlich war sie richtig wach! Es war schon Viertel vor acht!
Schnell stand sie auf, lief ins Badezimmer und stellte sich unter die Dusche. Warum hatte Dominic sie nicht geweckt? Jetzt kam sie zu spät zur Arbeit. Finn würde außer sich sein.
Sie föhnte ihre Haare, zog Dominics flauschigen Morgenmantel an, der an der Tür hing, und ging in die Küche. Normalerweise hätte sie nicht gefrühstückt, aber heute Morgen war sie wirklich hungrig. Immerhin hatte sie seit gestern Mittag nichts mehr gegessen. Der Kühlschrank war gut gefüllt. Sie machte sich Rührei mit Speck, ein Müsli und aß als Vorspeise ein Stück Melone. Eine Thermoskanne mit heißem Kaffee stand auf dem Tisch. Danke, Dominic, dachte sie und goss sich eine Tasse ein.
Gleich darauf lief sie wieder nach oben, um sich anzuziehen. Um neun musste sie bei Finn sein. Vielleicht schaffte sie es ja doch. Sie ging in das Zimmer, in dem Dominic ihre Möbel untergebracht hatte, und öffnete die Schranktür.
Ihre Sachen waren verschwunden! Erschrocken suchte sie überall. In einer der Schubladen fand sie ihre Seidenunterwäsche. Sie nahm sich einen weißen Tanga und einen BH und setzte sich fassungslos auf den Futon.
Dominic hatte zwar nie etwas gesagt, aber sie wusste genau, dass ihm ihre trendige Kleidung nicht besonders
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