Romana Exclusiv Band 0183
klar.“
„Ich weiß, es geht mich nichts an …“ Sie nahm all ihren Mut zusammen. „Glaubst du, dass eure Ehe Bestand haben wird?“ Sie errötete. „Sex ist eine Sache, aber das ist nicht genug. Dan und ich haben uns auch gut im Bett verstanden. Das Ergebnis kennst du ja.“
„Es geht nicht nur um Sex, Pam. Am Anfang ist es vielleicht so gewesen, aber inzwischen verbindet uns mehr. Wir fahren sogar in die Flitterwochen.“
Pam war die Erleichterung deutlich anzusehen. „Tatsächlich. Wohin? Wann?“
„Das weiß ich noch nicht. Dominic hat es mir noch nicht verraten. Er hat Bruce gebeten, meine Termine für die nächsten Wochen zu streichen. Deshalb habe ich heute auch frei.“
„Er hat deinen Agenten angerufen, ohne dich vorher zu fragen?“ Pam konnte es nicht fassen.
Sierra zuckte die Schultern. „So ist er eben. Auch wenn du es nicht glaubst, er ist sehr impulsiv. Wenn er Entscheidungen zu fällen hat, tut er es sofort. Darin sind wir uns sehr ähnlich. Heute Abend wird er es mir schon erzählen. Er kann mich ja nicht länger im Unklaren lassen. Immerhin bin ich ja diejenige gewesen, die sich heute in Finns Atelier lächerlich gemacht hat. Stell dir vor, ich hetze mich ab, um pünktlich zu sein, nur um zu erfahren, dass sie schon Lisa gebucht haben.“
„Das ist bestimmt unangenehm für dich gewesen.“ Pam sah besorgt aus.
„Schon in Ordnung“, antwortete Sierra beruhigend. Ihre Freundin war überängstlich. Sie war der Meinung, dass hinter jeder Ecke etwas Böses lauerte. „Du kennst Dominic nicht. Er ist es gewohnt, dass alle nach seiner Pfeife tanzen. Dazu geht er über Leichen.“
„Also das genaue Gegenteil von dir.“
Sierra lachte. „Deshalb verstehen wir uns auch so gut. Heute Abend wird er es mir sagen.“
Pam gab sich geschlagen. Sie stand auf und umarmte ihre Freundin. „Ich freue mich so für dich. Du verdienst alles Glück der Welt. Du ahnst nicht, wie dankbar wir dir sind. Das können wir nie wiedergutmachen.“
Der gestrige Tag war schon schlimm genug gewesen. Allerdings gab es von allem noch eine Steigerung – und diese Erfahrung machte Dominic gerade.
Warum war er eigentlich zur Arbeit gegangen? Er hätte genauso gut im Bett bleiben können. Sierra ließ ihn nicht in Ruhe. Immer wieder kreisten seine Gedanken um sie. Was tat sie gerade? Inzwischen wusste sie sicher schon, dass er ihren Agenten angerufen hatte. Gestern Abend hatte er vergessen, es ihr zu erzählen. Andere Dinge waren wichtiger gewesen. Sie zu lieben zum Beispiel. Hätte er sie heute Morgen geweckt, hätten sie wieder miteinander geschlafen, und er hätte seinen wichtigen Acht-Uhr-Termin im Büro vergessen können. Immerhin ging es um die Harker-Übernahme. Zum Teufel, wenn er so weitermachte, konnte er bald Konkurs anmelden!
Als er aus dem Badezimmer zurückgekommen war, hatte Sierra immer noch tief und fest geschlafen. Er hatte es nicht übers Herz gebracht, sie zu wecken. Wenn sie erwachte, würde sie bestimmt Finn anrufen und erfahren, dass ihre Termine gestrichen worden waren.
Sie würde zuerst bestimmt wütend sein, es dann aber verstehen, wenn er ihr den Grund dafür erklärte.
Ungeduldig sah er auf die Uhr. Halb sieben. Er wollte nach Hause. Zu Sierra. Was hielt ihn zurück? Shyla war schon vor zwanzig Minuten gegangen. Er würde seinen Gefühlen nicht nachgeben. Die Frau, die ihn von seinen Pflichten abhielt, musste erst noch geboren werden. Ich darf meinen Schwur nicht vergessen, ermahnte er sich. Frauen waren dazu da, dass man sich mit ihnen amüsierte. Eine nette Abwechslung – mehr nicht.
Energisch öffnete Dominic den Harker-Aktenordner und versuchte, sich zu konzentrieren. Er las die Unterlagen zweimal durch und prägte sich die wichtigsten Einzelheiten ein. Sein Assistent hatte gut gearbeitet. Er kannte seinen Chef. Dominic würde sich nie auf ein unkalkulierbares Risiko einlassen und prüfte deshalb alles genau nach, bevor er sich an den Verhandlungstisch setzte.
Normalerweise hätte er bis weit nach Mitternacht gearbeitet und jedes kleinste Detail noch einmal unter die Lupe genommen. Nur heute war alles anders. Seine Gedanken kehrten immer wieder zu Sierra zurück. Wartete sie schon auf ihn? Konnte auch sie es kaum noch erwarten?
Verdammt noch mal! Wütend stand er auf, nahm eine Seite in die Hand und las sie laut vor. Sinnlos! Die Sätze kamen ihm vor wie böhmische Dörfer. Er ging hin und her und blickte alle fünf Minuten auf die Uhr. Um sieben gab er es dann endlich
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