Romana Exclusiv Band 0183
Wohnung ist. Ihr müsst sie euch unbedingt ansehen. Nehmt euch ein Taxi.“ Sie gab ihrer Freundin die Adresse. „Frankie wird begeistert sein.“
„Wir möchten nicht stören“, erwiderte Pam schüchtern.
„Tut ihr nicht. Macht euch auf den Weg. Ich zahle das Taxi.“
„Frankie kann nicht …“
„Unsinn.“ Sierra ließ keinen Widerspruch zu. „Es sei denn, du willst mich im Stich lassen.“ Das war zwar indirekt eine Erpressung, aber der Zweck heiligte die Mittel. Pam gab sich auch sofort geschlagen. „Wir nehmen den Bus.“
Am liebsten hätte Sierra ihr das ausgeredet, aber sie wusste, ihre Freundin würde in diesem Punkt nicht nachgeben. Immerhin schuldete sie Sierra noch eine halbe Million Dollar – so sah Pam es jedenfalls.
„Bis dann.“ Sierra legte auf.
Sie hatte heute Morgen schon festgestellt, dass in Dominics Küche Vorräte lagerten, die den Chefkoch eines teuren Restaurants zufrieden gestellt hätten. Kinder hatten allerdings ganz andere Ansprüche. Nach längerer Suche fand sie Erdnussbutter, Marmelade und Schokoladenkekse. Sie bereitete Sandwiches vor, schälte und halbierte einige Apfelsinen.
Gleich darauf klingelte es an der Haustür. „Wow!“ Frankie kam in die Wohnung gestürmt und blickte sich begeistert um. Seine blassen Wangen waren gerötet, und er lief aufgeregt hin und her. „Das ist einfach Spitze hier. Wie in einem Baumhaus. Cool.“
Pam lachte glücklich. „Du hast recht, Schatz. So etwas habe ich noch nie gesehen.“ Ehrfürchtig blickte sie sich um.
„Mir ging es ganz genauso.“ Sierra freute sich, dass Frankie so glücklich war. „Lasst uns essen.“
Danach zeigte sie ihnen das Apartment. Besonders die Treppe hatte es dem Jungen angetan. Er sah sie sich genau an, damit er sie später in die Pläne für sein Baumhaus integrieren konnte. Der „Geräteraum“, aber war der absolute Höhepunkt. Frankie berührte andächtig die Inlineskater und streifte einen von Dominics Baseballhandschuhen über.
„Nächstes Jahr möchte ich Baseball spielen lernen.“
„In Ordnung“, antwortete Pam.
„Und im Winter gehe ich Schlittschuh laufen.“
„Ich weiß nicht …“
„Doch.“ Frankie war sich seiner Sache sicher. „Wenn ich eine neue Niere habe, darf ich wieder alles machen.“ Er sah Sierra an. „Ich bekomme nämlich bald eine. Das hat Dr. Miller gesagt.“
„Stimmt.“ Pam nickte.
Sierra beschloss, ihre Freundin nach den Einzelheiten zu fragen, sobald Frankie abgelenkt war. Sie zeigte dem Jungen Dominics umfangreiche Videosammlung, die er in einem Schrank im Billardzimmer verstaut hatte.
„Jäger des verlorenen Schatzes.“ Frankies erklärter Lieblingsfilm. „Möchtest du ihn auf dem großen Bildschirm sehen?“
Der kleine Junge sah seine Mutter bittend an. „Darf ich, Mom?“
„Ich weiß nicht … Wir sollten nicht so lange bleiben. Sierra hat bestimmt noch viel zu tun.“
„Er kann doch schon einmal anfangen.“ Sierra lächelte den Jungen an. „Du kannst jederzeit wieder herkommen und den Film zu Ende sehen.“
Sie ließen Frankie mit Indiana Jones allein und gingen zurück in die Küche. Sierra schenkte Pam eine Tasse Tee ein.
„Was hat der Arzt genau gesagt?“
„Sie haben ihn auf die Liste gesetzt. Er hat gute Chancen, wenn sie einen passenden Spender finden. Nächste Woche entnehmen sie Frankie Gewebeproben und prüfen dann, ob jemand kompatibel ist. Ich lasse mich testen, und meine Schwester tut es auch. Außerdem werden sie versuchen, seinen Vater ausfindig zu machen. Was ihnen bestimmt nicht gelingen wird.“ Pams Miene verfinsterte sich. „Selbst wenn, Dan wird den Teufel tun und eine Niere spenden.“
„So hartherzig kann er doch nicht sein. Immerhin ist Frankie sein Sohn.“
„Das hat ihn früher nicht interessiert. Warum sollte es jetzt anders sein?“ Sie schüttelte den Kopf. „Was soll’s? Ich kann es nicht ändern. Wichtig ist nur, dass ein Spender gefunden wird. Bitte, lieber Gott“, sie legte die Hände zusammen und blickte nach oben, „hilf uns. Ich bin sicher, irgendwo auf dieser weiten Welt gibt es jemand, der Frankie wieder gesund machen kann.“ Dann wandte sie sich Sierra zu. „Was ist mit dir? Ist alles in Ordnung? Bist du glücklich?“ Sie sah sich zweifelnd um. „Die Wohnung ist wundervoll. Aber das ist nur Fassade. Ist er … gut zu dir? Ich könnte es nicht ertragen, wenn du unseretwegen …“
Sierra nahm Pams Hände und lächelte ihre Freundin an. „Mach dir keine Sorgen. Ich komme schon
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