Romana Exclusiv Band 0183
erwarten. Schnell stand er auf.
Auch Sierra schob den Stuhl zurück und erhob sich. Ihre Augen leuchteten erwartungsvoll im Kerzenlicht.
„Und ich dachte, du wärst böse auf mich“, sagte er leise.
„Wieso das?“ Erstaunt blickte sie ihn an.
„Weil ich dir nichts von meinem Telefonat mit Bruce erzählt habe.“
„Zuerst bin ich es auch gewesen“, gab Sierra zu. „Allerdings bin ich unter diesen Umständen bereit, dir zu verzeihen.“ Sie kam auf ihn zu und umarmte ihn liebevoll.
Er küsste sie und atmete ihren Duft ein. Viel länger würde er nicht warten. Aber da gab es noch etwas, das er vorher klären musste. „Welche Umstände?“
„Unsere Flitterwochen natürlich. Wohin fahren wir? Alaska ist es nicht. Spann mich nicht länger auf die Folter. Wo geht es hin?“
Dominic ließ sie los und trat einen Schritt zurück. „Wovon redest du? Welche Flitterwochen?“
6. KAPITEL
Sierra glaubte, ihren Ohren nicht trauen zu können. „Unsere Flitterwochen natürlich. Du hast Bruce doch erzählt, dass wir auf Hochzeitsreise gehen.“
Irrte sie sich, oder sah Dominic plötzlich verlegen aus? Doch dann schüttelte er energisch den Kopf. „Da hat dein Agent etwas falsch verstanden.“
„Das glaube ich nicht. Bruce ist sich seiner Sache sicher gewesen. Hast du es ihm nun gesagt oder nicht?“
„Ich habe ihm erklärt, dass du in den Flitterwochen bist.“
„Nur ich?“ Sierra war fassungslos. „Was ist mit dir?“
„Woher, zum Teufel, soll ich die Zeit für einen Urlaub nehmen? Ich habe eine Firma zu leiten. Vertragsabschlüsse, Übernahmen, Aufsichtsratssitzungen, das alles kann nicht einfach mit einem Fingerschnippen verschoben werden.“
„Auch ich kann meine Kunden nicht im Stich lassen.“
„Du musst nicht mehr arbeiten. Ich bin jetzt für dich da.“
„Ich denke nicht daran, mit meiner Arbeit aufzuhören.“
Er blickte sie verblüfft an. „Du stehst lieber den ganzen Tag in einem Atelier und frisierst anderen Leuten die Haare? Wer dankt dir das? Deine Kunden bestimmt nicht. Du wirst angeschrien, und jeder meint, dir vorschreiben zu können, was du zu tun hast. Das nennst du Arbeit?“
„Ja. Und du wirst lachen, sie bringt mir sogar Spaß.“
Dominic glaubte ihr nicht. „Du machst Witze.“
„Nein.“ Sie verschränkte die Arme.
„Warum bist du dann heute Morgen nicht bei Finn im Atelier geblieben? Gib es zu, du hast dich über den freien Tag gefreut.“
„Ich dachte, dass wir gemeinsam in die Flitterwochen fahren.“
Dominic seufzte. Sie wollte es einfach nicht verstehen. „Ich kann nicht weg.“
„Woher sollte ich das wissen!“
„Dann ist die Sache ja geklärt.“
„Du willst nicht.“ Genau das war der springende Punkt. Sie war für ihn nicht mehr als ein Zeitvertreib. Jemand, mit dem er guten Sex haben konnte, mehr nicht. Eine Bindung kam nicht infrage.
Er verteidigte sich nicht. „Ich habe also recht. Du leugnest es nicht einmal.“ Ihre Stimme war kalt wie Eis.
„Ich würde sehr gern mit dir verreisen, Sierra, aber …“
„Weißt du was, Dominic Wolfe? Geh doch zum Teufel! Mir ist es egal.“ Sie wirbelte herum, räumte die Teller ab und lief in die Küche. Er sollte nicht sehen, dass ihr Tränen in den Augen standen.
Dominic folgte ihr, nahm ihr das Geschirr ab und stellte es in die Spüle. „Nicht.“
Sie betrachtete ihn fassungslos. „Was nicht? Soll ich nicht wütend auf dich sein? Verständnis dafür haben, dass du so mir nichts, dir nichts mein ganzes Leben durcheinanderbringst?“
„Ich wollte dir einen Gefallen tun. Wozu arbeiten? Nimm dir doch einfach eine Auszeit. Genieße deine Freiheit. Ich möchte dich glücklich machen.“
„Das ist dir gelungen“, antwortete sie spöttisch. „Das sind doch alles Lippenbekenntnisse. Weißt du, was mich glücklich machen würde? Mit dir in die Flitterwochen zu fahren. Wir könnten uns besser kennenlernen. Vielleicht gibt es ja außer Sex noch etwas, das uns verbindet.“
Er verspannte sich, und seine Miene wurde finster. Sierra hatte das Gefühl, als würde sie in ein tiefes schwarzes Loch fallen. Der Schmerz war unerträglich. Er liebte sie nicht. Er war nur an ihrem Körper interessiert, an mehr nicht.
„Auch gut.“ Sie würde ihn nicht spüren lassen, wie weh er ihr getan hatte. „Dann bleiben wir eben hier. Aber lass dir eins gesagt sein, Dominic Wolfe: Ich gehe morgen wieder zur Arbeit. Du kannst mich nicht daran hindern.“
„Das brauchst du nicht, Sierra.“
„Ich entscheide, was
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