Romana Exklusiv 0176
Unterkunft Halands Mitleid wecken. Er dürfte auch naiv genug sein, um den Widerspruch zwischen deinen Designerkostümen und dem billigen Zimmer nicht zu bemerken.“
„Mein Kostüm ist nur geliehen“, wandte sie ein, wobei sie selbst nicht begriff, warum sie sich noch zu verteidigen versuchte.
„Natürlich. Deshalb sitzt es auch wie angegossen. Sicherlich hast du eine gute Freundin, die zufällig ebenso klein und schmal ist wie du.“
Warum fragte er sie nicht nach dem Weg? „Woher weißt du, wo ich wohne?“
„Ich weiß es eben.“
„Bitte, lass mich aussteigen.“
„Damit du wieder fliehen kannst? Wenn du es auch nur probierst, cara, wirst du es für den Rest deines Lebens bereuen.“
„Hör auf, mir zu drohen!“
„Bekommst du es langsam mit der Angst zu tun?“
„Da ich mir keinerlei Schuld bewusst bin, brauche ich nichts zu fürchten“, sagte Mina wütend.
„Du Lügnerin! Eigentlich solltest du froh sein, dass du Edwin Haland nicht länger als die saubere, wohltätige Blondine umgarnen musst. Stattdessen schienst du das Ende deiner Schmierenkomödie heute Abend wenig erfreut aufzunehmen.“
„Dein Benehmen war absolut unverzeihlich!“
„Ich habe die Wahrheit und nichts als die Wahrheit gesagt. Ursprünglich wollte ich die ganze Geschichte zum Besten geben, aber das hätte unter Umständen ein schlechtes Licht auf mich geworfen“, erläuterte Cesare seelenruhig.
„Ich werde nicht kündigen.“
„Dann werde ich dafür sorgen, dass Haland dich rauswirft. Ich werde deine Kündigung zur Bedingung für meine Spende machen.“
„Das tust du nicht!“, rief Mina.
„Und ich werde es damit erklären, dass ich nicht gewillt bin, große Summen einer Organisation zu spenden, die so dubiose Finanzbuchhalter wie dich beschäftigt.“
Sie war sprachlos.
„Wenn ich ihnen meine Gründe genannt habe, wirst du im Büro ungefähr so willkommen sein wie ein Hurrikan.“
Was, um alles in der Welt, konnte er denn nur gegen sie in der Hand haben? Hatte irgendjemand bei Falcone Industries Insiderhandel betrieben und es so aussehen lassen, als wäre sie es gewesen?
Sie waren vor ihrem Haus angekommen, und Cesare lenkte den Wagen in eine freie Parklücke. „Wohin fährst du an den Wochenenden?“, fragte er sachlich, beinah gleichgültig.
Mina blickte ihn erschrocken an.
Cesare lehnte sich im Fahrersitz zurück. „An allen Wochenenden und im Urlaub“, fügte er hinzu. Er spielte die Tatsache genüsslich aus, dass er weit mehr von ihr wusste, als sie angenommen hatte. „Hast du irgendwo einen Ehemann versteckt oder einen Liebhaber?“
„Deine Unterstellungen sind lächerlich!“
„Also einen Liebhaber“, stellte er gelassen fest. „Das ist jetzt vorbei. Ich werde dir an den Wochenenden nicht mehr freigeben.“
„Wovon redest du eigentlich?“
„Ebenso wenig werde ich zulassen, dass du durch fremde Betten hüpfst. Dafür wird dir ohnehin die Energie fehlen. Du wirst ganz und gar damit beschäftigt sein, mich bei Laune zu halten, und ich sage dir gleich, dass es keine leichte Aufgabe ist.“ Cesare tat so, als würde er ihr Entsetzen überhaupt nicht wahrnehmen. „Ich bin ungeduldig und sehr anspruchsvoll.“
„Ich werde nicht mit dir zusammenleben“, brachte Mina hervor.
„Wie du es nennen willst, ist mir egal. Auf jeden Fall wirst du die Nächte in Zukunft in meinem Bett verbringen.“
Sie war fassungslos, weil er ihr diese Dinge so gleichmütig sagen konnte. Im Schatten des Wagenverdecks wirkte sein Gesicht hart, und sie faszinierten seine markanten Züge.
„Du musst wahnsinnig sein!“, hauchte Mina ängstlich. „Ich würde mich eher von der nächsten Klippe stürzen, bevor ich dir erlaube, mich noch einmal anzufassen.“
„Das denke ich nicht …“
„Das solltest du aber besser!“, entgegnete sie heiser, doch ihr wachsender Zorn ließ sie ein wenig von ihrer Willenskraft zurückgewinnen.
„Kannst du mir denn etwas anderes anbieten, für das sich mein Schweigen lohnt?“, fragte Cesare und lächelte sie zynisch an.
Mina hielt dem Blick seiner goldbraunen Augen stand, wenn auch mühsam. „Du willst mich erpressen“, sagte sie langsam.
„Tja, unschön, ich weiß. Aber es muss wohl abfärben, wenn man sich eine Zeit lang in schlechter Gesellschaft bewegt. Und wir sollten nicht vergessen, dass meine Forderungen nicht halb so vermessen sind wie der Preis, den du mich hast zahlen lassen. Außerdem steht es jemandem, der Sex gegen Informationen und Profit tauscht,
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