Romana Exklusiv 0176
verloren haben.“ Sie war aschfahl geworden.
„Bestimmt hättest du behauptet, dass ich dich verführt und benutzt habe. Wärst du ein Mann, hätte ich dich umgebracht. Aber du bist eine Frau, deshalb werde ich dich auf die gleiche Art ausnutzen, wie du mich ausgenutzt hast.“
2. KAPITEL
Mina war völlig durcheinander. Cesare glaubte tatsächlich, dass sie ihn betrogen hatte. Und auch wenn ihr immer noch nicht klar war, was er ihr vorwarf, so hatte sie zumindest erfahren, dass er sie nicht entlassen hatte, weil sie mit ihm geschlafen hatte.
Wenn er aber wirklich meinte, dass sie ihm vertrauliche Informationen entlockt hatte, um diese für illegale Spekulationen zu missbrauchen? Auf jeden Fall war er nicht wahnsinnig, sondern nur wahnsinnig wütend.
„Ich werde dich genauso benutzen, wie du mich benutzt hast“, versicherte Cesare noch einmal.
Sie räusperte sich, weil ihr die Kehle wie zugeschnürt war. „Wie hast du dir das vorgestellt?“
„Was glaubst du wohl?“ Er warf ihr einen grimmigen Blick zu. „Ich werde dafür sorgen, dass du deine miesen Tricks nie wieder an einem Sizilianer ausprobierst.“
Mina atmete tief durch. „Ich denke, ich sollte mir einen Rechtsanwalt suchen. Deine Vorwürfe sind unbegründet, und ich bin sicher, dass ich sie nicht hinnehmen muss.“
„Ich habe Beweise.“
„Da ich nichts verbrochen habe, kann es keine Beweise geben.“
„Solltest du noch einen Penny von dem erschwindelten Vermögen haben, werde ich ihn mir zurückholen. Wenn ich mit dir fertig bin …“
„Du fängst gar nicht erst mit mir an!“, schrie Mina, die jetzt in blanke Panik geriet. Sie musste aus diesem Ferrari raus!
„Ich habe schon angefangen, und du wirst mich kaum aufhalten können. Hast du wirklich geglaubt, dass ich dich nicht wieder finden würde? Der Tag, an dem ich dein Foto entdeckt habe …“
„Mein Foto?“
„Auf der Titelseite des Rundschreibens von Earth Concern. Das war ungeschickt von dir. Wahrscheinlich hast du gedacht, diese Spendenaufrufe bearbeitet meine Sekretärin. Wie der Zufall es wollte, bekam ich das Rundschreiben auf einer Dinnerparty in die Hand gedrückt. Und da sah ich dich – die hübsche kleine Hochstaplerin in Großformat.“
Bis jetzt hatte sie ihr Wiedersehen für Zufall gehalten. Doch Cesare hatte sich in der Absicht einladen lassen, ihr zu begegnen!
„Wie kannst du es wagen, mich eine Hochstaplerin zu nennen?“, erwiderte sie empört. „Hier muss ein schreckliches Missverständnis vorliegen.“
„Bei dir, nicht bei mir“, sagte Cesare betont ruhig, wobei er sie scharf musterte. „Aber ich habe dich gefunden, und ich habe beobachtet, wie du dich an Haland herangemacht hast. Ganz die kleine, zarte Blondine, die keiner Fliege etwas zu Leide tun kann. Du weckst in Männern diesen Beschützerinstinkt, der sie blind macht. Ich kann dem alten Herrn keinen Vorwurf machen. Ich bin ja selbst darauf hereingefallen. Dio mio!“
Die Atmosphäre im Wagen war so angespannt, dass Mina seine Wut körperlich spüren konnte. „Cesare, ich …“
Er griff nach ihrem Handgelenk und riss sie näher an sich. „Halt den Mund“, fuhr er sie an. „Mich legst du nicht mehr herein, cara. Ich weiß, dass du gierig und gerissen bist. Du bist eine miese Betrügerin, aber ich werde dir einen Strich durch die Rechnung machen. Es war ein Fehler, mich zu hintergehen.“
Mina versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien, doch Cesare war zu stark für sie. „Ich habe dich nicht betrogen!“
„Das hast du wohl, und zwar in jeder Beziehung – als Arbeitgeber und als Liebhaber!“, erwiderte er schroff. „Eine unvergessliche Nacht mit dir, in der all meine Träume wahr wurden. Eine Nacht mit einer Jungfrau, die das Gewissen eines Flittchens hat!“
Mit der freien Hand schlug sie ihm so hart ins Gesicht, dass ihre Fingerknöchel schmerzten. Sie erschrak, weil sie so etwas noch nie zuvor getan hatte.
„Entspann dich“, meinte er ungerührt. „Du warst die Beste, die ich je hatte.“
Ihre Lippe begann zu beben, während Cesare sie anlächelte. Er triumphierte, weil sie die Kontrolle über sich verloren hatte. Dann ließ er ihr Handgelenk los.
Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, als Mina aus dem Auto stürzen wollte, allerdings vergeblich am Türgriff rüttelte.
„Ich habe die Tür verriegelt“, sagte er ruhig und startete den Motor.
„Wohin bringst du mich?“
„Zu dir. In deine ach so bescheidene Bleibe. Sicherlich konntest du mit dieser ärmlichen
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