Romana Exklusiv 0176
Champagnerflasche und füllte die Gläser. Dann trat er einen Schritt zurück und hielt eine kurze Ansprache auf Italienisch.
„Falls es dich interessiert, Paolo hat soeben die besten Wünsche des Personals überbracht. Sie hoffen, dass unsere Ehe mit vielen Kindern gesegnet sein wird. Es dürfte ihn freuen, zu erfahren, wie erfolgreich wir auf diesem Sektor schon vor der Ehe waren.“
„Cesare, ich verstehe nicht, wie du darauf kommst, dass ich …“, begann Mina verlegen.
„Durch fremde Betten hüpfen könntest?“, ergänzte er für sie. „ Cara, hast du schon vergessen, dass ich dich mit Edwin Haland und mit Clayton gesehen habe? Das war mir eine Lehre. Du magst klein und zart sein, aber deine Verführungskünste sind tödlich.“
„Ich habe nie mit einem anderen Mann geschlafen!“ Sie spürte, wie sie errötete. „Obwohl du es nicht verdienst, dass ich dir das sage.“
„Und ob ich es verdiene. Ich habe sogar ein Recht darauf. Die Wahrheit ist wohl eher, dass Clayton dein Liebhaber war.“
„Niemals!“, widersprach sie ihm, wobei ihre Stimme schriller klang, als ihr lieb war.
„Ich hatte dich ganze achtundvierzig Stunden aus den Augen gelassen. Und was ist passiert? Ich komme zurück, um mit anzusehen, wie Clayton dich anfasst!“
Die Szene im Gewächshaus also. Cesare hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt, als er Steve und sie überrascht hatte. Und dennoch hatte er ihr die ganze Zeit unterstellt, dass sie mit Steve ein Verhältnis hatte.
„Ihr seid gemeinsam aufgewachsen. Da kann aus Vertrautheit leicht mehr werden“, fuhr er fort und betrachtete sie verächtlich. „In Zukunft wirst du ohne ihn leben müssen.“
„Woher weißt du, dass wir uns schon als Kinder kannten?“
„Von deiner Zwillingsschwester. Du wirst mir jetzt sicherlich nicht weismachen wollen, dass sie lügt. Winona hat mir übrigens auch erzählt, dass ihr als Teenager häufig zusammen ausgegangen seid. Und dass er dich liebt.“
„Er liebt mich nicht! Er war einmal in mich verliebt, aber das ist lange her. Winona wollte immer, dass ich ihn heirate. Aber warum, glaubst du, habe ich es nicht getan, als er mir einen Antrag gemacht hat?“
„Er hatte nicht genug zu bieten. Steve wird es niemals zu Reichtum und Macht bringen. Deshalb kommt er als Ehemann für dich nicht infrage. Als ein Liebhaber unter anderen schon. Ich vermute, du hast ihm eine wilde Geschichte aufgetischt: Ich hätte dich in jener Nacht betrunken gemacht und dich dann verführt oder so etwas Ähnliches.“
Mina sprang wütend auf. „Ich wünschte, das hätte ich getan! Steve wird vielleicht niemals reich werden, aber er kennt und respektiert mich weit mehr, als ich es von dir jemals erwarten kann.“
„Setz dich hin“, sagte Cesare mit einem drohenden Unterton.
„Nein! Ich werde weder Tisch noch Bett mit jemandem teilen, der mir solche Dinge an den Kopf wirft!“
„Setz dich!“, wiederholte er scharf.
Die Tür ging auf. Paolo wollte den zweiten Gang servieren. Mina war es peinlich, dass sie vor dem Personal die Fassung verloren hatte. Sie setzte sich kleinlaut wieder auf ihren Stuhl. Wie hatte sie nur so dumm sein können, zu glauben, dass Cesare für einen Moment vergessen würde, was er von ihr hielt!
„Ich habe in diese Ehe eingewilligt, weil ich dachte, sie könnte funktionieren“, flüsterte sie.
„Das wird sie auch – für Susie“, bestätigte er. „Sie wird alles haben, was ein Kind braucht. Frische Luft, anständiges Essen, saubere Kleidung und zur Abwechslung mal die volle Aufmerksamkeit ihrer Mutter.“
„Das alles hätte sie auch in England haben können.“ Mina sah ihn nicht an. Mit zittriger Hand griff sie nach ihrem Besteck. Der Appetit war ihr zwar gründlich vergangen, doch das wollte sie sich auf keinen Fall anmerken lassen. „Es ist wohl gleichgültig, was ich zu sagen habe. Du vertraust mir sowieso nicht.“
„Vertrauen ist etwas, das man sich erwirbt. Sollte es dir nicht gelingen, meine diesbezüglichen Erfahrungen zum Positiven zu wenden, dann wirst du in einem Jahr noch hier sitzen“, sagte er mit einem zynischen Lächeln. „Sobald du zugibst, dass du in diesen Insiderhandel verwickelt warst, und mir erzählst, was du mit dem Geld angestellt hast, dann …“
„Ich habe nichts getan!“, fiel sie ihm ins Wort.
Obwohl ihre Stimme sich beinah überschlug, schien er nicht im Mindesten irritiert, sondern sprach einfach weiter. „Dann könnte ich mir überlegen, dir einen Flug nach London zu
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