Romana Exklusiv 0186
atemlos zum Sprechen, in den Armen und im Besitz eines Mannes, der es ihr diesmal nicht durchgehen ließe, wenn sie seinen Antrag zurückwies und es ihm ins Gesicht sagte.
„Nicht um mein Gewissen zu beruhigen“, sagte er rau, „sondern um meine Sinne zu befriedigen. Du bist die Frau, die ich begehre und die ich heiraten werde.“
„Selbst wenn Sie mich nicht lieben?“, schleuderte sie ihm atemlos entgegen.
„Eine Liebe wie im Märchen?“, spottete er. „Verwandte Seelen in harmonischer Eintracht? Was wir fühlen, Bliss, fühlen wir mit unserem Körper, nicht mit irgendeinem geheimnisvollen Organ, das die Wissenschaftler in den Labors bisher noch bei keinem einzigen Mann, bei keiner einzigen Frau finden konnten. Unsere Bedürfnisse sind fleischlicher Natur, und was ist falsch daran?“
Während er sprach, ließ er die Hand über ihr Haar gleiten und die Fingerspitzen über ihren Nacken, hielt sie dabei sanft und doch fest.
„Erzähl mir nicht“, sagte er heiser, „du würdest nichts empfinden, wenn ich dich berühre. Genau in diesem Augenblick spüre ich unter meinen Fingern deinen Puls heftig pochen.“
„Das Herz schlägt schneller, wenn man Angst hat …“ Und während er sie so hielt, sie ihm so nah war, wurde Bliss sich ihrer Unerfahrenheit im Umgang mit Männern bewusst.
„Dann mache ich dir also Angst, wie?“ Die Vorstellung schien ihm zu gefallen, denn in seinen Augen blitzte ein kleines, gemeines Lächeln auf. „Vielleicht hast du auch nur Hunger. Ich habe uns einen Tisch im Ruby Tower reservieren lassen, einem griechisch-türkischen Restaurant. Das Lammkotelett dort zergeht einem auf der Zunge. Komm, lass uns essen gehen.“
Unten vor dem Haus stand im absoluten Halteverbot der dunkle Jaguar mit der luxuriösen, in grauem Leder ausgepolsterten Innenausstattung. „Meine Lieblingsfarbe“, erklärte Lukas, wobei er Bliss tief in die grauen Augen sah.
Auf seine Art machte er ihr den Hof und sagte Dinge, die zu sagen ein Engländer zu verklemmt wäre.
Bis jetzt hatte sie sich nicht viele Gedanken über Werben und Hochzeitsglocken gemacht … Läuteten bei einer griechischen Hochzeit überhaupt die Glocken? Bestimmt würde Lukas Angelos auf einer griechischen Zeremonie bestehen.
Ich werde diesen Mann heiraten, ging es ihr durch den Kopf, und Panik erfasste sie. Meine Liebe zu Cathlamet, glaubt er, wird die fehlende Liebe zwischen uns ersetzen.
„Magst du griechisches Essen?“ Der Jaguar stoppte vor einer Ampel, das rote Licht reflektierte sich auf dem glänzenden Lack.
„Ich habe noch nie welches ausprobiert“, antwortete sie und griff nach dem Sicherheitsgurt, mit dem sie neben Lukas festgeschnallt war.
„Dann kannst du dich noch darauf freuen.“ Der Wagen fuhr wieder los und in eine etwas ruhigere Gegend des West End. Lukas fuhr, wie er alles machte: entschlossen und kein bisschen nervös. Bliss war nicht besonders hungrig, nicht einmal, als sie das Restaurant erreichten und köstliche Düfte ihnen entgegenschlugen.
Der Ober führte sie an einen separaten Tisch, auf dem Kerzen brannten und der direkt unterhalb eines eindrucksvollen griechischen Wandgemäldes stand. Darauf führte ein Wagenlenker kraft- und würdevoll ein Gespann tänzelnder Pferde.
„Ich schlage vor, du wählst ein griechisches Gericht“, versuchte Lukas, sie zu überreden.
„Dann bestellen Sie am besten für mich. Bestimmen Sie – wie Sie es auch über mein Leben tun.“
„Was für eine höchst dramatische Aussage!“, machte er sich lustig. „Viele junge Frauen wären entzückt, an einen Ort wie diesen zum Abendessen ausgeführt zu werden.“
„Wie schade, dass Sie nicht mit einer von ihnen hier sind. Ich habe nicht vor, mich von Ihnen oder dieser Umgebung blenden zu lassen, falls Sie sich darauf Hoffnungen gemacht haben.“
„Ich erhoffe mir immer nur das, was ich mir selbst verschaffen kann.“ Er lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Speisekarte und bestellte, als der Ober kam, ihre Gerichte auf Griechisch.
„Was, glaubst du, wird dein Bruder wieder anstellen, sobald er in Singapur ist?“
Bliss sah ihren Verlobten an und fühlte sich, wie eine Motte sich fühlen musste, die in ein Spinnennetz geraten war und sich in den listig gesponnenen Fäden die Flügel brach.
„Sie … Sie sind mit dem Teufel im Bunde“, sagte sie.
„Meine liebe Bliss, bin ich nicht der Sohn des Teufels selbst?“ Er funkelte sie belustigt an. „Glaubst du das nicht lieber als die einfache
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