Romana Exklusiv 0186
Edwards Gefühle nehmen.
Also, was ist jetzt, will ich mich mit Giancarlo Cardinale einlassen oder nicht?, fragte sie sich noch einmal. In dem Moment kam er mit der Flasche Champagner und zwei Sektkelchen in den Händen herein. Das kenne ich doch, das hat er schon einmal so gemacht, dachte sie bei seinem Anblick irritiert, denn er hatte das Jackett abgelegt, die Krawatte gelöst und den Hemdkragen geöffnet. Dieser verdammte Kerl hatte offenbar die Angewohnheit, sich in ihrer Gegenwart halb auszuziehen. Und jedes Mal brachte er sie damit aus der Fassung. Nein, das stimmt ja gar nicht, schon allein mit seiner Anwesenheit bringt er mich aus der Fassung, gestand sie sich dann ein.
Ja, sie wollte mit diesem Mann zusammen sein, sie brauchte ihn. Sie würde es schaffen, mit der Trennung zurechtzukommen, sobald es so weit war. Und sie war fest davon überzeugt, mit der Situation umgehen zu können.
7. KAPITEL
„Halt den Gedanken fest, egal, was es für einer ist“, forderte Giancarlo Natalia rau auf, als er das Wohnzimmer durchquerte, um sich zu ihr zu gesellen.
Er lächelte und wirkte entspannt. Aber je näher er ihr kam, desto nervöser wurde sie. Jetzt, da es ernst wurde, konnte sie sich nicht mehr vorstellen, die ganze Sache so leicht, geschickt und mit dem nötigen Feingefühl, kurz gesagt, mit dem gewissen Savoir-faire hinter sich zu bringen, das er wahrscheinlich von ihr erwartete.
Vielleicht spürte er ihre Zweifel, denn er blickte sie prüfend und neugierig an. Obwohl er sich darauf zu konzentrieren schien, die Sektkelche auf den Couchtisch zu stellen und den Champagner einzuschenken, sah er Natalia immer wieder an. Offenbar hätte er zu gern gewusst, was in ihr vorging.
Sie wusste es selbst nicht, wie sie sich wehmütig eingestand. Wie sollte sie sich verhalten? Sollte sie sich zwanglos mit ihm unterhalten, um den Zeitraum zu überbrücken, bis es endlich so weit war? Oder sollte sie den ersten Schritt tun und ihn dazu ermuntern, mit ihr ins Schlafzimmer zu gehen?
Ach, es ist völlig egal, was er sich vorstellt, ich schaffe momentan weder das eine noch das andere, überlegte sie. Sie fühlte sich völlig ratlos und brachte kein Wort heraus. Ihr fehlte die Erfahrung in diesen Dingen und ganz besonders im Umgang mit einem Mann wie Giancarlo.
Er nahm die Gläser mit der perlenden Flüssigkeit in die Hand und reichte Natalia eins davon. Sie nahm es entgegen, ohne ihn anzusehen. Irgendwie musste sie die nächsten Minuten durchstehen, die ihrer Meinung nach entscheidend waren.
„Trink den Champagner“, forderte er sie auf.
Folgsam nippte sie an dem Glas. Giancarlo stand ruhig und reglos da und beobachtete sie so scharf, dass sie errötete. Dann spürte sie, wie der Champagner auf ihrer Zunge prickelte.
„Noch mal“, sagte er, und wieder trank sie brav einen kleinen Schluck.
Schließlich streckte er die Hand aus, umfasste ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. Er lächelte nicht mehr. „Du hast noch eine Chance, Liebes. Ich muss ganz sicher sein, dass du es genauso willst wie ich.“ Seine Stimme klang ruhig.
Will ich mich wirklich in ein Abenteuer stürzen, obwohl ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll?, fragte Natalia sich. Nein, eigentlich wollte sie es gar nicht.
„Ja“, erwiderte sie jedoch zu ihrer eigenen Überraschung, „du kannst ganz sicher sein, ich will es genauso wie du.“
„Warum wirkst du dann plötzlich so ängstlich und besorgt?“
„Du hast mich doch eben selbst aufgefordert, den Gedanken festzuhalten“, entgegnete sie und schnitt ein Gesicht.
„In dem Moment hast du etwas ganz anderes gedacht“, antwortete er. „Aber jetzt wirkst du wirklich seltsam beunruhigt.“
Sie lächelte etwas mitleidig, so als wäre die ganze Unterhaltung überflüssig. „Wir kennen uns erst seit wenigen Tagen. Ist es da nicht eine ganz normale Reaktion, ängstlich und besorgt zu sein?“
„Wäre es denn anders, wenn wir uns schon länger kennen würden?“ Obwohl er keine Miene verzog, war Natalia klar, dass die Frage spöttisch gemeint war. Sie wusste genauso gut wie er, wie sehr es vom ersten Moment an zwischen ihnen geknistert hatte. Und was jetzt geschah, war die unvermeidliche Folge davon.
„Nein“, gab sie wehmütig zu.
„Dann weich bitte meinen Blicken nicht mehr aus“, bat er sie sanft. „Ich möchte dich mit allen Sinnen spüren und wahrnehmen. Wenn du mich anblickst, habe ich das Gefühl, du würdest mich streicheln und verführen. So etwas habe ich noch nie zuvor
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