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Romana Exklusiv 0187

Romana Exklusiv 0187

Titel: Romana Exklusiv 0187 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Jayne Bauling , Robyn Donald
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überwältigend stark, wie konzentriertes Parfüm.
    „Mögen Sie Rosen?“, fragte Leo.
    Tansy nickte. „Duftende, ja. Und solche, die ungewöhnliche Farben haben.“
    Er betrachtete sie forschend, und Tansy wich seinem Blick aus, indem sie sich hinunterbeugte und die Nase in eine besonders üppige Blüte senkte.
    „Die Frau eines Freundes von mir hat im Garten ihres neuen Hauses alle Rosen ausgraben und durch andere ersetzen lassen.“
    „Warum?“
    Leo strich sanft über eine karmesinrote Blüte. Es hatte fast etwas Erotisches, und Tansy verdrängte mühsam die Vorstellung, diese zärtliche Liebkosung auf ihrer Haut zu spüren.
    „Sie waren unmodern“, erwiderte Leo. Sein sarkastischer Ton machte deutlich, was er davon hielt.
    „Ich wusste nicht, dass Blumen der Mode unterworfen sind.“
    „Moden gibt es für alles, wenn man die Zeit und das Geld hat, sie sich zu leisten. Kommen Sie, ich habe Hunger.“
    Tansy auch. Sie hatte nicht zu Mittag gegessen. Sobald sie sich in dem Gartencafé an einen Tisch gesetzt hatten, lenkte sie sich von Leo ab, indem sie sich umblickte. Alles schien hier leuchtender, strahlender zu sein. Vielleicht war sie ein bisschen vom Rosenduft berauscht?
    „Loyalität ist doch bedingt durch die Bedürfnisse der Person, der gegenüber man loyal ist, oder?“, fragte Leo gelassen.
    Tansy tat so, als würde sie über seine Bemerkung nachdenken. „Wenn ich mir sicher wäre, diese Bedürfnisse zu kennen, vielleicht“, antwortete sie schließlich. „Ich glaube, die meisten Menschen wissen selbst am besten, was sie brauchen.“
    Leo verzog das Gesicht. „Damit rechtfertigen Sie, nicht einzugreifen. Und es beruhigt wahrscheinlich Ihr Gewissen. Aber ist das nicht ziemlich feige? Angenommen, jemand ist in Schwierigkeiten – würden Sie ihn damit allein lassen?“
    Wie viel wusste Leo? Seine Miene war unergründlich. Tansy wählte sorgfältig ihre Worte, als sie erwiderte: „Rick ist sich völlig darüber im Klaren, was er tut, und das genügt mir. Warum warten Sie nicht, bis er von sich aus nach Hause kommt? Geben Sie ihm eine Chance.“
    „Weil er sich selbst verwirklichen muss?“, spottete Leo. „Wie Sie es getan haben?“
    Seine verächtliche Frage ließ Tansy schaudern.
    „Wie haben Sie sich in jenem ersten Jahr Ihren Lebensunterhalt verdient? Als Bettlerin? Mit Stehlen? Oder in der Horizontalen? Wollen Sie, dass Ricky sich so erniedrigen muss? He … Wohin wollen Sie?“
    Tansy war aufgestanden. Noch nie in ihrem Leben war sie so nahe daran gewesen, jemanden zu schlagen. „Ich habe es nicht nötig, mir anzuhören, wie Sie über Dinge reden, von denen Sie keine Ahnung haben. Wenn Sie nur ein einziges Mal von Ihrem hohen Ross heruntergestiegen wären und sich zur Abwechslung echte Menschen angeschaut hätten, dann hätten Sie Rick vielleicht aufhalten können, bevor es zu spät war. Auf Wiedersehen, Mr. Dacre.“
    Sie hatte gerade zwei Schritte gemacht, da holte er sie ein und packte sie am Arm.
    „Lassen Sie mich los, oder ich schreie!“, drohte Tansy.
    „Wenn Sie das tun, erzähle ich allen hier, dass wir ein streitendes Liebespaar sind.“
    „Niemand würde das glauben. Sie und ich, wir passen nicht zusammen.“
    Leo musterte Tansy spöttisch, und wo immer sein Blick verweilte, breitete sich in ihr eine prickelnde Hitze aus.
    „Seien Sie nicht albern“, sagte er sanft. „Die Leute sehen eine junge Frau, so voller Leben, dass die Funken sprühen, und einen Mann, der alles darum geben würde, sie für sich zu gewinnen.“
    Die Belustigung, mit der er das sagte, tat richtig weh. „Lassen Sie mich los, oder ich schreie das ganze Café zusammen.“
    „Nur zu.“ Leo schob Tansy zur Tür. „Dies ist das zweite Mal, dass Sie mir einfach davonlaufen. Ich mag das nicht.“ Er drehte Tansy herum, zog sie fest an sich und küsste sie völlig überraschend auf den Mund.
    Der Kuss war unwiderstehlich, und Tansy war völlig unfähig, sich zu wehren. Sofort verstärkte sich der Druck seiner Arme um sie. Tansy hörte Gelächter und vereinzelten Applaus, dann wurde sie hochgehoben und nach draußen getragen. Sie öffnete die Augen und blickte verwirrt in Leos Gesicht. Er lächelte spöttisch.
    Tansy wurde rot vor Wut und Demütigung. Sie war wütend auf ihn, weil er so etwas getan hatte, aber noch mehr auf sich selbst, weil sie so heftig reagiert hatte.
    Leo stellte sie auf die Füße. Die Belustigung war aus seiner Miene verschwunden. „Fordern Sie mich nie wieder heraus“, sagte

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