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Romana Exklusiv 0187

Romana Exklusiv 0187

Titel: Romana Exklusiv 0187 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Jayne Bauling , Robyn Donald
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Linguine.“
    „Ihre Pasta ist köstlich, aber ich denke, ich …“ Tansy verstummte, weil die Tür ein weiteres Mal auf- und zuging.
    Arabella musterte den Mann, der eintrat, fast ehrfürchtig.
    „Laufen Sie nicht weg, Tansy, ich spendiere Ihnen einen Drink!“, rief Leo.
    „Sie trinkt keinen Alkohol“, bemerkte Arabella.
    Normalerweise amüsierte sich Tansy über Arabellas Fürsorge, aber ausnahmsweise einmal wünschte sie, sie würde sie wie eine Erwachsene behandeln.
    „Ach, tatsächlich?“ Leo lächelte der älteren Frau zu. Obwohl bewusst eingesetzt, war sein Lächeln unwiderstehlich. „Sie haben nicht viele Laster, stimmt’s, Tansy?“
    „Oh, Sie kennen sich?“ Arabella hob neugierig eine Augenbraue.
    „Ja, natürlich. Warum machen Sie uns nicht miteinander bekannt, Tansy?“
    Sie tat es und fragte sich, ob sein charmantes Lächeln sie vielleicht um den Verstand gebracht hatte.
    Arabella war trotz ihrer Gutmütigkeit keineswegs dumm, aber nach nur zwei Minuten fraß sie Leo Dacre förmlich aus der Hand. Leo war schlau und gerissen. Allmählich jagte er Tansy Angst ein. Ein Mann wie er konnte ihr Ricks Aufenthaltsort entlocken, bevor sie wusste, was sie tat.
    Morgen, auf dem Weg zu Professor Paxton, würde sie das Camp von einer öffentlichen Telefonzelle aus anrufen. Bis dahin musste sie einen kühlen Kopf bewahren.
    „Entschuldigen Sie mich bitte“, erklärte Arabella jetzt und eilte durch die Küche zu ihrem jüngsten Sohn, der im Begriff war, etwas auf dem Herd anbrennen zu lassen.
    Leo nahm Tansy am Ellbogen, und als sie zurückwich, verstärkte er den Griff und führte sie zurück ins Café.
    „Ich gehe nach Hause“, erklärte sie bestimmt.
    „Warten Sie, bis ich ausgetrunken habe, dann fahre ich Sie.“
    „Ich kenne Sie nicht gut genug, um zu Ihnen ins Auto zu steigen.“
    Leo lächelte rätselhaft. „Natürlich kennen Sie mich. Ich denke, Rick hat Ihnen alles über seinen unsympathischen, viel zu anspruchsvollen Halbbruder erzählt.“
    Widerwillig und nur, weil sie Leo Dacre zutraute, dass er sie einfach an seinen Tisch zerren würde, setzte sich Tansy zu ihm. Ein Kellner stellte ihr einen Teller Linguine hin. „Das ist ein Irrtum“, erklärte sie. „Ich möchte nichts essen.“
    „Essen Sie“, befahl Leo. „Halb verhungert auszusehen ist sicher von Vorteil, wenn man französische Chansons singt, aber Ihrem Gesicht tut es nicht gut.“
    Obwohl Tansy ihn nicht mochte und ihm nicht traute, war sie verletzt. „Ich bin schon immer sehr schlank gewesen“, erwiderte sie steif.
    „Und Sie hungern sich zu Tode, damit es so bleibt? Seien Sie ein braves Mädchen und essen Sie.“
    Tansy zögerte. Sie wartete, bis der Kellner davongeeilt war, dann sagte sie: „Ich lasse mir nicht gern vorschreiben, wann und was ich essen soll.“
    „Hungern aus Stolz ist unvernünftig.“
    Sie seufzte, nahm die Gabel und begann zu essen.
    Einige junge Männer kamen lachend und lärmend herein. Leo drehte sich um, musterte sie kurz und tat sie als harmlos ab.
    Er war ein Rechtsanwalt, der auf dem besten Wege war, eine große Karriere zu machen. Trotzdem arbeitete Leo ausschließlich in Büro- und Gerichtssaal. Warum also sah er aus, als würde er mühelos mit einer Gruppe gewalttätiger Jugendlicher fertig werden? Unwillkürlich war Tansy fasziniert. Ein Fitnessstudio konnte die Muskeln erklären, doch nicht die Wachsamkeit und die Fähigkeit, Schwachstellen bei anderen zu finden. Er hatte erschreckend gute Reflexe, und seine Ausstrahlung schüchterte andere ein.
    Alles in allem ein beunruhigender Mann.
    Solange sie zurückdenken konnte, hatte Tansy nur ein Ziel gehabt. Und dafür hatte sie auf sehr vieles verzichtet: auf Freizeit, ein sorgloses Leben und sogar Freunde. Sie hatte sich in Gefahr gebracht, gelernt, auf der Straße zu überleben, hatte gehungert und sogar gefroren. Und war zu der Überzeugung gelangt, dass nichts und niemand ihr mehr Angst machte.
    Aber Leo Dacre tat es. Natürlich brauchte sie ihm nur zu sagen, wo sein Bruder war, um sich die ganze Aufregung zu ersparen. Unglücklicherweise war sie kein Mensch, der klein beigab. Und wenn sie doch in Versuchung geraten sollte, musste sie sich nur Ricks verzweifelte Bitte ins Gedächtnis rufen, und schon würde sie den Mund halten.
    „Dies ist meine letzte Chance“, hatte Rick gesagt, bevor er gegangen war. „Ich muss es schaffen. Wenn Leo herausfindet, wo ich bin, wird er mich von dort wegholen.“
    „Warum?“, fragte Tansy. „Er

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