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Romana Exklusiv 0187

Romana Exklusiv 0187

Titel: Romana Exklusiv 0187 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Jayne Bauling , Robyn Donald
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musste nur einen klaren Kopf behalten, damit sie diese auch erkannte und nutzte, wenn sich eine bieten sollte.
    Die Hütte war klein und sah von außen sehr primitiv aus. Sie stand an einem Lavastrand an der Mündung eines Flusses, der aus den Bergen herunterfloss. Nach Norden hin ragten große Felsen wie schwarze Wände auf, im Süden erstreckte sich hügeliges Waldland. Ab und zu stieg Dampf auf, der Tansy an den vulkanischen Ursprung der Gegend erinnerte.
    Kein anderes Haus war in Sicht, kein Boot. Außer dem leisen Knirschen der Lavasteine und dem Plätschern des kleinen Flusses war kein Geräusch zu hören. Die Wasseroberfläche des Lake Taupo war spiegelglatt, und die letzten Strahlen der Sonne tauchten das dreißig Kilometer entfernte gegenüberliegende Ufer in ein goldfarbenes Licht.
    „Sie können das Schmollen ebenso gut lassen“, sagte Leo, als er ausstieg. „Hier ist niemand, den Sie damit beeindrucken, und ich verspreche Ihnen, es Ihnen nicht vorzuhalten, wenn Sie mit mir reden.“
    Tansy saß schweigend im Auto und blickte starr nach vorn.
    „Passiver Widerstand“, stellte Leo nachdenklich fest. Er kam zu ihrer Seite herum. „Wahrscheinlich auch eine Möglichkeit, mit der Situation fertig zu werden.“ Er öffnete die Tür, beugte sich über Tansy, öffnete den Sicherheitsgurt und hob sie vom Sitz.
    Gedemütigt versteifte sie sich noch mehr und unterdrückte die verräterischen Empfindungen, die sie in Leos starken Armen verspürte.
    Er ging mit großen Schritten so mühelos durch das hohe Gras, als würde er ständig Frauen durch die Gegend tragen, und seine kraftvollen, eleganten Bewegungen lösten in ihr noch mehr unerwünschte Gefühle aus.
    „Wenn Sie allerdings möchten, dass ich Sie herunterlasse, brauchen Sie mich nur darum zu bitten.“ Leo steckte den Schlüssel ins Schloss.
    Obwohl er lächelte, wusste Tansy, dass Leo es ernst meinte. Na und? Er konnte sie nicht die ganze Nacht herumtragen. Nicht einmal im Traum würde es ihr einfallen, ihn um irgendetwas zu bitten. Aufsässig erwiderte sie seinen Blick.
    „Als mir klar wurde, dass Sie mit eigenen Augen sehen müssen, was Sie Grace antun, wenn Sie sich weigern, uns zu sagen, wo Ricky ist, blieb mir ja nichts anderes übrig. Ich wusste natürlich, dass Sie niemals freiwillig mitkommen würden.“ Leo stieß die Tür auf und betrat ein Wohnzimmer mit einer abgeteilten Küche. Er stellte Tansy auf die Füße, ließ sie jedoch nicht los. Seine Augen funkelten plötzlich.
    Tansy war sich seiner Nähe nur allzu bewusst. „Weiß Ihre Familie, dass Sie geisteskrank sind?“
    Sein Lächeln wurde breiter. „Sie haben einen hübschen Mund.“ Leo schwieg einen Moment, sein Blick war auf ihre Lippen gerichtet.„Kommen Sie mit mir nach Auckland, Tansy. Sie sollten sehen, was Sie Grace antun. Das wenigstens sind Sie ihr schuldig.“
    Was man unter Druck versprach, zählte nicht. Und sie kämpfte gegen eine verräterische Sehnsucht, aus der Leidenschaft zu werden drohte. „In Ordnung. Würden Sie mich jetzt bitte loslassen?“
    „Natürlich.“ Leo breitete die Arme aus.
    Tansy wich so schnell zurück, dass sie stolperte. Sofort hielt Leo sie fest, aber nur, bis sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte. „Wo ist das Badezimmer?“, fragte sie leise.
    „Die linke Tür und durch das Schlafzimmer.“
    Das Schlafzimmer mit dem großen Doppelbett war so schlicht eingerichtet wie das ganze Haus. Der Fenstergriff hatte ein Schloss, und dasselbe galt für das Badezimmerfenster. Tansy schimpfte leise vor sich hin. Sie würde die Scheibe einschlagen müssen. Aber das konnte sie nur tun, wenn Leo bewusstlos war. Und dann? Die Hauptstraße war mindestens zwanzig Kilometer entfernt. Sie, Tansy, würde das Auto stehlen müssen, doch sie traute Leo zu, dass er es in diesem Moment fahruntüchtig machte. Sie stellte sich wohl besser darauf ein, den ganzen Weg zur Hauptstraße zu laufen.
    Warum hat Leo Dacre nicht wie alle anderen Yuppies ein Autotelefon?, fragte sich Tansy wütend, während sie sich die Hände wusch.
    Ein Geräusch aus dem Wohnzimmer riss sie aus ihren Gedanken. Rasch blickte sie sich nach einem Gegenstand um, mit dem sie Leo niederschlagen konnte. Leider enthielt das Zimmer nichts, was man als Waffe benutzen konnte. Keine Vase, nicht einmal eine Lampe. Die Vorstellung, jemanden auf diese Weise auszuschalten, bereitete Tansy Übelkeit, trotzdem zog sie am Nachttisch. Er gehörte zum Bett und ließ sich nicht bewegen.
    Tansy fragte sich

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