Romana Exklusiv 0187
langsam von Leo ab.
„Nein“, sagte er undeutlich und zog sie zurück.
Sie erstarrte. War er wach?
Sie riskierte einen Blick, doch es war zu dunkel. Höchstwahrscheinlich verbringt Leo die meisten Nächte mit einer Frau zusammen, und dies ist völlig normal für ihn, dachte sie und fühlte einen jähen, heftigen Schmerz.
Tansy tat so, als würde sie sich im Schlaf herumrollen, und lag dann wieder still. Diesmal versuchte Leo nicht, sie zurückzuziehen. Erleichtert horchte Tansy eine Weile auf seine regelmäßigen Atemzüge und wartete darauf, dass sich ihr Herzschlag normalisierte. Unglücklicherweise erinnerte sie sich nicht mehr genau, warum sie dieses warme Bett verlassen und sich durch die Dunkelheit nach draußen tasten musste. Was war denn so schlimm daran, mit Leo nach Auckland zu fahren, nein zu seiner Stiefmutter zu sagen und abzureisen?
Du liebe Güte, Tansy!,schimpfte sie mit sich. Sie erfand Vorwände, um hierzubleiben!
Langsam glitt sie aus dem Bett und suchte nach ihrer Bluse, gab es jedoch auf und ging auf Zehenspitzen ins Badezimmer, wo sie sich ein Handtuch um den Oberkörper wickelte, damit ihr auf dem langen Weg zur Hauptstraße nicht kalt wurde.
Leo schlief friedlich weiter, während Tansy durchs Schlafzimmer zur Tür schlich. Der Griff ließ sich nicht hinunterdrücken. Vor Wut und Enttäuschung hätte Tansy fast aufgeschrien.
Oh, na schön, die Tür war also noch immer abgeschlossen! Das war zu erwarten gewesen. Wo hatte Leo die Schlüssel hingelegt? Tansy blickte zum Kleiderschrank. Nein, zu einfach. Trotzdem sah sie in Leos Hosentaschen nach. Leer. Wie die Brusttasche seines Hemds.
Inzwischen hatten sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt, und Tansy konnte Leo im Bett erkennen, den weißen Fleck, wo das Laken über seiner Schulter und Brust lag. Das sicherste Versteck war unter der Matratze auf seiner Seite des Betts! Sie hatte nicht bemerkt, dass sich Leo dort zu schaffen gemacht hatte, aber vorm Einschlafen ja auch mit dem Rücken zu ihm gelegen.
Obwohl Leo behauptet hatte, er habe einen leichten Schlaf, rührte er sich noch immer nicht. Tansy befeuchtete nervös ihre Lippen. Wenn es nicht klappte, hatte sie es zumindest versucht. Nein, so durfte sie nicht denken. Sie würde die Schlüssel bekommen, die Türen aufschließen und die Hütte verlassen. Und dann würde Leo derjenige in Not sein, weil sie nämlich als Erstes zur Polizei gehen würde.
Tansy war am Fußende des Betts, als Leo einen Arm ausstreckte. Sie dachte, ihr würde das Herz stehenbleiben vor Schreck. Angespannt beobachtete sie Leo und horchte auf seine Atemzüge.
Als ihr ein Fuß einschlief, schlich Tansy weiter, dann ging sie in die Hocke und schob langsam eine Hand unter die Matratze auf Leos Seite.
5. KAPITEL
„Sie haben keine Chance.“ Leo packte Tansys Handgelenk und zog sie ins Bett.
„Lassen Sie mich los!“ Sie lag wieder so wie beim Aufwachen, nur dass er diesmal hellwach war.
„Ich denke ja gar nicht daran“, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen, legte die Arme um sie und presste sie noch fester an sich.
Während sich Tansy heftig wehrte, spürte sie Leos Erregung, aber noch schlimmer war, mit welchem Verlangen sie darauf reagierte. Tansy hob das Knie, war jedoch nicht schnell genug, und plötzlich lag Leo auf ihr und drückte seinen Unterarm auf ihren Hals.
Tansy schlug mit den Fäusten auf Leos Oberkörper ein. Obwohl er zusammenzuckte, ließ der Druck seines Arms nicht nach, und Tansy bekam keine Luft mehr. Verzweifelt riss sie die Hände hoch und versuchte, seine Augen zu treffen.
„Nicht, Tansy! Ich will Ihnen nichts tun!“
Trotz ihrer Furcht glaubte sie ihm. „Lassen Sie mich los!“
Leo nahm den Arm von ihrem Hals. „Alles in Ordnung?“
„Ja.“
„Tut mir leid, das hätte ich nicht machen sollen. Aber wie kann man nur so etwas Dummes … Sie haben sich in ernste Gefahr gebracht, Sie kleine Närrin.“
„Ich mag eine Närrin sein, doch ich bin kein Kidnapper!“, erwiderte Tansy wütend. „Ich akzeptiere ein Nein, anstatt anderen Menschen meinen Willen aufzuzwingen.“
„Ich normalerweise auch“, sagte Leo scharf. „Das hier ist etwas anderes.“
„Oh, natürlich! Gehen Sie von mir herunter.“
Leo rollte sich auf die Seite. „Drehen Sie sich um.“
„Was?“
„Drehen Sie sich um, Tansy! Oder wollen Sie das, was sonst passieren wird?“
Sie gehorchte hastig.
„Gut.“ Leo legte den Arm um ihre Taille und zog Tansy fest an sich. „Und jetzt schlafen
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