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Romana Exklusiv 0187

Romana Exklusiv 0187

Titel: Romana Exklusiv 0187 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Jayne Bauling , Robyn Donald
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nicht, warum es ihr so viel bedeutete, zu entkommen, obwohl sie doch wusste, dass Leo ihr nichts tun würde. Der Wunsch war einfach so stark, dass sie an nichts anderes mehr denken konnte.
    Es musste eine Möglichkeit geben, nach draußen zu gelangen. Zum Beispiel nachts, wenn er schlief. In der Küche war doch bestimmt eine Bratpfanne oder irgendetwas anderes, mit dem sie Leo k. o. schlagen konnte? Ihr Magen rebellierte, doch sie unterdrückte ihre Skrupel. Auch wenn er Leo Dacre war, durfte er sich nicht rücksichtslos über die Rechte anderer Menschen hinwegsetzen.
    Nach einem letzten Blick durch das Zimmer ging Tansy zurück ins Wohnzimmer.
    Leo war gerade damit fertig, ein Brathähnchen zu tranchieren, und stellte die Platte neben zwei Teller und Schüsseln auf die Arbeitsfläche. In der einen Schüssel war Kartoffelsalat, in der anderen Kopfsalat. Neben dem Wasserkessel standen zwei Becher. Leo hatte eine Tischdecke aufgelegt, neben einer Schale mit Tomaten standen Salz- und Pfefferstreuer bereit.
    Alles sehr häuslich, dachte Tansy mürrisch. Rasch schaute sie auf den Türgriff. Er hatte ein Schloss, und wie in den beiden anderen Räumen war natürlich kein Schlüssel zu sehen.
    Leo hatte ihren Blick bemerkt, sagte aber nur: „Essen Sie. Ich hoffe, es schmeckt so gut, wie es riecht.“
    Ärger und Angst hatten Tansy den Appetit verdorben, doch sie wusste, dass sie bei Kräften bleiben musste, und aß etwas. Leo hatte sogar Kräutertee für sie besorgt. Draußen war es inzwischen völlig dunkel, und kein Geräusch war zu hören. Es war unheimlich, trotzdem sprach die Stille Tansy an. Seit Tagen hatte sie eine Melodie im Kopf, jetzt wusste Tansy plötzlich, wie die ganze Komposition aussehen musste. Sie sah sich verzweifelt in dem gemütlichen Zimmer um.
    „Die Tür ist abgeschlossen“, sagte Leo scharf.
    „Ich brauche Papier!“
    Leo nahm einen leeren Notizblock aus seinem Aktenkoffer und gab ihn Tansy.
    Später würde sie sich verwundert fragen, wie sie in Gegenwart dieses Mannes hatte schreiben können, doch jetzt war Tansy zu begeistert über ihre Idee, um sich dessen bewusst zu sein.
    Rasch füllten sich die Zettel mit Noten, ein einfaches Thema mit komplizierten Variationen, Kontrapunkt und Harmonie, Dissonanz und dann ein langsamer, dramatischer Schlusssatz.
    Als es vollbracht war, blickte Tansy zitternd vor Müdigkeit auf. Nie hatte sie etwas Besseres geschrieben, und sie wusste es. Seltsam, ausgerechnet hier, in Gesellschaft Leo Dacres …
    „Bett“, sagte er, anscheinend nicht im Geringsten erstaunt oder auch nur interessiert.
    In mancher Hinsicht, dachte Tansy, ist er erträglich. Vielleicht waren es die Nachwirkungen des Arbeitens, die sie so apathisch machten, jedenfalls wurde ihr erst an der Tür klar, wohin sie gingen. Tansy blieb stehen. „Wo schlafen Sie?“
    „Dort“, erwiderte Leo amüsiert und zeigte ins Schlafzimmer.
    „Ich schlafe nicht mit Ihnen.“
    Er umfasste ihren Nacken mit einer Hand, und obwohl der Griff nicht fest war, schauderte sie vor Furcht. „Sie tun, was ich sage. Ich werde die Situation nicht ausnützen, das verspreche ich.“
    Tansy wollte wütend protestieren, doch Leo ließ sie nicht zu Wort kommen.
    „Entweder Sie sind vernünftig, oder ich binde Sie fest. Dann schlafen Sie trotzdem mit mir in einem Bett, nur wird es sehr unbequem sein.“
    Das würde er nicht wagen! Tansy wandte sich zu ihm um. Der kalte, unerbittliche Ausdruck in Leos Augen ließ sie rasch wegsehen.
    „Gehen Sie duschen“, forderte er sie gelassen auf.
    Wie betäubt gehorchte Tansy. Sie hatte keine Sachen zum Wechseln und musste die getragenen wieder anziehen. Eine Tube Zahnpasta und eine Zahnbürste, noch in der Verpackung, lagen bereit.
    „Ich bin fertig“, sagte Tansy, ohne Leo anzuschauen, als sie aus dem Badezimmer trat.
    „Die Tür ist abgeschlossen, ebenso alle Fenster. Ich brauche nicht lange. Wenn Sie versuchen, eine Scheibe einzuschlagen, werde ich draußen sein, bevor Sie die Chance haben hinauszusteigen.“
    Und er ließ die Badezimmertür offen. Tansy wartete, bis sie das Wasser laufen hörte, dann rüttelte sie an den Fenstergriffen. Es war zwecklos. Trotz Leos Warnung hätte sie vielleicht eine Scheibe eingeschlagen, aber im Zimmer war ja nicht einmal ein Gegenstand, mit dem sie das Glas zerbrechen konnte.
    Tansy öffnete den Kleiderschrank. Inzwischen hatte sie keine Hoffnung mehr, und tatsächlich war er leer. Frustriert schlug Tansy mit der Faust gegen die

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