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Romana Exklusiv 0187

Romana Exklusiv 0187

Titel: Romana Exklusiv 0187 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Jayne Bauling , Robyn Donald
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sich an mir rächen wollen, weil ich mich von Ihnen getrennt habe.“
    „Das würde Ihnen die Polizei nicht glauben!“
    „O doch.“
    Tansy wurde klar, dass er recht hatte. Einem Mann wie Leo Dacre würde man eher glauben als ihr.
    „Und Sie sind freiwillig in mein Auto gestiegen“, fuhr Leo aufreizend logisch fort. „Irgendjemand, der am Fenster oder auf der anderen Straßenseite gestanden hat, wird sicher bezeugen, dass ich Sie nicht in meinen Wagen gezerrt habe. Und da wir vorher schon zusammen in der Stadt gesehen worden sind, werden genug andere Leute aussagen, dass wir … Wie kann ich das jetzt taktvoll ausdrücken?“
    „Sie haben mich hereingelegt!“
    „Ich setze mich Gegenangriffen nicht offen aus“, erwiderte Leo gleichgültig. „Ich bin ein vorsichtiger Mensch. Denken Sie daran, Tansy, und wir werden gut miteinander auskommen.“
    Sie hatte im Lauf der Jahre gelernt, ihre Wut zu beherrschen, doch jetzt hätte sie beinahe geschrien und um sich geschlagen. „Man wird mich vermissen.“
    „Nein. Ich habe dem Paar in der Wohnung über Ihnen erzählt, Sie würden über Weihnachten mit mir verreisen. Falls irgendjemand nach Ihnen fragt, wird er von den Leuten erfahren, dass es Ihnen gutgeht.“
    Tansy biss die Zähne zusammen. Sie hatte begonnen, Leo zu mögen, war trotz allem gern mit ihm zusammen gewesen, und er hatte nur an seinen kaltblütigen Plan gedacht. Sie hätte wissen müssen, dass ein Mann wie Leo Dacre kein Interesse an einer Frau wie ihr hatte. Stattdessen hatte sie Wünschen, über die sie sich nicht einmal im Klaren war, nachgehangen. „Warum fahren wir nach Auckland?“
    „Ich möchte, dass Sie Grace kennenlernen.“
    Einen Moment lang war Tansy sprachlos. Sie hatte ihn nicht durchschauen können, aber Leo verstand sie nur zu gut. Wenn sie einer Frau, die möglicherweise sehr krank war, direkt gegenüberstand, würde es ihr sehr viel schwerer fallen, nein zu sagen. „Irgendwann“, erwiderte sie kühl, „werde ich Sie dafür bezahlen lassen.“
    Leo lächelte. „Wie?“
    „Ich finde eine Möglichkeit.“ Bis zu diesem Augenblick hatte sie Rache für Zeitverschwendung gehalten. Jetzt wusste sie, warum Menschen ihr Leben mit Racheplänen verbrachten. Sie beschloss, kein Wort mehr zu sagen. Wie konnte Leo es wagen, sie als so unbedeutend anzusehen, dass er glaubte, mit einer Entführung durchzukommen? Und wie dumm von ihr, sich zu fühlen, als hätte er ein stillschweigendes Vertrauen zwischen ihnen gebrochen.
    In Otaki versuchte Tansy, an der Ampel auszusteigen, aber natürlich hatte Leo die Tür verriegelt. Er sagte nichts, warf ihr jedoch einen amüsierten Blick zu, und Tansy kochte vor Wut. Bei der nächsten Gelegenheit würde sie laut schreien und gegen die Scheibe klopfen.
    Es ergab sich keine mehr. Sie fuhren durch Ackerland und kleine Landstädte Richtung Norden in die weniger dicht besiedelten Gegenden der Nordinsel. Bei Einbruch der Dämmerung hatten sie die zentrale Hochebene erreicht, ein ödes Gebiet, von drei großen Vulkanen beherrscht. Vor ihnen lag Taupo, der große See, der nach einem der größten Ausbrüche aller Zeiten vor zweitausend Jahren entstanden war.
    Die untergehende Sonne färbte den Schnee auf dem Ruapehu rot, versah den Ngauruhoe mit einer lilafarbenen Spitze und warf azurblaue Schatten auf den weißen Gipfel des Tongariro. In Turangi bog Leo ab und fuhr an der Westseite des Lake Taupo entlang. Tansy knurrte der Magen.
    „Wir sind fast da“, sagte Leo.
    Sie blickte stur aus dem Seitenfenster. Offenbar würden sie nicht die Nacht durchfahren. Wenn sie irgendwo haltmachten, konnte sie die Polizei anrufen. Ich bin gespannt, wie sich Leo Dacre dann aus der Sache herauswindet!, dachte Tansy boshaft. Vielleicht würde man ihr nicht glauben, doch zumindest war die Polizei verpflichtet, ihr zuzuhören, wenn sie Anzeige erstattete.
    Früher oder später musste Leo Dacre lernen, dass sogar seine Macht Grenzen hatte.
    Da sie in ihre Rachegedanken vertieft gewesen war, wurde Tansy erst jetzt bewusst, dass es dunkel geworden war und Leo auf eine Nebenstraße abbog. Nach einiger Zeit verließ er diese und fuhr auf einem holprigen Weg weiter.
    „Wir übernachten in einer Fischerhütte, die Freunden von mir gehört“, erklärte Leo. Er wartete, und als Tansy stumm blieb, fuhr er fort: „Die Hütte liegt sehr einsam. Und leider hat sie kein Telefon.“
    Tansy reagierte nicht. Oh, na schön, dachte sie wütend, dann bekomme ich eben morgen eine Chance. Sie

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