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Romana Exklusiv 0187

Romana Exklusiv 0187

Titel: Romana Exklusiv 0187 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Jayne Bauling , Robyn Donald
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nicht gerechnet. Sie sahen sich ratlos an.
    Der eine kicherte. „Halt den Mund, Schlampe.“
    „Verschwindet“, sagte Leo Dacre, der plötzlich hinter den Jungen aufgetaucht war.
    Doch sie waren schon zu weit gegangen, um aufgeben zu können, ohne das Gesicht zu verlieren. „Zieh ab, Alter“, höhnte der eine, und der andere stürzte sich plötzlich auf Tansy.
    Sie wartete, bis er nah genug war, dann stieß sie ihm die Finger in die Augen. Er taumelte schreiend zurück gegen seinen Freund, den Leo am Kragen gepackt hatte und kräftig durchschüttelte.
    Tansy streckte den Fuß aus, und ihr Angreifer stolperte und fiel hin. Sein Freund landete auf ihm.
    „Gehen wir“, sagte Leo gelassen. Er atmete nicht einmal schwer.
    Sie zögerte. „Wir sollten uns besser davon überzeugen, dass es dem da gutgeht. Ich habe ihm die Finger in die Augen gestoßen.“
    „Pech für ihn. Steigen Sie ins Auto!“
    „Meine Gitarre …“
    Leo hob den Kasten auf und drückte dabei rasch beide Schlösser fest zu. Bevor Tansy noch weitere Einwände vorbringen konnte, legte er ihr den Arm um die Schultern, führte sie zum Wagen, der mit laufendem Motor am Straßenrand stand, und schob die Gitarre auf den Rücksitz.
    Zu überrascht, um sich zu wehren, sank Tansy auf den Beifahrersitz. Leider quälte ihr Gewissen sie. „Was ist mit seinen Augen?“, fragte sie, als Leo einstieg, und blickte sich nach den beiden Jungen um, die gerade aufstanden. Sie stießen Verwünschungen und Drohungen aus, sahen aber beide nur noch lächerlich aus.
    „Unwahrscheinlich, dass er erblindet. Wenn er Glück hat, kommt er mit einer kleinen Hornhautverletzung davon“, erwiderte Leo herzlos. „Damit wird er eine Weile zu viel zu tun haben, um Frauen zu überfallen.“ Leo hielt an einer Ampel. „Schnallen Sie sich an.“
    Gehorsam legte Tansy den Gurt an. „Ich dachte, Sie wollten zurück nach Auckland fahren.“ Sie ließ ihre Handtasche auf den Boden vor dem Sitz fallen.
    „Tue ich auch, sehr bald schon. Werden Sie oft überfallen?“
    „Nein.“
    „Wo haben Sie gelernt, sich zu verteidigen?“
    Tansy antwortete nicht. Zusammen hatten die Ausreißer und Straßenkinder, die bei Mrs. Tarawera gewohnt hatten, unzählige gemeine Methoden der Selbstverteidigung gekannt.
    „Sehr eindrucksvoll“, fuhr Leo fort. „Einen Moment lang habe ich geglaubt, Sie würden ihn zu nah herankommen lassen.“
    „Der Trick ist, solche Typen aus der Fassung zu bringen. Keiner der beiden Jungen hatte mit Schwierigkeiten gerechnet, deshalb waren sie leichtsinnig.“
    „Beim nächsten Mal sind sie es vielleicht nicht.“
    Tansy schauderte. Jetzt, da es vorbei war, fühlte sie sich schwach und zittrig. „Die beiden haben die Gelegenheit genutzt. So menschenleer ist die Straße tagsüber selten. Es war Pech, dass Sie zufällig vorbeigekommen sind.“
    „Ach wirklich?“, meinte Leo belustigt.
    Tansy blickte auf. Ihn nach dem Streit in ihrer Wohnung am Morgen wiederzusehen hatte sie so verwirrt, dass sie nicht darauf geachtet hatte, wohin sie fuhren. Ungläubig bemerkte sie erst jetzt, dass sie auf der Autobahn waren. „Was soll das? Wohin wollen Sie?“
    „Ich dachte, wir könnten noch etwas zusammen trinken, bevor ich nach Auckland zurückkehre.“
    „So?“ Tansy schaute Leo argwöhnisch an. „Wo denn? In Porirua? Oder Paraparaumu?“, fragte sie sarkastisch. Ersteres war ein Vorort von Wellington, Paraparaumu eine Kleinstadt am Meer.
    Leo lächelte. „Kennen Sie dort ein Lokal, das anständige Drinks serviert? Vielleicht sollten wir einfach am Strand spazieren gehen und reden.“
    „Worüber?“
    „Ich möchte Sie nicht im Streit verlassen.“
    „Oh.“ Tansy versuchte, die aufkeimende Hoffnung zu unterdrücken.
    „Hatten Sie heute Abend etwas vor?“
    „Nein. Aber wollten Sie nicht nach Hause?“
    „Das hat Zeit.“
    Die Erregung, die Leos Worte auslösten, erschreckte Tansy.
    „Freud hat gesagt, dass Musik eine Form kindlicher Wirklichkeitsflucht ist. Stimmen Sie dem zu?“
    Tansy war so empört, dass sie Leo ausführlich ihre Meinung darlegte und erst wieder aus dem Fenster sah, als Leo an der Ausfahrt nach Paraparaumu vorbeibrauste. „Wohin fahren wir?“
    „Nach Auckland.“
    „Also ist dies eine Entführung“, sagte Tansy eisig. „Sie müssten doch eigentlich wissen, zu wie vielen Jahren Gefängnis Sie verurteilt werden, wenn Sie von der Polizei gefasst werden.“
    Leo lächelte zynisch. „Wenn Sie mich anzeigen, behaupte ich einfach, dass Sie

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