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Romana Exklusiv 0187

Romana Exklusiv 0187

Titel: Romana Exklusiv 0187 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Jayne Bauling , Robyn Donald
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unzähligen Männern der unterschiedlichsten Religionen in die Tat hatte umsetzen lassen.
    Nachdem sie die Schuhe ausgezogen hatten, betraten sie das Mausoleum. Die letzte Ruhestätte von Mumtaz Mahal war nur ein kleines Rechteck, die von Shah Jahan hingegen weitaus größer und imposanter. Den Besucher erwarteten hier noch weitere von Menschenhand geschaffene Wunder: ein aus einem einzigen Marmorblock gemeißelter Wandschirm, der so filigran wie feinste Spitze wirkte, sowie unvergleichliche Mosaiken – Karneole, Blutsteine, Lapislazuli –, Unmengen winzigster Splitter auf engstem Raum.
    In Wirklichkeit waren Mumtaz und Shah Jahan in der unterirdischen Krypta beigesetzt. Bridget und Jordan stiegen hinab in das eigentliche Reich der königlichen Liebenden. Sie verweilten ein paar Minuten in der schwach beleuchteten Gruft, bevor sie wieder hinauf und hinaus gingen, um von der Plattform aus den Blick auf die Yamuna zu genießen.
    Bridget hatte gar nicht gemerkt, wie die Zeit verflogen war, und als sie durch den Park zurückbummelten, blieb sie noch einmal stehen und wandte sich um. Aus der Ferne wirkte der Tadsch plötzlich viel realer und wärmer und nicht mehr wie eine kühle Erinnerung an längst vergangene Liebe und Tod.
    Sie sah Jordan an und sehnte sich danach, ihm ihre Empfindungen mitzuteilen, doch leider fehlten ihr die Worte. Der Tadsch Mahal hatte ihr beinahe schmerzliches Entzücken geschenkt und ihr zugleich deutlich vor Augen geführt, wie glücklich sie sich schätzen konnte, seine wahre Atmosphäre erlebt zu haben. Diese Erfahrung würde sie wie einen kostbaren Schatz hüten.
    Jordan stand regungslos neben ihr, den Blick unverwandt auf den Tadsch gerichtet. Spontan berührte Bridget seinen Arm.
    „Danke, Jordan“, flüsterte sie. „Können wir heute Abend wieder herkommen?“
    „Natürlich, wenn du möchtest“, erwiderte er gereizt.
    „Nur wenn du es auch willst.“ Falls er keine Lust hatte, würde sie den Weg hierher allein finden.
    Jordans Stimmung hatte sich so grundlegend verändert, dass Bridget verwirrt war.
    Wieder in Agra, checkten sie in dem eleganten Hotel ein, in dem er Zimmer reserviert hatte. Danach trafen sie sich zu einem Drink.
    „Warum siehst du mich so an?“, fragte Jordan. „Ich bin nicht der Tadsch.“
    „Sehr richtig! Du verkörperst eher das genaue Gegenteil.“ Ganz in einen vom Tadsch Mahal inspirierten Tagtraum versunken, hatte sie gar nicht gemerkt, dass sie Jordan angestarrt hatte.
    „Du hattest den gleichen Gesichtsausdruck wie vorhin“, meinte er. „Vielleicht bist du ja zu dem Schluss gelangt, dass ein Stirling so gut ist wie der andere, insbesondere da Loris nicht hier ist. Vermisst du ihn?“
    Bei so viel Überheblichkeit stockte Bridget der Atem. „Warum sollte ich, wenn mich nur sein Name oder sein Geld interessiert? Davon bist du doch überzeugt, oder?“, konterte sie. „Und um das eine oder andere müsste es gehen, falls ich dich als Ersatz in Betracht ziehen würde. Du denkst vermutlich so, weil etwas Ähnliches einmal passiert ist.“
    „Virginia hat es dir also erzählt.“ Er lächelte bitter. „Als Dulcie erkannte, dass ich sie nicht heiraten würde, beschloss sie einfach, sich mit Adrian, meinem anderen Cousin, zu trösten. Sie hätte ihn beinahe in die Falle gelockt, denn sie war eine überaus willensstarke Frau.“
    „Daraufhin hast du eingegriffen und ihn gerettet?“
    „Hat meine Schwester das gesagt? Irgendwann kam Adrian zur Besinnung und war ganz wild darauf, gerettet zu werden.“
    Jordan blickte sie versonnen an. „Nein, du könntest niemals so berechnend sein. Ich glaube vielmehr, dass du überhaupt nicht nachdenkst.“
    „Vielen Dank für das Kompliment!“ Sie schob das leere Glas beiseite. „Ich mache noch einen kleinen Stadtbummel.“
    „Ich begleite dich.“
    „Bitte mach dir keine Mühe“, entgegnete sie übertrieben höflich.
    „Es ist keine Mühe“, versicherte er lachend. Sein Charme wirkte weitaus verheerender auf ihren Seelenfrieden als seine boshaften Vorwürfe. „Nach dem Tadsch brauchen wir beide wohl eine Ablenkung. Die Geschäfte und Basare werden dir gefallen. Es werden hauptsächlich Marmorgegenstände und Seidenteppiche … Was ist los?“
    Fasziniert sah Bridget ihn an. „Warum wechselt ständig deine Stimmung?“, fragte sie unumwunden.
    „Versuchst du, mich zu durchschauen, Süße? Ich hasse es, wenn die Leute mich unbedingt verstehen wollen, also lass es.“
    „Es wäre mir ohnehin nicht

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