Romana Exklusiv 0187
schlimm kann es nicht werden, sonst hätte es eine Sturmwarnung gegeben.“
„Darauf ist nicht immer Verlass. Wenn Sie jedoch sicher sind, dass Sie mich nicht mehr brauchen …“
„Ja, natürlich. Gehen Sie nur. Hoffentlich schaffen Sie es noch bis nach Hause, bevor der Wind stärker wird.“
Helen folgte Rita-May zur Tür und winkte ihr zum Abschied zu. Danach blickte sie auf ihre Uhr und war überrascht, dass es schon so spät war. Es wurde Zeit, dass sie duschte und sich umzog.
An diesem Abend wollte sie gut aussehen. Es würde ihr Selbstvertrauen stärken, denn sie fühlte sich verunsichert. Alles, was sie bisher über Jacob geglaubt hatte, schien nicht mehr zu gelten. Doch solange sie nicht alle Antworten kannte, sollte er nicht merken, wie durcheinander sie war.
Rasch zog sie sich aus und ging unter die Dusche. Nach, der feuchten Hitze war es eine wahre Wohltat, das kalte Wasser auf der Haut zu spüren. Helen seufzte zufrieden.
Erfrischt trat sie kurz darauf aus der Dusche, wickelte sich in ein Badetuch und ging ins Schlafzimmer zurück. Dort blickte sie erschrocken zum Fenster.
Die dunklen Wolken, die jetzt direkt über dem Haus standen, tauchten das Zimmer in ein unwirkliches Licht. Der Sturm schien immer näher zu kommen, denn die Palmen bogen sich bereits im Wind. Plötzlich flogen die Verandatüren auf, die Vorhänge blähten sich und rissen eine kleine Tiffanylampe um, die auf einem kleinen Tisch in der Nähe stand.
Helen versuchte, die Türen zu schließen, aber es dauerte eine ganze Weile, ehe es ihr gelang. Danach rang sie nach Atem. Einen solchen Sturm hatte sie noch nie erlebt. Irgendwo im Haus splitterte Glas. Ihr wurde klar, dass sie schnell etwas unternehmen musste, um zu verhindern, dass das Unwetter größere Schäden anrichtete.
Hastig schlüpfte sie in Jeans und T-Shirt, lief dann von Zimmer zu Zimmer und schloss die Fenster. Doch sie würden dem Druck des Windes wohl kaum lange standhalten. Auch die Fensterläden mussten geschlossen werden.
Als Helen die Haustür öffnete, wurde sie ihr förmlich aus der Hand gerissen, schlug krachend gegen die Wand und hinterließ ein großes Loch im Putz.
Mühsam kämpfte sich Helen gegen den Wind nach draußen und hielt sich an allem fest, was ihr Halt bot. Plötzlich öffnete der Himmel seine Schleusen, und ein wahrer Sturzbach ergoss sich auf sie. Im Nu war sie klitschnass.
Fluchend arbeitete sie sich am Haus entlang, verzweifelt bemüht, die Fensterläden zu schließen, doch der Sturm riss sie ihr immer wieder aus den Händen.
„Was, zum Teufel, machst du hier draußen?“, dröhnte eine Stimme an ihr Ohr.
Als Helen sich umdrehte, schwankte sie und wäre hingefallen, hätte Jacob sie nicht mit kräftigen Händen gepackt und aufgefangen. Wütend blickte er auf ihr nasses Haar und die durchweichte Kleidung. Sie konnte nicht verstehen, warum er so verärgert war. Immerhin versuchte sie nur, seinen Besitz zu sichern.
„Siehst du das denn nicht?“, rief sie ungehalten. „Statt dumme Fragen zu stellen, solltest du mir lieber helfen, die verdammten Läden zu schließen.“
Sie wollte ihre Arbeit wiederaufnehmen, als er sie ohne viel Federlesens hochhob und zum Eingang trug.
„Setz mich sofort ab!“
„Halt den Mund, Helen. Tu ausnahmsweise einmal, was ich dir sage.“ Jacob stemmte sich gegen den Wind und kniff die Augen zusammen, um sie gegen den fliegenden Sand zu schützen.
Endlich im Haus, stellte er Helen schwer atmend auf die Füße. Der Regen hatte auch ihn völlig durchnässt. Sein Jackett war dunkel vor Nässe, und das weiße Hemd klebte wie eine zweite Haut an seinem Körper, sodass seine muskulöse Brust zu sehen war.
Während Helen ihn fasziniert betrachtete, wurde sie von heißem Begehren erfasst. Hilflos schaute sie zu ihm auf, doch Jacob hatte sich bereits abgewandt, sodass er den erschrockenen Ausdruck in ihren Augen nicht bemerkte.
„Bleib drinnen und halt dich von den Fenstern fern, bis ich die Läden geschlossen habe“, rief er ihr im Hinausgehen zu. „Unter dem Druck des Windes könnten die Glasscheiben zerspringen und dich verletzen.“
Benommen blieb sie stehen und merkte nicht, wie das Wasser aus ihrer Kleidung auf den frisch gebohnerten Holzfußboden tropfte. Das plötzliche Verlangen hatte sie völlig aus dem Gleichgewicht gebracht. Erst als Jacob zurückkehrte, hatte sie sich wieder einigermaßen gefangen.
„Ich … ich gehe jetzt wohl besser und ziehe mir etwas Trockenes an.“
„Du brauchst
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