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Romana Exklusiv 0188

Romana Exklusiv 0188

Titel: Romana Exklusiv 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Stafford , Kate Walker , Tracy Sinclair
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sitzen lassen.
    „Sie mögen Frauen nicht besonders, stimmt’s?“
    Julian zuckte die Schultern.
    „Frauen sind in Ordnung – wie Flughäfen oder sechsspurige Autobahnen. Ich kann auch ohne sie leben.“ Er besaß tatsächlich die Frechheit zu lächeln!
    Das Lächeln ließ sein Gesicht sorgloser erscheinen und zauberte so etwas wie ein Grübchen auf seine Wange. Die Wirkung war verheerend, denn es verwandelte das mürrische, verschlossene Individuum in einen attraktiven Mann, in den sich jede Frau verlieben würde. Als Frankie bewusst wurde, dass sie ihn unverwandt ansah, wurde sie verlegen.
    „Dann ist es ja gut, dass ich nur eine Lektorin bin und mein Geschlecht keine Rolle spielt.“
    Julian Tarrant erwiderte ihren Blick, und diesmal schaute er sie wohl zum ersten Mal richtig an, ohne an die Probleme zu denken, die ihm gegenwärtig zu schaffen machten. Unter seiner eingehenden Musterung hatte sie das Gefühl, dass er sie bis ins Detail beschreiben konnte, wenn er sich nun umdrehte.
    „Sie machen wohl Witze“, entgegnete er wütend, ohne sie aus den Augen zu lassen. Es war lange her, dass ein Mann sie so verlegen gemacht hatte. Sie kämpfte gegen diese unerwünschten Empfindungen an, indem sie seinem Blick standhielt und sich einredete, dass es hinsichtlich ihres Auftrags keine Rolle spielte und dass seine überwältigende Männlichkeit sie nicht im Geringsten einschüchterte.
    Er will mich loswerden, dachte Frankie plötzlich und fühlte sich erniedrigt. Wahrscheinlich hatte er angenommen, dass sie die Flucht ergreifen würde, wenn er ihr gegenüber unfreundlich und abweisend wäre. Natürlich zog er es vor, wenn Cooper Masterman an ihrer Stelle einen Mann schickte.
    In gewisser Weise hatte er mit seiner Taktik Erfolg gehabt, denn ihr war wirklich unwohl zumute. Allerdings hatte das ganz andere Ursachen. Seine frauenfeindliche Haltung, die raue Schale, sein muskulöser und dennoch geschmeidiger Körper – all das weckte Emotionen in ihr, die Frankie längst erloschen geglaubt hatte.
    Doch Julian Tarrant war überhaupt nicht ihr Typ. Er gehörte zu den Männern, die sie aus tiefstem Herzen verabscheute.
    „Mr. Tarrant“, sagte sie so verbindlich wie möglich und setzte ein geschäftsmäßiges Lächeln auf, „ich versichere Ihnen, dass es mein Ernst ist. Sofern Sie in mir lediglich einen funktionierenden Verstand sehen, wird es keine Rolle spielen, dass ich für eine Weile in Ihr Leben eindringe. Also dann, wollen wir? Ich habe die ersten drei Kapitel Ihres geplanten Buchs gelesen. Wenn wir es noch einmal zusammen durchgehen, könnte ich Ihnen vielleicht einige Vorschläge machen, die für Sie hilfreich sind. Da ich nun einmal hier bin, können wir genauso gut einen Blick hineinwerfen, finden Sie nicht?“
    „Aber sicher“, bestätigte er betont ernst. Machte er sich über sie lustig, um ihr zu zeigen, dass er sie für inkompetent hielt? Obwohl sie nach außen hin völlig ruhig war, kochte sie innerlich vor Wut. Noch nie war sie einem Mann begegnet, den sie auf Anhieb so attraktiv gefunden und gleichzeitig so entschieden abgelehnt hatte.
    Entschlossen nahm Frankie das Manuskript aus ihrer Aktentasche. Nachdem er aus einem Dreiersatz einen kleinen Beistelltisch hervorgezogen hatte, stürzte sie sich in die Arbeit.
    Seite für Seite ging sie das Manuskript mit ihm durch, und er hörte ihr wortlos zu, während sie gelegentlich Verbesserungsvorschläge machte. Sein beharrliches Schweigen verunsicherte sie zunehmend.
    „Wahrscheinlich stimmen Sie mit mir überein, dass es sich nur um Kleinigkeiten handelt“, sagte sie schließlich, um einen sachlichen Tonfall bemüht. „Beispielsweise berichten Sie von den Expeditionen, die Sie geleitet haben, und liefern dazu den historischen Hintergrund, was ich sehr gut finde. Allerdings geht aus Ihrer Zusammenfassung hervor, dass Sie nicht über ihre letzte Expedition im Amazonasgebiet schreiben werden. Sie könnten sie in einer kurzen Einleitung erwähnen, damit das Buch auf dem neusten Stand ist.“
    Julian runzelte die Stirn.
    „Ich habe nicht vor, die Expedition in dem Buch zu erwähnen. So gesehen ist es nicht auf dem neusten Stand, sondern historisch.“
    Frankie spürte sofort, dass es Dinge gab, die er ausklammern und über die er womöglich nicht einmal nachdenken wollte. Das weckte endgültig ihr Interesse, denn vermutlich würden genau diese Aspekte dem Buch den letzten Schliff geben.
    „Etwas Historisches gehört der Vergangenheit an, Mr. Tarrant“,

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