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Romana Exklusiv 0190

Romana Exklusiv 0190

Titel: Romana Exklusiv 0190 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Sara Craven , Kim Lawrence
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Catherine, unter dem Nichtwissen gelitten! Nein, das konnte sie ihrem Kind nicht zumuten.
    Sollte sie also zum Hörer greifen und Finn anrufen? Oder ihm vielleicht schreiben und von ihrer Schwangerschaft berichten? Dieser Gedanke war nicht gerade verlockend. Nein, wenn sie sich entschloss, ihm Bescheid zu sagen, würde sie in den sauren Apfel beißen und ihm persönlich sagen müssen, dass er Vater wurde.
    Es war schon dunkel, als Catherine schließlich aufstand und die Tasse mit dem Tee, den sie gar nicht getrunken hatte, beiseitestellte. Nein, nach Abwägung aller Konsequenzen gab es keine Alternative für sie.
    Sie würde sich in die Höhle des Löwen begeben und Finn die Wahrheit sagen.

8. KAPITEL
    „Ich lasse jetzt Miss Walker zu Ihnen herein, Finn.“
    „Danke, Sandra.“ Finn lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück und sah erwartungsvoll zur Tür, und schon im nächsten Moment trat Catherine ein. Ihre Miene war undurchdringlich. Sie trug einen weiten schwarzen Mantel, der sie noch blasser erscheinen ließ, als sie schon war. Mit dem dunklen Haar und den grünen Augen kam sie Finn wie eine Zauberin vor.
    Er stand sogleich auf. „Guten Tag, Catherine“, sagte er und wies auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. „Nimm doch bitte Platz!“
    Aber Catherine schüttelte nur den Kopf.
    „Nein, danke, ich würde lieber stehen bleiben, wenn es dir nichts ausmacht. Ich musste schon die ganze Zeit im Flugzeug und dann im Taxi sitzen.“ Sie sah ihm direkt in die Augen. „Ich bin erstaunt, dass du mich empfangen hast.“
    „Ich bin erstaunt, dass du mich sehen wolltest.“
    Finn sah sie unbewegt an. Kein Muskel regte sich in seinem Gesicht. Er kam ihr kalt wie Stein vor. Plötzlich musste Catherine wieder an den schönen Tag in Glendalough denken. Dieser Tag schien ihr Lichtjahre von der Gegenwart entfernt zu sein.
    Aber sie war ja auch nicht zu ihrem Vergnügen hier. Sie hatte eine Mission zu erfüllen und war gewillt, sie auch durchzuführen, egal, wie schwer es ihr fallen würde. Trotzdem fühlte sie sich nicht besonders wohl in ihrer Haut. Immer wieder hatte sie die Szene zu Hause durchgespielt, aber jetzt vor Finn zu sitzen war etwas ganz anderes.
    Er beobachtete sie aufmerksam. Sie sah irgendwie verändert aus, und das hing nicht nur damit zusammen, dass ihr Gesicht so blass und eingefallen war. Nein, irgendetwas an ihr war verändert, er hätte nur nicht zu sagen vermocht, was es war. Es erstaunte ihn, dass Catherine ihn aufsuchte. Schließlich wusste er, dass sie eine sehr stolze Frau war. Er hatte sie schlecht behandelt, und trotzdem war sie gekommen, um mit ihm zu sprechen. Darauf konnte er sich keinen Reim machen.
    „Schieß los, Catherine“, sagte er gespannt. „Warum bist du gekommen? Ich bin ganz Ohr.“
    Sie atmete tief ein und sah ihn dann offen an. „Ich bin schwanger“, sagte sie leise.
    Wieder regte sich kein Muskel in Finns Gesicht, aber Catherine hatte durchaus gemerkt, dass Finn kurz zusammengezuckt war.
    „Ich verstehe“, sagte er dann nur.
    „Das Kind ist von dir“, fügte sie hinzu.
    „Ja.“
    Catherine blickte ihn starr an. Ihr wurden plötzlich die Knie weich, und sie musste sich setzen.
    „Du bestreitest das nicht?“
    Finn schüttelte den Kopf. „Warum sollte ich das tun? Ich kann mir nicht vorstellen, dass du sehr erfreut darüber bist.
    Wahrscheinlich hättest du dir einen anderen Vater für dein Kind gewünscht. Unsere Beziehung war ja nur sehr kurz, ich würde sie nicht als große Liebesgeschichte bezeichnen. Warum solltest du mich deswegen anlügen? Also gehe ich davon aus, dass du die Wahrheit sagst.“
    Seine kühle Feststellung verletzte Catherine mehr, als jeder Wutausbruch es vermocht hätte. Denn dann hätte er wenigstens Gefühle gezeigt und sich nicht so verhalten wie jetzt. Aber was hatte sie schon erwartet?
    „Du … Es scheint dich nicht sehr zu überraschen“, meinte sie schließlich.
    Er zuckte die Schultern. „Wenn man miteinander schläft, kann so etwas schon passieren.“
    „Du bist ganz schön zynisch, Finn.“
    „Kann sein. Aber ich habe noch nie die Wahrheit verleugnet.“ Er seufzte tief. „Wir hätten uns schützen sollen. Da siehst du wieder einmal, wie wichtig das ist.“
    Ja, so konnte man die Sache auch sehen. Finns nonchalante Art nahm Catherine völlig den Wind aus den Segeln. Wäre er ausgeflippt, hätte er sie beschimpft – alles wäre verständlicher gewesen als diese ruhige Akzeptanz der Tatsachen. Erneut fiel Catherine auf,

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