Romana Exklusiv 0190
dass sie keine Ahnung hatte, wer Finn wirklich war.
„Darauf willst du das alles also reduzieren?“, fragte sie ungläubig. „Dass du vergessen hast, dich zu schützen?“
„Natürlich“, erwiderte er. „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich es darauf angelegt habe, dir ein Kind zu machen, oder?“ Er schüttelte den Kopf. „Um bei der Wahrheit zu bleiben, Catherine: Ich habe an gar nichts gedacht. Ich war so verrückt nach dir, dass ich nur mit dir ins Bett wollte. Das ist alles.“
„Verstehe.“
„Und wann ist die …“ Er verstummte. Jetzt schien er doch verunsichert zu sein. Er räusperte sich. „Wann soll das Kind kommen?“
„Ich bin mir nicht ganz sicher.“
Er sah sie fragend an, und Catherine war sich bewusst, dass sie ihm eine Erklärung schuldete. Sie hatte ihn mit seiner bevorstehenden Vaterschaft konfrontiert. Das Mindeste, was sie tun konnte, war, ihn über die Konsequenzen aufzuklären.
„Ich bin mir nicht ganz sicher“, erklärte sie, „denke aber, dass es im Juni sein wird.“
„Im Juni.“ Finn blickte sie durchdringend an. „Das heißt also, im Juni werde ich wahrscheinlich Vater?“
„Du sagst es.“
Jetzt schien es ihm doch zu viel zu werden, denn seine Miene war finster geworden.
„Nein, so habe ich das nicht gemeint“, beeilte Catherine sich hinzuzufügen. „Ich wollte dir nur sagen, dass du nichts mit dem Baby zu tun zu haben wirst, wenn du es nicht willst. Ich fand es nur richtig, dir Bescheid zu sagen, aber du sollst auch wissen, dass damit keinerlei Erwartungen verknüpft sind.“
Finn sah sie skeptisch an. „Warum bist du dann überhaupt gekommen? Ist es wegen des Geldes?“
Catherine erbleichte. Das hätte jetzt nicht kommen dürfen! Sie wollte schon aufstehen, aber ihre Beine verweigerten ihr den Dienst.
„Wie kannst du so etwas sagen?“, empörte sie sich. „Du magst ein erfolgreicher Geschäftsmann sein, aber wenn du glaubst, ich sei heute hierhergekommen, um dich anzubetteln, hast du dich geschnitten!“
„Was willst du dann von mir? Ehrlich gesagt, verstehe ich das immer noch nicht!“
Catherine atmete tief ein. Ihre Augen funkelten. „Ich bin davon ausgegangen, dass du ein verantwortungsbewusster Mann bist und weißt, was du zu tun hast.“
„Catherine, ich …“
Sie hob abwehrend die Hand, und Finn dachte, dass Catherine schöner denn je war.
„Du hast deinen Standpunkt völlig klargemacht. Keine Angst, ich werde dich nicht länger belästigen.“
„Dir bleibt ja immer noch die Möglichkeit, deine Story an den Meistbietenden zu verkaufen“, erwiderte Finn kühl und musste sich im nächsten Moment ducken, denn ein schwerer Gegenstand flog auf ihn zu.
In ihrer Wut hatte Catherine einfach nach dem nächstbesten Wurfgeschoss gegriffen und schleuderte jetzt einen gläsernen Briefbeschwerer Finn entgegen. Dieser entging ihm nur knapp, dafür traf der Briefbeschwerer ein Bild an der Wand, das krachend zu Boden fiel.
Im nächsten Moment wurde die Bürotür aufgerissen, und Finns Assistentin Sandra stürmte ins Zimmer und sah sich entsetzt um.
„Ist alles in Ordnung, Finn?“, fragte sie besorgt. „Möchten Sie, dass ich den Sicherheitsdienst rufe? Oder die Polizei?“ Dann blickte sie Catherine an, die schwer atmend mitten im Raum stand.
Aber Finn fing plötzlich zu lachen an und schüttelte den Kopf.
„Nein, keine Angst, Sandra, es ist alles in Ordnung“, sagte er besänftigend. „Miss Walker musste sich nur ein wenig Luft verschaffen.“
„Leider habe ich nicht getroffen“, fügte Catherine wütend hinzu.
Die Assistentin sah sie fassungslos an. Offensichtlich wusste sie nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollte.
„Das wär’s dann, Sandra“, sagte Finn entschieden. „Machen Sie sich keine Sorgen, ich habe alles im Griff.“
Daraufhin drehte sich die junge Frau ohne ein weiteres Wort auf dem Absatz um und verließ das Zimmer. Catherine ging ebenfalls zur Tür.
Doch bevor sie sie erreichte, war Finn auf sie zugeeilt und legte ihr befehlend eine Hand auf die Schulter.
„Stopp, Catherine! Du wirst nirgendwohin gehen!“
Catherine schüttelte seine Hand ab. „Lass mich auf der Stelle los“, rief sie aufgebracht.
Aber Finn rührte sich nicht vom Fleck. „Nein“, erwiderte er bestimmt, „das kommt nicht infrage. Ist dir eigentlich klar, dass du mich hättest umbringen können?“
„Ich wollte dich ja gar nicht treffen“, entgegnete sie aufgebracht.
„Gut so, denn dann hättest du plötzlich ohne einen
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