Romana Exklusiv 0190
Bett.“
„Wollten wir nicht frühstücken?“
„Später – viel später.“ Er küsste sie verführerisch. „Meinst du nicht auch, mia cara?“
„Ja, Fabio.“ Flora presste die Lippen auf seinen Hals. „O ja, bitte.“
5. KAPITEL
Viel später, als Flora in Fabios Armen lag, meinte sie verträumt: „Das Frühstück haben wir verpasst, nun wird wohl ein Lunch daraus.“
Mit gespielter Strenge sah er sie an. „Heißt das, ich genüge dir nicht? Du willst auch noch Nahrung?“
Flora lachte leise. „Ich muss schließlich bei Kräften bleiben, wenn du die Absicht hast, die ganze Zeit so zu verbringen.“ Sie spürte, wie der Arm, der sie umfangen hielt, plötzlich angespannt wurde. Erschrocken erkannte sie, dass sie gesprochen hatte, als hätten sie eine echte Beziehung, als gäbe es eine Zukunft für sie. Errötend wandte sie sich ab. „Jedenfalls mache ich uns etwas zu essen“, fügte sie betont munter hinzu. Sie wollte gerade das Laken zurückschlagen, als ihr einfiel, dass ihr Morgenrock im Bad hing.
Eigentlich lächerlich, dachte sie verwundert. Dies war der Mann, mit dem sie fast zwölf überaus intime Stunden verbracht hatte, der jeden Zentimeter ihres Körpers erkundet und geküsst hatte, und doch hatte sich innerhalb von Sekunden alles geändert. Auf einmal scheute sie davor zurück, nackt vor ihm herumzulaufen.
Mangelnde Zurückhaltung war etwas völlig anderes, wenn sie der Leidenschaft entsprang. Flora hatte sich ihm wieder und wieder bedenkenlos und verzückt hingegeben, hatte gelernt, Freude zu schenken und zu empfangen.
Aber nun meldete sich die Vernunft.
Egal, wie sie es auch rechtfertigen mochte, es war und blieb ein flüchtiges Abenteuer. Zwischen Fabio und ihr gab es keinerlei Bindung. Eine kurze Affäre. Und jetzt war der Sex vorbei, und sie fühlte sich verlegen und verwirrt, unsicher, wie sie sich benehmen solle.
Denn in vielerlei Hinsicht war Fabio noch immer ein Fremder für sie, jemand, der vor ein paar Tagen in ihr Leben geplatzt war und bald genauso lässig wieder daraus verschwinden würde. Es war naiv von ihr gewesen, sich einzubilden – oder zu hoffen –, dass ihr Zusammensein irgendeine Bedeutung hätte.
Als Liebhaber war Fabio umwerfend, geduldig und fantasievoll. Er hatte ihr Dimensionen der Sinnlichkeit eröffnet, von deren Existenz sie keine Ahnung gehabt hatte. Trotzdem würde kein Vergnügen je an den Schmerz heranreichen, den sie beim Abschied von ihm empfinden würde.
Für einen Mann ist es so leicht, dachte sie traurig. Er kann sich einfach anziehen und gehen. Ich hingegen habe einmal mit Fabio geschlafen, und nun will ich mehr von ihm. Als Nächstes werde ich mir womöglich noch ein Kind von ihm wünschen.
Hinter ihr regte sich Fabio. „Stimmt was nicht?“ Er küsste sie zärtlich auf den Po. „Bereust du es etwa?“
„Nein, natürlich nicht.“ Sie mied seinen Blick. „Ich habe nur überlegt, wo mein Morgenrock ist.“
„Ist das so wichtig?“, erkundigte er sich amüsiert.
„Für mich schon“, erwiderte sie kurz angebunden.
Nach kurzem Schweigen sagte er: „Cara, willst du damit andeuten, dass du schüchtern bist?“
„Ist das so außergewöhnlich?“
„Ein bisschen, wenn man bedenkt, was wir beide noch vor Kurzem getan haben.“ Er zögerte. „Wäre es für dich leichter, wenn ich versprechen würde, die Augen zu schließen?“
„Ja.“
Er seufzte. „Dir zuliebe, mia bella.“
Flora stieg aus dem Bett und eilte zur Tür. Einem Impuls folgend, drehte sie sich auf der Schwelle noch einmal um.
Fabio hatte sich auf den Ellbogen gestützt und beobachtete sie nun mit unverhohlenem und schamlosem Vergnügen.
Sie stieß einen empörten Laut aus und floh ins Bad. Als sie die Tür hinter sich zuschlug, hörte sie ihn lachen.
Bis der Lunch gerichtet war, hatte Flora sich wieder gefangen. Sie hatte frisches Obst, einen Teller mit schwarzen Oliven und eine Flasche Wein zu den Sachen gestellt, die Fabio besorgt hatte. Während er im Bad war, hatte sie zudem die Gelegenheit genutzt und einen blauen Minirock sowie ein weißes T-Shirt angezogen.
Als sie sich das Haar bürstete, betrachtete sie ihr Spiegelbild. Ich sehe anders aus, dachte sie erschrocken. Ihr heller Teint schien von innen heraus zu strahlen, aus ihren Augen sprach plötzlich weibliche Erfahrung. Sie war nicht mehr die Unschuld von vor vierundzwanzig Stunden.
Normalerweise nahm sie die Mahlzeiten am Küchentresen ein, doch für Gäste hielt sie im Wandschrank einen
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