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Romana Exklusiv 0224

Romana Exklusiv 0224

Titel: Romana Exklusiv 0224 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrynn Ross , Barbara McMahon , Sarah Morgan
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sollte ich in die Staaten fliegen und sehen, ob ich etwas herausfinden kann.“
    „Ich denke, wir schaffen es auch so. Aber mich würde etwas ganz anderes interessieren. Wie es scheint, haben Sie und Luis mehr Zeit in Amerika verbracht als in Spanien, und doch haben Sie beide sich als Erwachsene hier niedergelassen.“
    „Ja. Luis war acht oder neun, als sich unsere Eltern trennten. Ich war damals noch ganz klein und erinnere das Leben hier eigentlich nur von den Sommerferien her, in denen wir immer bei unserem Dad in der Burg waren. Da war er unerbittlich. Wir hatten sogar Privatlehrer, damit wir die spanische Sprache nicht vergessen. Und natürlich bestand er auch darauf, dass Luis alles rund um das Geschäft mit den Oliven lernte. Ich schätze, dass ihm die Trennung mehr zu schaffen gemacht hat als mir, denn er musste sein langjähriges Zuhause und unseren Dad verlassen. Wir haben ihn sehr geliebt. Ich habe nie ganz verstanden, warum unsere Mom es irgendwann nicht mehr getan hat. Sie lebt jetzt mit ihrem zweiten Mann in Frankreich und scheint zufrieden zu sein.“
    „Sehen Sie sich von Zeit zu Zeit?“
    „Oh ja. Sie kommt zwei- oder dreimal im Jahr hierher, und Julian und ich haben sie schon mehrfach besucht. Luis ist einmal dort gewesen.“ Sophia schwieg einen Moment. „Er hat sich nach Bonitas Tod stark verändert, was wohl nicht allein seiner Trauer zuzuschreiben ist.“
    Vermutlich hängt es damit zusammen, dass er von dem Menschen, auf den er sich zuallererst hätte verlassen können müssen, verraten wurde, dachte Rachel. Luis und sie saßen im gleichen Boot, was sie eigentlich einander hätte näherbringen sollen. Nur stand seit gestern eine meterdicke Mauer zwischen ihnen.
    „Bei einem meiner Besuche im Sommer habe ich mich in Julian verliebt, und deshalb bin ich jetzt hier. Und was Luis angeht, so hat unser Dad ihn nach dem Studium zurückbeordert, damit er sich in der Firma einarbeitet.“
    „Hätte er gern etwas anderes gemacht?“
    „Er hätte wohl lieber geschrieben. Seine Bücher sind in den Staaten sehr bekannt.“
    „Ich weiß.“
    „Natürlich, darüber haben Sie beide sich ja kennengelernt.“
    „Würden Sie mir eines Ihrer schönsten Erlebnisse mit ihm erzählen, aus den Tagen, als er noch lachen konnte und nicht zynisch war“, bat Rachel schnell und hoffte, so Fragen zu Luis und sich zuvorzukommen.
    „Stört es Sie nicht?“
    „Was?“
    „Sein Zynismus? Sein Hang, sich abzukapseln? Seine wenig schmeichelhaften Ansichten über Frauen?“
    „Ich kenne ihn nicht anders.“
    „Luis hat sich früher gern Scherze mit mir erlaubt. Einmal, ich war etwa acht Jahre alt, haben Pablo und er sich als Meerungeheuer verkleidet. Sie haben keine Mühen gescheut und eine Woche lang an den Kostümen gebastelt. Als ich eines Tages mit mehreren Freundinnen zum Strand kam, haben sie uns zu Tode erschreckt und sich anschließend so ausgeschüttet vor Lachen, dass ich Angst hatte, sie würden ertrinken. Er und Pablo waren in den Sommerferien immer unzertrennlich.“
    Sophia schwieg einen Moment. „Schade, dass wir erwachsen werden mussten! Wir hatten als Kinder so viel Spaß.“ Sie drehte sich auf die Seite und stützte sich auf den Ellbogen. „Ich erinnere mich noch an ihre Hochzeit. Ich war eine der Brautjungfern. Meine Mom mochte Bonita nicht, aber Dad fand, dass sie die perfekte Frau für Luis wäre. Ich weiß nicht, ob er ihn vielleicht ein wenig gedrängt hat, denn wenn Luis eine Spanierin heiratete, festigte sich dadurch seine Bindung an das Land. Meines Erachtens befürchtete unser Dad, dass wir in Amerika sesshaft werden könnten und er uns nicht mehr sehen würde.“
    Rachel sagte nichts, obwohl sie gern tausend Fragen gestellt hätte. Wie war Bonita wirklich gewesen? Ausgesprochen hübsch, wie die Fotos belegten. Heißblütig und temperamentvoll. Und unehrlich.
    „Sie war nicht nett“, erklärte Sophia langsam.
    „Wer?“ Natürlich war Rachel klar, wen sie meinte.
    „Luis’ Frau.“ Sophia zögerte einen Moment und redete dann weiter, als würde sie die Worte sorgfältig wählen. „Im Dorf kursierten Gerüchte über sie. Ich habe Luis nie davon erzählt, mich aber oft gefragt, ob er es wusste.“
    „Sie hätten mit ihm sprechen sollen. Er wusste es.“
    „Wie bitte?“ Sophia setzte sich auf. „Luis kannte die Gerüchte? Er hat nie auch nur etwas angedeutet. Ich dachte, er hätte die ganze Zeit aufrichtig um sie getrauert.“
    Rachel nickte. „Er wollte nach ihrem Tod ihren

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