Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romana Exklusiv 0224

Romana Exklusiv 0224

Titel: Romana Exklusiv 0224 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrynn Ross , Barbara McMahon , Sarah Morgan
Vom Netzwerk:
betreten.
    Nachdem sie die Kapuze abgezogen und den Mantel geöffnet hatte, blickte sie sich neugierig um. Auf einem Sideboard entdeckte sie mehrere gerahmte Fotos von Leuten, die sie nicht kannte. Nein, sie wusste nicht viel von ihrem verstorbenen Arbeitgeber. Er hatte kaum etwas von sich erzählt, und dass er ein Haus in der Provence besaß, hatte sie auch nur erfahren, weil sein ehemaliger nächster Nachbar, ein großer, imposanter Franzose namens Ray Pascal, ihn gelegentlich besucht hatte.
    Caitlin stutzte. Ja, dort stand auch ein Bild von ihm. Sie nahm es und blies den Staub weg. Zweifellos war es ein Hochzeitsfoto, denn es zeigte ihn zusammen mit einer glückstrahlenden dunkelhaarigen Schönheit, die ein Brautkleid trug. Die Aufnahme musste etwa fünfzehn Jahre alt sein, da Ray darauf wie Anfang zwanzig aussah. Er ist schon damals sehr attraktiv gewesen, dachte sie, während sie ihn auf dem Foto genau betrachtete. Kurz blickte sie dann erneut zu der Frau hin, die durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen war und deren Verlust er laut Murdo nie ganz verwunden hatte.
    Ray und sie waren sich nur einige Male begegnet, aber bei jedem Zusammentreffen hatte sie eine Spannung zwischen ihnen gespürt, die sie schrecklich nervös gemacht hatte. Sicherlich war sie es auch nicht gewohnt gewesen, dass ein Mann sie so missbilligend ansah. Doch musste sie fairerweise zugeben, dass sie beide wohl keinen guten Start gehabt hatten. Sie hatte ihm in T-Shirt und Shorts die Tür geöffnet, und er hatte die Brauen hochgezogen, als sie sich ihm beiläufig als Murdos Pflegerin vorgestellt hatte.
    „Sind Sie für die Arbeit nicht etwas spärlich bekleidet?“, hatte er trocken gefragt.
    Wahrscheinlich hätte sie ihm erklären sollen, dass es ihr freier Tag und sie nur deshalb anwesend sei, weil Murdo sie angerufen und dringend nach ihrer Hilfe verlangt habe. Besorgt war sie zu ihm geeilt und hatte ihn so gesund aussehend wie schon lange nicht mehr im Wohnzimmer sitzend vorgefunden. Dort hatte er sie dann seelenruhig informiert, dass er einen Gast erwarte, den sie kennenlernen solle.
    Natürlich war sie nicht in bester Stimmung gewesen, als sie Ray die Tür aufgemacht hatte. Und sein leicht tadelnder Ton hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. „Was ich zur Arbeit trage, geht allein meinen Arbeitgeber und mich etwas an“, hatte sie ihm kühl geantwortet und war hocherhobenen Hauptes an ihm vorbei nach draußen geschritten. „Er ist im Wohnzimmer. Und sagen Sie ihm, dass er mich nie wieder so anrufen soll.“
    Ja, Murdo konnte einen manchmal ganz schön nerven, dachte Caitlin, während sie das Foto zurückstellte. Aus irgendeinem Grund hatte er sich während Rays Besuch im letzten Sommer in die Idee verrannt, dass sie und der Franzose ein ideales Paar abgeben würden. Welch ein verrückter Gedanke! Nicht nur, weil sie beide sich überhaupt nicht mochten, sondern weil sie, Caitlin, schon seit drei Jahren mit David zusammenlebte.
    Nachdem Murdo dann zwei Wochen lang immer wieder Andeutungen gemacht hatte, hatte er sie schließlich direkt gefragt, ob sie sich zu Ray hingezogen fühle. Sie erinnerte sich noch gut daran, wie heftig sie errötet war, als sie es energisch verneinte. Und auch jetzt war ihr nicht klar, warum sie die Frage dermaßen aufgeregt hatte. Murdo hatte ihre Reaktion jedoch sehr amüsant gefunden und so herzlich gelacht, wie sie es in den zwei Jahren mit ihm nur selten erlebt hatte, dass sie einfach hatte lächeln müssen.
    „Ich liebe David“, hatte sie ihm erklärt, als er nicht aufhörte zu lachen.
    „Wenn Sie es sagen.“
    „Ja, das tue ich, und wir sind verlobt und wollen heiraten.“ Sie zeigte ihm die Hand mit dem Diamantring.
    „Sie tragen ihn seit Ihrem ersten Tag bei mir und haben erst kürzlich den Hochzeitstermin festgelegt.“
    Caitlin runzelte die Stirn. „Murdo, Ray sieht wie David gut aus, aber er ist arrogant und absolut nicht mein Typ.“
    Der alte Herr blitzte sie vergnügt an, und sie überlegte, ob ihn vielleicht ihr Protest erheiterte. Doch dann bemerkte sie, dass sie nicht allein waren, sondern Ray hinter ihr auf der Türschwelle des Schlafzimmers stand. Sie wäre am liebsten im Boden versunken.
    Als er nach seinem Besuch bei Murdo zur Haustür schlenderte, fing sie ihn ab und versuchte, sich bei ihm zu entschuldigen. Ihre gute Erziehung gebot ihr, den Vorfall nicht einfach auf sich beruhen zu lassen. „Es tut mir ehrlich leid … Ich meine, das von vorhin … Murdo hat mich

Weitere Kostenlose Bücher