Romana Exklusiv 0225
zurückfahren.“
Stephanie war ihm dankbar, dass er sofort aus der Situation die richtigen Schlüsse gezogen hatte und sie ihm nichts zu erklären brauchte.
„Ich glaube, du hast recht.“
Er umarmte sie und küsste sie aufs Haar. „Machst du dir Sorgen wegen deines Vaters?“
„Ja, schon, ein wenig“, erwiderte sie. Ihre Stimme zitterte auf einmal. Stephanie wollte nicht weinen, aber sie merkte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten.
„Er kommt bestimmt wieder in Ordnung“, versuchte Matthew sie zu beruhigen. „Im Krankenhaus finden sie ganz schnell heraus, was mit ihm los ist.“
„Sie machen gerade ein paar Tests mit ihm. Wenn wir in New York ankommen, liegen vielleicht schon die Ergebnisse vor“, meinte sie hoffnungsvoll.
„Es ist noch nicht so spät. Wir können gegen Mitternacht dort sein“, sagte Matthew.
„Ich rufe schnell meine Mutter an und sage ihr, dass ich komme.“
10. KAPITEL
Auf der Autobahn fuhr Matthew die zugelassene Höchstgeschwindigkeit. Zum Glück war der Highway leer. Der späte Samstagabend schien die richtige Zeit zu sein, ohne größeren Verkehrsstau nach New York zurückzukommen.
Wie Matthew geschätzt hatte, war es kurz vor Mitternacht, als sie das Krankenhaus in Brooklyn erreichten. Sie folgten den Schildern zur Notaufnahme und entdeckten dann ihren Vater hinter einem grünen Vorhang in einer Ecke des großen Krankensaales. Stephanie schob den Vorhang zur Seite. Dahinter hatte sich fast die gesamte Familie versammelt.
Ihre Mutter saß auf einem Plastikstuhl am Kopfende von Dominics Bett. Sie schaute hoch und atmete auf, als sie Stephanie sah.
„Stephanie, du kommst genau im richtigen Moment. Der Doktor will in ein paar Minuten mit den Testergebnissen hier sein und uns sagen, was mit deinem Daddy los ist.“
Ihr Vater bewegte sich unruhig. Er trug einen hellgrünen Kittel und machte ein grimmiges Gesicht. Er winkte ihr zu. „Mit mir ist alles in Ordnung. Eine kleine Magenverstimmung, sonst nichts. Hör auf zu jammern, Fran. Du weißt doch, dass ich jedes Mal Magenscherzen bekomme, wenn ich Wurst und Peperoni esse.“
„Und wenn du dich mit deiner Mutter streitest“, fügte Francesca hinzu. „Das solltest du nicht vergessen.“
„Wo ist Nana überhaupt?“, wollte Stephanie wissen. Sie sah ihre Schwester Christine und ihren Schwager Kevin an. Beide wandten die Köpfe ab. Auch Gina und ihr Mann Tom schwiegen verlegen.
Stephanie schaute ihre Mutter an. „Habt ihr Nana etwa gar nichts davon gesagt, dass Dad hier ist?“
„Nun … dein Vater wollte sie nicht zusätzlich aufregen. Er wollte erst wissen, was mit ihm los ist.“
„Ihr hättet ihr Bescheid sagen müssen. Sie wird sich noch mehr aufregen, wenn sie erfährt, dass Dad krank ist und keiner sie benachrichtigt hat.“
Ihr Vater schaute schuldbewusst zur Seite, als sie ihn ansah. „Deine Großmutter hat sich mal wieder wortlos verabschiedet. Wer weiß, wo sie steckt.“
„In meinem Apartment. Wohin sollte sie sonst deiner Meinung nach gehen?“
Sie seufzte, ging zum Bett ihres Vaters und küsste ihn auf die Wange.
„Entschuldige, Dad. Ich bringe das mit Nana wieder in Ordnung. Aber zuerst müssen wir ihr sagen, dass sie herkommen soll.“
Ihr Vater tätschelte ihre Hand. „Mach dir keine Sorgen um mich, Stephanie. Ich bin stark wie ein Ochse. He … wer steht denn da noch hinter dem Vorhang?“
„Ich bin es, Dominic“, antwortete Matthew und kam herein. „Wie geht es Ihnen?“
„Ganz gut. Ich habe eine kleine Magenverstimmung – und meine Frau ruft gleich den Notarzt an. Und das mitten in einer Baseballübertragung. Cardozza wollte gerade werfen.“
„Bei der Gelegenheit … ich habe die Tickets, die ich Ihnen versprochen hatte, nicht vergessen. In zwei Wochen gibt es ein wichtiges Match der Yankees gegen die Red Sox. Sind Sie bis dahin wieder okay?“
„Darauf können Sie wetten. Und wenn ich einen Krankenwagen klauen und selbst dorthin fahren müsste.“
Alle lachten.
Im nächsten Moment wurde der Vorhang von einer Ärztin zurückgeschoben.
„Oh, eine große Versammlung hier“, rief sie erstaunt aus. „Hallo, Mr Rossi. Ich bin Dr. Krasner. Ich habe gerade die Testergebnisse bekommen und wollte sie Ihnen mitteilen.“
Dominic richtete sich auf, er sah plötzlich besorgt aus. „Was ist, Frau Doktor? Hatte ich einen Herzanfall?“
„Nein, nein, Ihr Herz ist völlig in Ordnung. Kein Problem.“
„Gott sei Dank“, entfuhr es Francesca. Sie nahm das Kreuz, das an
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