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Romana Exklusiv 0225

Romana Exklusiv 0225

Titel: Romana Exklusiv 0225 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Kate Little , Kay Thorpe
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ist, wenn man plötzlich mit einer Stiefmutter konfrontiert wird. Als mein Vater wieder geheiratet hat – noch dazu eine Frau, die nur zehn Jahre älter war als ich –, war ich dagegen. Aber sie hat ihn sehr glücklich gemacht.“
    „Es wäre besser, wenn wir uns über diese Dinge im Wagen unterhalten würden, wo niemand uns hören kann“, erklärte Marcos, ohne sie anzusehen.
    Bei dem Geräuschpegel hier könnte uns sowieso niemand hören, dachte Nicole, schwieg jedoch. Obwohl sie sich den Empfang ganz anders vorgestellt hatte, würde sie nicht klein beigeben und nach Hause zurückkehren. Schließlich heiratete Leonora Eduardo Peraza und nicht seinen Sohn.
    „Wie haben Sie mich eigentlich erkannt?“, wechselte Nicole daher das Thema.
    Diesmal wandte Marcos sich ihr zu. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er ihr rotes Haar, ihr Gesicht und ihre schlanke Figur musterte. „Die Beschreibung, die Ihre Stiefmutter mir gegeben hat, traf auf keine andere Frau zu.“
    Wie unnahbar er ist! dachte sie und beschloss, genauso einsilbig zu sein.
    Beim Anblick der silberfarbenen Limousine, die im Parkverbot stand, stockte ihr einen Moment lang der Atem. Aber was hatte sie bei einer so reichen und mächtigen Familie wie den Perazas erwartet? Daher überraschte es sie nicht, als der uniformierte Beamte, der in der Nähe stand, auf sie zukam und ihren Koffer und ihre Reisetasche in dem geräumigen Kofferraum verstaute.
    Marcos Perazas Kleidung, ein schwarzes Poloshirt und eine lässige cremefarbene Hose, ließ seine Herkunft nicht erkennen. Was ihn allerdings von der Menge abhob, waren sein athletischer Körperbau – breite Schultern, eine schmale Taille und lange, muskulöse Beine –, sein attraktives, sonnengebräuntes Gesicht und sein dichtes schwarzes Haar.
    Er wandte sich ihr zu und zog spöttisch eine Augenbraue hoch. „Kommen Sie.“
    Nicole nahm auf dem Beifahrersitz Platz und zog dabei automatisch ihren Rock hinunter. Nachdem Marcos die Tür geschlossen hatte, ging er um den Wagen herum, öffnete die Fahrertür und gab dem Beamten ein großzügiges Trinkgeld.
    „Kein Chauffeur?“, erkundigte sie sich, als er sich neben sie setzte, und vergaß ganz ihren Vorsatz.
    „Ich vertraue mein Leben niemandem außer mir selbst an“, erwiderte er lässig.
    „Mir geht es genauso.“
    Er antwortete nichts darauf, sondern verzog lediglich den Mund, während er den Motor anließ. Was er damit meinte, war klar: Momentan hatte sie keine andere Wahl.
    Die mehrspurige Autobahn in Richtung Caracas war stark befahren. Nicole blickte aus dem Seitenfenster und bedauerte allmählich, dass sie sich zu dieser Reise hatte überreden lassen. Marcos Peraza ließ keinen Zweifel daran, dass er gegen die bevorstehende Heirat war. Dies war allerdings verständlich.
    Leonora hatte Eduardo auf einer Kreuzfahrt in der Karibik kennengelernt. Dass die beiden beschlossen hatten zu heiraten war ein Schock für sie, Nicole, gewesen. Da sie ihre einzige Angehörige war, hatte Leonora darauf bestanden, dass sie zur Hochzeit kam, und trotz aller Vorbehalte hatte sie ihr die Bitte nicht abschlagen können.
    „Soweit ich weiß, arbeiten Sie in einem Reisebüro?“, riss Marcos Nicole aus ihren Gedanken.
    „Richtig“, bestätigte sie. „Es ist international und hat auch eine Zweigstelle in Caracas.“
    „Wollen Sie sie besuchen?“
    „Wenn es möglich ist, ja. Ich hatte schon einige Male Kontakt mit einer Mitarbeiterin und würde sie gern mal persönlich kennenlernen.“ Sie machte eine Pause und suchte nach den richtigen Worten. „Señor Peraza, ich …“
    „In Anbetracht der Umstände sollten wir nicht so förmlich sein“, meinte er ironisch. „Sie können Marcos zu mir sagen.“
    Es fiel ihr schwer, ruhig zu bleiben. „Also dann … Ich bin Nicole.“
    „Das weiß ich. Ich weiß außerdem, dass Sie vierundzwanzig sind und ledig, allerdings nicht aus Mangel an Gelegenheit. Ihre Stiefmutter war sehr auskunftsfreudig.“
    „Sie wird bald Ihre Stiefmutter sein“, erinnerte sie ihn. „Wie wollen Sie sie dann nennen?“
    Marcos richtete den Blick unverwandt auf die Straße, doch sie sah, dass er die Zähne zusammenbiss. „Noch hat mein Vater Zeit, zur Besinnung zu kommen – und zu erkennen, was sie wirklich ist!“
    „Und was ist sie Ihrer Meinung nach?“
    „Eine Frau, die sich einzig und allein für sich interessiert. Eine, die vor nichts zurückschreckt, um weiterzukommen.“
    „Wie zum Beispiel, sich vor den Wagen eines

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