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Romana Exklusiv 0225

Romana Exklusiv 0225

Titel: Romana Exklusiv 0225 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Kate Little , Kay Thorpe
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„Sie gehen zu weit.“
    Er hat recht, dachte sie. Damit tat sie Leonora keinen Gefallen. Eigentlich hätte sie sich bei ihm entschuldigen müssen, doch sie brachte es nicht über sich. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, würde er die Entschuldigung vermutlich ohnehin nicht annehmen.
    Marcos bog von der Hauptstraße in eine schmalere Straße, die durch die Ausläufer der Berge führte. Kurz darauf kamen sie in ein weites, teilweise kultiviertes Tal, in dem ein malerisches kleines Dorf mit einer sehr schönen Kirche lag. Die Sonne stand schon niedrig am Himmel, als sie schließlich die casa erreichten, sodass die weißen Wände des Gebäudes rosafarben schimmerten.
    Sobald Marcos den Wagen gestoppt hatte, löste Nicole den Gurt und stieg aus. Sie lächelte, als ihre Stiefmutter auf der breiten Veranda auf der Vorderseite des Hauses erschien.
    Elegant wie immer, in einem violetten Seidenkostüm, kam Leonora mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. „Wie schön, dich wiederzusehen, Schatz!“, rief sie in ihrer übertriebenen Art. „Du siehst hinreißend aus!“
    „Es ist schon ein Unterschied, ob man erster oder zweiter Klasse fliegt.“ Nicole umarmte sie ebenfalls. „Du hättest nicht so viel Geld für mein Flugticket ausgeben sollen.“
    „Eduardo hat darauf bestanden, Schatz.“
    Nicole blickte zu dem Mann, der Leonora aus dem Haus gefolgt war. Er sah seinem Sohn sehr ähnlich, obwohl er nicht ganz so athletisch gebaut und sein dichtes Haar an den Schläfen bereits ergraut war. Und seinem herzlichen Lächeln nach zu urteilen, schien er auch wesentlich liebenswürdiger zu sein.
    „Danke“, erwiderte sie ein wenig verlegen, denn sie war sich sowohl Marcos’ Nähe als auch der Tatsache bewusst, dass sie die Kosten nicht zurückerstatten konnte. „Das ist wirklich großzügig von Ihnen.“ Sie streckte Eduardo die Hand entgegen. „Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen, Señor Peraza.“
    „Sie müssen mich Eduardo nennen.“ Ohne auf ihre ausgestreckte Hand zu achten, zog er sie an sich, um sie auf beide Wangen zu küssen. Seine Augen funkelten amüsiert. „Engländerinnen sind bei der Begrüßung so reserviert!“
    „Engländer auch“, meinte Leonora lachend. „Du wirst sehen, dass hier vieles anders ist, Nicole. Viel besser!“ Sie hakte sich bei ihr unter und führte sie zum Haus. „Komm rein. Marcos lässt dein Gepäck nach oben bringen. Wir essen erst um neun, aber wenn du Hunger hast, kannst du natürlich auch jetzt etwas bekommen. Wir haben uns so viel zu erzählen, stimmt’s, Schatz?“ Sie warf Eduardo, der neben ihnen herging, einen liebevollen Blick zu. „Ich muss es selbst erst mal verarbeiten.“
    „Ich auch.“ Er lächelte nachsichtig. „Bitte betrachten Sie Las Veridas als Ihr zweites Zuhause, Nicole. Vielleicht wird es bald auch Ihr richtiges Zuhause. Leonora hat mir erzählt, dass Sie nichts an Ihr Heimatland bindet.“
    Nicole wollte widersprechen, doch Leonora drückte ihren Arm und gab ihr damit zu verstehen, dass sie den Mund halten sollte. Was sie damit beabsichtigte, konnte Nicole sich beim besten Willen nicht vorstellen.
    „Ihre Gastfreundschaft ist einmalig“, sagte sie. „Vor allem wenn man bedenkt, dass ich nicht Leonoras richtige Tochter bin.“
    „Sie ist vielmehr wie eine Schwester für mich“, bestätigte Leonora fröhlich. „Und ohne sie wäre ich in den letzten Jahren verloren gewesen.“
    Nicole beschloss, sich später den Kopf darüber zu zerbrechen, warum Leonora in diesem Punkt nicht die Wahrheit sagte. Sie wusste schließlich genau, dass sie mit Scott verlobt war.

2. KAPITEL
    Das Haus war im alten spanischen Stil erbaut und hatte viele Torbögen, Nischen und große, dunkle Speisesäle, in denen der Anblick der Möbel den Betrachter zuerst überwältigte. Im Salon führten schwere Glastüren auf eine überdeckte Terrasse, von der aus man wiederum durch Torbögen in einen Innenhof mit einem Springbrunnen gelangte.
    Wenn man bedenkt, dass Leonora es lieber hell und modern mag, ist sie hier wohl nicht hundertprozentig glücklich, dachte Nicole.
    „Ich warte lieber bis zum Abendessen“, erwiderte sie, als Leonora ihr wieder anbot, dass sie vorher etwas haben könnte. „Erst einmal würde ich gern duschen, wenn es geht.“
    „Natürlich, Schatz. Eine der Hausangestellten kann dir dein Zimmer zeigen.“
    „Warum zeigst du es mir nicht?“, schlug Nicole vor. „Du hast doch gesagt, dass wir uns so viel zu erzählen haben. Also warum nicht

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