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Romana Exklusiv 0225

Romana Exklusiv 0225

Titel: Romana Exklusiv 0225 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Kate Little , Kay Thorpe
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setzen?“
    Abgesehen von dem Sessel, in dem er saß, und einigen Stühlen, gab es lediglich ein abgewetztes Sofa, auf dem eine farbenfrohe Decke lag. Nicole nahm an einem Ende Platz, Marcos am anderen. Sie merkte ihm an, dass er wieder wütend auf sie war, doch es kümmerte sie nicht.
    Der Kaffee war hervorragend, heiß und stark. Beim Trinken ließ Nicole sich Zeit und lockte Rosa aus der Reserve, indem sie mit ihr über die Hochzeitsvorbereitungen plauderte. Offenbar plante man eine regelrechte Fiesta, an der das ganze Dorf in irgendeiner Weise teilnahm. Die Feier selbst würde auf dem Anwesen stattfinden, und jeder konnte kommen.
    Die Männer beteiligten sich nicht an der Unterhaltung. José schien sich zunehmend unbehaglicher zu fühlen, als wüsste er, dass Marcos gegen die Hochzeit war. Am liebsten hätte Nicole sich noch nachschenken lassen, aber wollte den Bogen nicht überspannen.
    Nach der kurzen Unterbrechung machte sich der Muskelkater erst recht bemerkbar. Daher brauchte sie einige Anläufe, bis sie es endlich schaffte aufzusitzen. Marcos machte keine Anstalten, ihr zu helfen, und sobald sie das Dorf hinter sich gelassen hatten, ließ er seinem Zorn freien Lauf.
    „Versuchen Sie nie wieder, meine Autorität auf diese Art und Weise infrage zu stellen!“, sagte er grimmig.
    Auf welche Art und Weise dann? hätte Nicole ihn am liebsten gefragt, beherrschte sich allerdings. „Inwiefern stelle ich denn Ihre Autorität infrage, wenn ich das Angebot, etwas zu trinken, annehme?“, erkundigte sie sich stattdessen.
    „Man hat das Angebot mir gemacht.“
    „Ah, verstehe. Ich hätte Sie also um Erlaubnis bitten müssen.“
    „Das wäre angebracht gewesen.“
    „Und dass ich mich vorgestellt habe, war offenbar auch ein Fauxpas?“
    „Es war unnötig.“ Sein Tonfall war drohend.
    „Warum? Sind höfliche Umgangsformen in Venezuela ein Vorrecht der Oberschicht?“
    Marcos zügelte seinen Hengst und betrachtete sie aus zusammengekniffenen Augen. „Versuchen Sie wieder, mich zu provozieren?“
    „Ich weise Sie nur darauf hin, dass ich mich lediglich an meine eigenen Verhaltensregeln halte“, konterte Nicole. „Wenn es Ihnen nicht gefällt, haben Sie Pech gehabt.“
    Seine Augen funkelten gefährlich. „So lasse ich nicht mit mir reden!“
    Inzwischen war sie auch so wütend, dass sie sich keine Gedanken über die möglichen Konsequenzen mehr machte. Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht und hob verächtlich das Kinn. „Dann ist es höchste Zeit, dass es mal jemand tut! Sie sind der arroganteste, unerträglichste Mann, den ich je kennengelernt habe!“
    „Sie haben mich noch gar nicht richtig kennengelernt“, entgegnete Marcos trügerisch sanft. „Aber das werden Sie noch.“
    Nicole biss sich auf die Lippe, als sie weiterritt, und war sich dabei der Tatsache bewusst, dass sie ganz weiche Knie bekommen hatte. Sie hatte sich von einem Gefühl leiten lassen, das sie bis zu diesem Tag noch nie verspürt hatte und das sie auch nicht näher ergründen wollte. Jedenfalls musste sie aufhören, Marcos zu provozieren.
    Der Rückweg war zum Glück kürzer, wenn auch nicht weniger aufreibend. Marcos achtete zwar darauf, dass sie ihm folgte, ignorierte sie ansonsten jedoch. Als sie bei den Stallungen absaß und ihr alle Knochen wehtaten, fragte sie sich, wie sie den Rest des Tages überstehen sollte. Es war verrückt gewesen, drei Stunden zu reiten, nachdem sie so lange nicht im Sattel gesessen hatte.
    „Ich bitte eine der Hausangestellten, Ihnen Badesalz nach oben zu bringen“, sagte Marcos, der ihr die Schmerzen offenbar anmerkte. „Bleiben Sie mindestens eine Stunde in der Wanne. Und das nächste Mal …“
    „Es wird kein nächstes Mal geben“, fiel sie ihm ins Wort. „In jeder Hinsicht.“
    Wieder verzog er die Lippen. Wie sie das hasste! „Glauben Sie?“
    „Ich weiß es.“
    „Das werden wir ja sehen.“
    Er schlenderte davon, bevor sie etwas erwidern konnte. Aber sie hätte sich sowieso wiederholt, wie sie sich resigniert eingestand. Der ganze Vormittag war ein einziges Desaster gewesen, die ganze Reise erwies sich als ein einziges Desaster. Wären Eduardo und Leonora nicht gewesen, wäre sie noch an diesem Nachmittag zurückgeflogen. Mit ihrem Flugticket konnte sie jede Maschine nehmen.
    Und wohin wärst du zurückgekehrt? meldete sich wieder eine innere Stimme.
    Zu ihrer Erleichterung traf Nicole niemanden auf dem Weg in ihr Zimmer. Es war etwas mühsam, die Reitstiefel auszuziehen, und noch

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