Romana Exklusiv 0225
Tür, durch die sie das Haus verlassen hatte, und atmete hörbar aus. Nicole ertappte sich dabei, wie sie den Atem anhielt, als sie im Licht, das aus dem Salon fiel, Marcos erkannte. Sie hoffte und fürchtete zugleich, dass er Ausschau nach ihr hielt.
Er schloss die Tür wieder und blickte sich dann um. Da sie im Dunkeln saß, dachte sie, er würde sie vielleicht nicht entdecken, doch ihr Kleid schimmerte im Mondlicht, als sie ein Bein bewegte.
„Warum versteckst du dich hier draußen?“, fragte er, während er auf sie zukam. „Fühlst du dich befangen?“
„Natürlich nicht“, entgegnete sie. „Ich wollte nur eine Weile allein sein.“
„Warum?“
Nicole zuckte die Schultern. „Normalerweise liege ich um diese Zeit im Bett.“
„Wenn du willst, kannst du ins Bett gehen.“ Dicht neben ihr blieb er stehen und legte die Hände auf die Lehne der Bank schräg neben ihr. Sie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen.
„Das wäre sehr unhöflich.“
„Ein bisschen vielleicht. Die Gäste werden wohl frühestens um zwei gehen. Hältst du noch so lange durch?“
„Und wenn es mich umbringt!“, scherzte sie. „Man soll den Briten schließlich nicht nachsagen, dass sie kein Durchhaltevermögen haben.“
„Du kannst ruhig noch ein paar Minuten sitzen bleiben“, meinte er, als sie aufstehen wollte. „Ich genieße auch die frische Luft.“
Ihr Herz klopfte schneller, als er um die Bank herumging und darauf Platz nahm. Er war ihr so nahe, dass sie seine Körperwärme spürte und den Duft seines Aftershaves roch. Dass sie erschauerte, als er mit seinem Ärmel ihren Arm streifte, hatte nichts mit der kühlen Nachtluft zu tun.
„Bestimmt wundern sich alle, wo du steckst“, sagte sie ein wenig verzweifelt, denn einerseits wünschte sie sich, dass er wieder ging, andererseits, dass er blieb. „Besonders Elena.“
„Elena wird sich schon nicht einsam fühlen. Entspann dich, querida.“
Das Wort hat überhaupt nichts zu bedeuten, versuchte Nicole sich einzureden. Sie war weit davon entfernt, der Schatz dieses Mannes zu sein! Er begehrte sie lediglich. Das hatte er ihr heute Morgen unmissverständlich zu verstehen gegeben. Aber Sex war auch alles, was er von ihr wollte.
„Warum bist du mir gefolgt?“, fragte sie geradeheraus.
Marcos zog eine Augenbraue hoch. „Muss es dafür einen Grund geben?“
„Bei dir gibt es immer einen Grund“, erwiderte sie ausdruckslos. „Falls du gehofft hattest, ich wäre empfänglich für deine Annäherungsversuche, hast du dich getäuscht.“
„Schon möglich, dass mir der Gedanke gekommen ist, mit dir zu schlafen“, gestand er ungerührt. „Genau wie wahrscheinlich jedem anderen männlichen Gast heute Abend. Du hast einen schönen Körper. Wenn dir die Vorstellung, begehrt zu werden, nicht gefällt, hättest du ein weniger aufreizenderes Kleid anziehen müssen.“
„Ich hatte nichts Passendes dabei“, verteidigte sie sich. „Es gehört Leonora.“
„Tatsächlich?“ Er wirkte überrascht. „Dann ist sie offenbar nicht eifersüchtig auf andere Frauen.“
Nicole machte eine ungeduldige Geste. „Sie hat keinen Anlass, auf irgendjemanden eifersüchtig zu sein, schon gar nicht auf mich. Wenn du versucht hättest, sie ein bisschen besser kennenzulernen, wäre dir klar, wie großmütig sie sein kann.“
„Meine einzige Sorge ist, dass Leonora meinen Vater auch in Zukunft glücklich macht“, erklärte er. „Ich habe nicht das Bedürfnis, sie näher kennenzulernen.“ Dann machte er eine Pause, und trotz der Dunkelheit konnte sie sehen, dass seine Augen funkelten. „Bei dir ist es etwas anderes.“
Nicole verspannte sich, als Marcos ihr den Arm um die Schultern legte, konnte seiner Anziehungskraft jedoch nicht widerstehen und schloss die Augen. Zuerst berührte er mit den Lippen ihre Schläfe, anschließend hauchte er federleichte Küsse auf ihre Wange.
Sie bebte heftig, als er schließlich ihren Mund erreichte, und vergaß den Vorsatz, den sie am Nachmittag gefasst hatte. Bereitwillig öffnete sie die Lippen und erwiderte das erotische Spiel seiner Zunge, wobei sie ihm die Arme um den Nacken legte und sich an ihn schmiegte. Sie sehnte sich danach, ihm noch näher zu sein, seine nackte Haut zu spüren. Scott, ihr Zuhause, ihre Zukunft – all das war in diesem Moment nur noch nebensächlich.
Nach einer Weile löste Marcos sich von ihr, und Nicole war maßlos enttäuscht.
„Das reicht fürs Erste“, sagte er leise. „Ich muss mich wieder unter
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