Romana Exklusiv 0225
„Die Rossis halten nichts von Diäten.“
„Gutes Essen ist eines der sinnlichsten Vergnügungen im Leben, meinst du nicht auch? Ich begreife Leute nicht, die freiwillig darauf verzichten.“
Stephanie nickte. Wenn er von Vergnügen sprach, kam ihr die vergangene Nacht wieder in den Sinn. Sie hatte auf dieser Reise auf nichts verzichten müssen …
Langsam lehnte sie sich zurück und sah Matthew an: „Wann fahren wir zurück nach New York?“
„Hast du es so eilig, zurückzukehren?“
Stephanie zupfte nervös an einer Haarsträhne, die ihr in die Stirn gefallen war. Matthew streckte die Hand aus und schob die Strähne zurück. Ganz kurz legte er seine Hand an ihre Wange.
„Ich habe gerade überlegt, ob wir nicht noch einen Tag hier verbringen sollten – entspannen, spazieren gehen, uns nur vergnügen“, erwiderte er.
Sie schaute ihn an und seufzte innerlich. Matthew war so unglaublich attraktiv. Seine dunklen Augen schienen sie hypnotisieren zu wollen.
Zärtlich zeichneten seine Finger die Linien ihrer Wangenknochen und dann ihrer Lippen nach, diese Finger, die in der letzten Nacht jeden Zentimeter ihres Körpers erkundet hatten. Wenn er jetzt aufstehen und sie ins Schlafzimmer führen würde, sie würde ihm ohne zu zögern folgen.
Plötzlich meldeten sich ihre Zweifel wieder. Du kannst nicht den ganzen Tag mit Träumen verbringen, rief sie sich zur Ordnung.
Matthew hatte bemerkt, dass ihr Gesichtsausdruck sich geändert hatte. „Du möchtest nicht länger bleiben?“
Stephanie schüttelte den Kopf. „Ich möchte schon … aber ich kann nicht.“
Er legte den Kopf ein wenig schief und sah sie fragend an. „Hast du … Verpflichtungen in New York?“
Sie holte tief Atem. „Nein, das nicht. Aber ich kann nicht. Die letzte Nacht war wundervoll. Es war wie ein Traum. Aber ich möchte kein Verhältnis mit meinem Chef beginnen. Das wäre nicht gut.“
„Ich verstehe.“ Matthew lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Ich hatte nicht die Absicht, meine Position auszunutzen. Meine Gefühle für dich in der letzten Nacht waren absolut aufrichtig.“
„Ich bedaure keine Sekunde von dem, was letzte Nacht zwischen uns war“, entgegnete Stephanie schnell.
„Aber du glaubst, was in den Zeitungen über mich geschrieben wird, dass ich ein Frauenheld bin. Dich stört die Vorstellung, du könntest nur ein neuer Name auf der Liste sein …“
Stephanie antwortete nicht. Bestimmt sind die Berichte über ihn übertrieben, dachte sie. Und sein Ruf als Frauenheld war nicht, was sie störte … oder nur ein bisschen.
„Ich habe keinen Heiratsantrag erwartet, falls du das meinst“, gab sie zurück.
„Glaube nur nicht, der Gedanke sei mir nicht durch den Kopf gegangen“, erwiderte Matthew mit einem geheimnisvollen Lächeln. Stephanie fragte sich, was er damit sagen wollte.
„Stört es dich, dass ich dein Chef bin? Ich habe bisher nach der eisernen Regel gelebt, niemals etwas mit einer Angestellten anzufangen. Mit dir habe ich dieses Gesetz zum ersten Mal gebrochen. Und es tut mir kein bisschen leid, es war wundervoll.“ Er seufzte und sah sie nachdenklich an.
Wartete er auf eine Antwort? Darauf, dass sie ihre Meinung ändern und doch bleiben wollen würde?
Was er nun sagte, hatte Stephanie allerdings überhaupt nicht erwartet.
„Vielleicht sollten wir es bei dieser einen Nacht belassen und versuchen, alles zu vergessen. Es war mein Fehler, es tut mir leid. Ich hätte mehr Verantwortung zeigen müssen, ich hätte nicht die Selbstkontrolle verlieren dürfen.“
Seine Entschuldigung versetzte Stephanie einen Stich. War es für ihn nur eine Frage seiner Selbstkontrolle gewesen? Für sie selbst war es mehr gewesen, viel mehr. Sie hatte das Gefühl gehabt, eine geheimnisvolle Kraft hätte sie zusammengeführt.
Nun hatte er mit ein paar Worten alles zunichtegemacht, zu einem kleinen Verstoß gegen sein eisernes Gesetz, zu einem Ausrutscher, den man am besten vergessen sollte.
Stephanie schob ihren Stuhl zurück und stand auf. „Vielleicht bringst du es fertig, so zu tun, als sei nichts passiert. Ich kann das nicht. Ich pflege nicht alle Tage mit einem Mann ins Bett zu gehen und das Ganze dann mit einem Achselzucken abzuhaken.“
„Natürlich tust du so etwas nicht. Glaubst du, das hätte ich auch nur eine Sekunde gedacht? Du bist eine wundervolle, einmalige Frau …“
Stephanie hob abwehrend die Hand. „Schon gut. Spar dir dieses Lob für das Zeugnis über meine beruflichen Leistungen
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