Romana Exklusiv 0225
abschütten.“
Sie goss die Nudeln in ein großes Sieb. Als die Dampfwolke sich verzogen hatte, schüttelte sie das restliche Wasser ab und füllte die Nudeln in eine große Schüssel.
Im Wohnzimmer saßen die drei Männer mittlerweile vor dem Fernseher und schauten Baseball. Lebhaft diskutierten sie über das Für und Wider beider Mannschaften. Stephanie hoffte, Matthew würde sich nicht zu Tode langweilen, denn sie hatte noch nie ein besonderes Interesse für Sport bei ihm feststellen können. Doch zu ihrer Verwunderung schien er den Geschichten ihres Vaters über ehemalige, berühmte Spiele der Yankees mit Begeisterung zu lauschen.
Als sie verkündete, dass das Essen jetzt fertig sei, schien ihr niemand zuzuhören. Stephanie räumte die Teller und Gläser weg, die auf dem Esstisch standen. Dann ging sie zu ihrem Vater und legte ihm die Hand auf den Arm. „Ihr solltet euch jetzt zum Essen an den Tisch setzen. Sonst bringt Mom euch um, wenn ihr Essen kalt wird.“
Ihr Vater lachte. „Das Mädchen hat manchmal einen bissigen Humor.“
Matthew schaute Stephanie an. „Das habe ich auch schon bemerkt.“
Obwohl sie sich an die andere Seite des Tisches hatte setzen wollen, brachte ihre Mutter es irgendwie fertig, Stephanie direkt neben Matthew zu platzieren. Als alle saßen, begann der Vater mit dem üblichen Dankesgebet, in das er an diesem Abend das Wohlergehen Nana Bellas mit einschloss.
Nach den ersten Bissen lobte Matthew Mrs Rossis Kochkünste über alle Maßen. „Sie hatten recht, Dominic. Es sind die besten Muscheln, die ich je gegessen habe.“
„Habe ich es nicht gesagt?“, freute sich Mr Rossi.
Während des Essens ging das Gespräch hauptsächlich um Angies und Jimmys Hochzeit. Trotz der langen Vorbereitungszeit gab es immer noch Dutzende Details, die gelöst werden mussten. Stephanie kannte das alles schon von den Hochzeiten ihrer drei anderen Schwestern.
Sie sprach nicht viel mit Matthew, obwohl sie ihn fast berührte. Oder vielleicht gerade deswegen nicht. Es war nicht leicht für sie, so dicht bei ihm zu sein und von der Familie genau beobachtet zu werden.
Ein wenig später kamen noch ihre Schwester Christine und deren Mann Kevin auf eine Tasse Kaffee vorbei. Sie hatten eine große Schachtel mit italienischen Süßigkeiten aus dem Lieblingsladen ihres Vaters mitgebracht.
Mr und Mrs Rossi bestanden darauf, dass Matthew noch die Süßigkeiten probieren und einen Kaffee trinken müsste.
Schließlich war das Essen vorbei. „Ich glaube, ich sollte mich dann mal auf den Weg machen“, hörte Stephanie Matthew zu ihren Eltern sagen. „Francesca und Dominic, ich danke Ihnen beiden für Ihre Gastfreundschaft und einen höchst interessanten Abend.“
„Sie sind jederzeit willkommen, Matthew.“ Dominic schlug Matthew auf die Schulter, als er ihn zur Haustür begleitete.
Francesca folgte ihnen. „Es war eine große Freude, Sie kennenzulernen, Matthew.“
„Das Vergnügen war ganz meinerseits“, erwiderte Matthew. „Ein wundervolles Essen und anregende Gesellschaft – was kann man mehr erwarten?“ Er sah bei diesen Worten so ernst aus, dass Stephanie sicher war, dass er es ehrlich meinte.
Alle drei begleiteten Matthew zur Haustür. Als er sich seinen Mantel anzog, zupfte Mrs Rossi ihren Mann am Ärmel. „Komm, Dominic, du musst mir in der Küche helfen. Der Abfluss ist wieder verstopft.“
„Oh … natürlich, Fran. Ich komme sofort mit dir.“
Plötzlich stand Stephanie allein bei Matthew. Er sah sie an und lächelte. „Ich weiß, du wolltest nicht, dass ich bleibe“, flüsterte er. „Ich wollte deine Eltern nicht vor den Kopf stoßen.“
„Das hast du großartig gemacht. Ich würde mich nicht wundern, wenn mein Vater dich adoptieren möchte. Er wollte schon immer einen Sohn haben“, flüsterte sie zurück.
Matthew grinste. „Wenn das Essen immer so gut ist, wäre das zu überlegen.“
Plötzlich beugte er sich vor und presste seine Lippen auf ihren Mund. Stephanie war völlig überrascht, lehnte sich vor und legte eine Hand auf seine Brust. Sie fühlte, wie ihre Lippen sich öffneten, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte. Als er den Arm um ihre Taille lehnte und sie an sich zog, wehrte sie sich nicht.
Sie mochten vielleicht fünf, sechs Sekunden so gestanden haben, sie war sich nicht sicher. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander, lustvoller Genuss und rationale Distanz ließen sich nicht trennen.
Plötzlich erklang aus der Küche ein lautes Splittern. Sie fuhren
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