Romana Exklusiv 0225
die anderen das am Empfangstisch machen. Ich warte unten auf dich.“
Nana wollte sie offensichtlich mit Matthew allein lassen. „Einen Augenblick noch, dann komme ich mit dir“, bat sie. Als sie auf ihre Füße schaute, bemerkte sie, dass sie keine Schuhe anhatte. „Verd…, meine Schuhe. Augenblick noch.“ Sie rannte wieder in den Waschraum. Den rechten Schuh entdeckte sie sofort und schlüpfte hinein. Der linke war nirgends zu sehen.
„Du brauchst dich nicht zu beeilen, ich warte unten auf dich“, rief Nana.
Schließlich entdeckte Stephanie ihren linken Schuh hinter einem Schränkchen. Sie zog ihn an und ging ins Büro zurück. Sie schaute sich um. Wie sie befürchtet hatte, war Nana nicht mehr da.
„Sie wartet in der Halle auf dich“, sagte Matthew.
„Sie hätte ruhig die paar Sekunden noch hierbleiben können“, erwiderte sie.
Stephanie sah, dass Matthew lächelte. „Ich würde gern noch ein paar Minuten mit dir reden, wenn es dir nichts ausmacht.“
Sie ging hinter ihren Schreibtisch und setzte sich. Matthew nahm in einem Sessel Platz. Er lehnte sich bequem zurück und streckte seine langen Beine aus. Es sah nicht so aus, als ob er es eilig hätte.
„Gut. Also, ich habe deine Aufstellung über die Kandidaten für deinen Job gelesen.“
Sie sah ihn überrascht an und fühlte plötzlich einen Stich in der Brust. Auch wenn sie sich darauf freute, Matthew endlich aus dem Weg gehen zu können, war es doch etwas anderes zu wissen, dass es nun tatsächlich ernst wurde.
„Ist jemand dabei, der dich interessiert?“
„Ich bin mir nicht sicher. Einige vielleicht … aber gibt es keine Chance, dass du weitermachst?“
Sein Ton war ruhig und zurückhaltend, mit einer leichten Melancholie, die sie anrührte.
Stephanie zwang sich, die Kontrolle zu behalten. „Nein, keine. Ich denke, das haben wir längst besprochen, Matthew. Es ist nicht fair, dass du immer wieder damit anfängst.“
„Ich werde das Gefühl nicht los, dass mehr hinter deiner Entscheidung steckt, als du zugeben willst.“
Stephanie antwortete nicht. Matthew wartete einige Sekunden, dann stand er auf.
„Ich habe dich in den letzten Tagen sehr vermisst, Stephanie. Du mich auch?“
Seine Bemerkung traf sie völlig unerwartet. Ihr Herz begann wie wild zu schlagen. Die Wahrheit stand ihr ins Gesicht geschrieben, aber sie wagte nicht, sie auszusprechen.
„Ich weiß, dass du mich auch vermisst hast“, sagte er. „Es stand in deinen Augen, als ich vorhin durch die Tür trat.“
„Ich war nur überrascht, sonst nichts.“
Er lachte leise. „Dann sind wir schon zwei, die überrascht waren. Dein neues Kleid war umwerfend.“
„Oh … danke.“
„Ich stimme deiner Großmutter zu. Eine Frau, die auf einem Fest ein solches Kleid trägt, darf nicht allein dorthin gehen. Sie braucht einen Beschützer, um all die hungrigen Männer abzuwehren.“
„Vielleicht engagiere ich einen Bodyguard. Einen, der italienisches Essen mag und gern Tarantella tanzt.“
„Ich liebe italienisches Essen“, erwiderte Matthew. Seine strengen Gesichtszüge wurden plötzlich weich. „Und ich bin ein guter Tänzer.“
Stephanies Mund wurde trocken. Wieder einmal hatte er sie mit einer unerwarteten Bemerkung erwischt und wehrlos gemacht.
Was hatte er vor? Wollte er mit ihr auf die Hochzeit? Stephanie fühlte sich benommen. Das war doch nicht möglich.
„Ich schlage dir einen Deal vor“, fuhr er fort.
„Welchen Deal?“, fragte sie skeptisch.
„Wenn du wirklich am Freitag hier aufhören willst, akzeptiere ich deine Entscheidung. Du suchst den Nachfolger selbst aus. Ich vertraue deinem Urteil.“
Fragend sah er sie an. Seine Augen waren dunkel und warm. Stephanie war wie hypnotisiert, bereit, allem zuzustimmen.
„Und was erwartest du als Gegenleistung dafür?“
„Ich begleite dich auf die Hochzeit. Sonst nichts.“
So verführerisch der Gedanke auch war – das war unmöglich.
Sie schüttelte den Kopf. „Das geht nicht. Du kannst mich nicht auf die Hochzeit begleiten.“
„Wieso? Wäre es peinlich für dich, mit mir gesehen zu werden?“
„Natürlich nicht.“
„Ich weiß, ich weiß …“ Er hob in gespielter Verzweiflung die Hände. „Ich bin mal wieder viel zu nett zu dir. Und das magst du ja nicht.“
Sein Gesicht wurde ernst. „Dann versuche ich es auf die andere Art, die dir lieber ist. Als dein Chef. Also, wenn du nicht zustimmst, gebe ich dir kein Empfehlungsschreiben für einen neuen Job.“
„Das wagst du
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