Romana Exklusiv 0225
eine Intimität, die sie nicht gekannt hatte. Vollständige Hingabe und ein starkes Selbstbewusstsein mussten keine Gegensätze sein. Sie hatte das Gefühl, in eine neue Phase ihres Lebens eingetreten zu sein – und die neue Stephanie gefiel ihr ausnehmend gut. Und sollte das alles sein, was Matthew ihr geben konnte, so war das schon sehr viel.
Stephanie öffnete vorsichtig die Augen. Der Geruch frisch aufgebrühten Kaffees hatte sie geweckt. Matthew saß auf der Kante des Bettes und lächelte sie an.
„Guten Morgen, meine Schöne. Oder sollte ich sagen … guten Nachmittag?“
Sie fuhr hoch. Plötzlich fiel ihr ein, dass sie nackt war. Mit ihrem Laken versuchte sie, ihre Brüste zu bedecken. „Wie spät ist es?“
„Gleich Mittag“, sagte er. „Schau mich bitte nicht so vorwurfsvoll an. Ich bin auch erst vor ein paar Minuten wach geworden.“
Sein Haar war noch feucht, und er trug ein Handtuch um die Hüften geschlungen. Also hatte er gerade geduscht.
„Die Hochzeit war ziemlich anstrengend. Wir waren beide sehr erschöpft“, erwiderte Stephanie entschuldigend.
Matthew grinste. „Ja, wir waren beide erschöpft. Aber ich bezweifle, dass die Hochzeit der Grund dafür war.“
Stephanie merkte, dass sie rot wurde, und konzentrierte sich auf den Kaffee, den Matthew ihr gereicht hatte. Wie oft hatten sie sich geliebt? Sie hatte nicht mitgezählt.
Matthew ging zum Fenster und zog die Vorhänge weit auf. „Es ist ein wunderschöner Tag. Lass uns in die Hamptons hinausfahren. Wir verbringen den Tag dort und fahren Montag früh zurück.“
Er wollte sie in sein Strandhaus mitnehmen? Stephanie war gerührt. Sie hatte nicht angenommen, dass er an diesem Morgen fluchtartig das Weite suchen würde, aber seine Einladung kam für sie gänzlich unerwartet. Hätte sie es nicht besser gewusst, könnte sie sogar glauben, dass damit eine richtige … sie wagte das Wort kaum zu denken … Beziehung begann. Oder nahm er seine Wochenendliebschaften immer dorthin mit?
Hör auf damit, ihn immer wieder zu verurteilen, schimpfte Stephanie mit sich selbst. Das hat er nicht verdient.
„Ich komme gern mit.“ Ihr fröhlicher Tonfall verriet nichts von ihren Zweifeln. „Ich war schon sehr lange nicht mehr am Strand.“
Sie stellte ihre Kaffeetasse auf den Nachttisch und schwang die Beine aus dem Bett. Das Laken wickelte sie wie eine Toga um ihren Körper.
Matthew kam zu ihr hinüber und strahlte sie an. „Gut, dann pack ein paar leichte Sommersachen ein. Wir fahren rasch mit dem Taxi zum Hotel und holen meinen Wagen.“
Stephanie lächelte, feuchtete ihre Lippen an und räusperte sich. „Bevor wir aufbrechen, muss ich dir noch etwas sagen.“
„Oh.“ Sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich. „Bestimmt etwas Unangenehmes.“
„Ich weiß nicht …“, sie zögerte. „Ich wollte dir nur sagen, dass ich Montag nicht ins Büro komme. Ich habe die Sache mit meinem Nachfolger geregelt und werde dann Urlaub machen.“
Sie sah, wie sein Gesicht sich verfinsterte. Er sah überrascht und betroffen aus. Unruhig beobachtete sie ihn.
„Also hast du einen Nachfolger gefunden, der deinen Job übernehmen wird.“
Sie nickte. „Ja. Sein Name ist Richard Crawley. Er ist Assistent des Finanzdirektors, intelligent und engagiert. Und er freut sich sehr darauf, für dich zu arbeiten.“
„Ich kenne Richard. Ja, er ist ein kluger Kopf. Nicht ganz dein Kaliber, wenn ich das sagen darf.“
„Danke“, antwortete sie leise.
Warum machte er es ihr wieder so schwer? War das nicht die Vereinbarung zwischen ihnen gewesen?
Matthew starrte wortlos aus dem Fenster. Dann drehte er sich um, die Arme über der Brust verschränkt. „Wie lange wirst du weg sein?“
„Knapp zwei Wochen.“
Er starrte wieder aus dem Fenster. War er verärgert? Würde er mit einem seiner gefürchteten Wutausbrüche reagieren?
Mit einem Ruck drehte er sich zu ihr um. „Vielleicht sollte ich auch Urlaub machen.“
„Wieso nicht“, entgegnete Stephanie, erleichtert über seine Reaktion.
„Ich meine, mit dir zusammen“, erklärte Matthew. „Würdest du gern eine Woche mit mir zusammen am Strand verbringen?“
Stephanie wagte kaum zu atmen. Zuerst wollte sie fragen, ob er sich sicher wäre, dass das eine gute Idee ist.
Doch sie hatte sich vorgenommen, sich das Leben nicht mehr selbst schwer zu machen mit quälenden Fragen. Sie wollte selbstbewusst die Chancen nutzen, die das Leben bot, und stärker die positiven Seiten sehen.
Nach einer kurzen
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