Romana Exklusiv 0225
Weile ging sie zu Matthew hinüber, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Stephanie musste lachen, als sie sein verdutztes Gesicht sah.
„Ich würde sehr gern mit dir Urlaub am Strand machen“, antwortete sie.
Er lachte auf und zog sie an sich. „Gut. Ich hatte gerade angefangen zu überlegen, was ich machen würde, wenn du Nein sagst. Vielleicht dich kidnappen …“
Jetzt am Sonntag war der Verkehr nicht sehr dicht, und sie kamen ziemlich schnell hinaus nach East Hampton. Das Dorf war eine Augenweide, die Straßen sauber, die Häuser sehr gepflegt. Die mit Bäumen und Blumen gesäumten Straßen führten hinunter ans Meer.
Matthews Haus war ganz anders, als sie es sich vorgestellt hatte. Sie hatte sich einen modernen Pavillon aus Glas und Stahl vorgestellt. Aber als sie die kiesbestreute Zufahrt hinabgerollt waren, hielt Matthew vor einem alten Cottage im Kolonialstil an.
Das Haus war genau so, wie sie sich ihr Traumhaus immer vorgestellt hatte, mit weiß gekalkten Wänden, dunkelblauen Fenster- und Türrahmen, umgeben von großen, Schatten spendenden Zedern. Im Garten neben dem Haus standen alte, schmiedeeiserne Stühle und Bänke aus Teakholz.
Matthew sprang aus dem Wagen und holte die Reisetaschen aus dem Kofferraum. Stephanie nahm die Einkaufstüten mit den Nahrungsmitteln, die sie rasch im Dorf gekauft hatten.
„Nun, was denkst du?“, fragte Matthew gespannt.
„Wundervoll“, sagte Stephanie. „Ein traumhaftes Haus.“
„Es war ziemlich heruntergekommen, als ich es gekauft habe. Der Vorbesitzer war gezwungen, es zu verkaufen, deshalb war der Preis nicht sehr hoch. Aber seitdem habe ich eine Menge Geld in die Renovierung gesteckt. Es ist noch nicht alles perfekt, aber es geht Schritt für Schritt voran.“
„Ein altes Haus wie dieses wiederherzurichten, macht bestimmt sehr viel Spaß“, erwiderte Stephanie.
„Sicher … vorausgesetzt, man hat viel Zeit und viel Geld – und einen guten Geschmack.“ Matthew schloss die Haustür auf, an der ein schwerer Messingtürklopfer in Form einer Meerjungfrau befestigt war. Ein antikes Stück, vermutete Stephanie. Sie ließen ihr Gepäck in der großen Eingangshalle stehen und traten in das Wohnzimmer. Große Fenstertüren öffneten sich zum Garten hin und gaben den Blick auf den Strand und das Meer frei.
„Nun … zumindest das nötige Kleingeld habe ich ja“, fügte Matthew hinzu.
„Eine von drei Voraussetzungen – kein schlechter Schnitt“, entgegnete Stephanie ironisch.
Aber ein Haus wie dieses brauchte mehr als Geld und guten Geschmack. Es brauchte Bewohner, eine richtige Familie, mit Kindern und Hunden, die umhertollten.
Sie seufzte und schüttelte die Gedanken ab. Schließlich durfte sie sich nicht von falschen Hoffnungen verführen lassen.
Zehn Minuten später liefen sie über den Strand und genossen die Sonne und den leichten, warmen Wind. Als Matthew ihren Rücken sorgfältig mit Sonnencreme einrieb, beugte er sich hinunter und küsste sie auf den Nacken. Ihr Körper reagierte sofort auf seine Berührung.
Würde sie es eine ganze Woche Tag und Nacht mit ihm aushalten?
Ja … ja …, rief eine Stimme freudig in ihr.
Sie schwammen im Meer und machten einen langen Spaziergang durch die auslaufenden Wellen. Dann saßen sie eng aneinander gedrückt am Strand, bis die Schatten länger wurden. „Lass uns ins Haus gehen“, flüsterte Matthew an ihrem Ohr.
Sie wusste, was er im Sinn hatte.
Im Schlafzimmer im ersten Stock liebten sie sich im Schein der untergehenden Sonne ganz langsam, sanft und lustvoll, sie erkundeten mit nie zu befriedigender Neugier jeden Teil ihrer Körper und erschlossen sich die Geheimnisse des anderen.
Stephanie schlief irgendwann ein. Als sie wieder aufwachte, war es bereits dämmerig. Matthew war nicht da, aber sie hörte Geräusche aus der Küche im Erdgeschoss. Sie warf einen Blick auf die Uhr – neunzehn Uhr dreißig.
Nachdem sie geduscht hatte, zog sie sich einen leichten Hausanzug an. Sie bürstete ihr Haar und wollte es gerade zu einem Knoten binden, als ihr einfiel, dass Matthew es liebte, wenn sie es offen trug.
Nun ging sie die Treppe hinab und betrat die Küche, die genauso altmodisch und gemütlich war, wie Stephanie sie sich vorgestellt hatte. Über dem großen Herd hing eine ganze Kollektion von Töpfen und Pfannen. Der Fußboden war in einem regelmäßigen Muster mit weißen und schwarzen Kacheln ausgelegt. Matthew stand an der Spüle und säuberte eifrig einige Maiskolben.
Weitere Kostenlose Bücher