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ROMANA EXKLUSIV Band 0173

ROMANA EXKLUSIV Band 0173

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0173 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Donald , CHARLOTTE LAMB , DAY LECLAIRE
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sich inständig, den leichten Seegang für ihren Mangel an Selbstbeherrschung verantwortlich machen zu können. Aber ihre Reaktion war allein dem Mann, der sie festhielt, zuzuschreiben und nicht den sanft tanzenden Wellen.
    „Du bist hier.“ Mehr brachte sie in ihrer Verwirrung nicht heraus. „Ich war mir nicht sicher, ob du es schaffen würdest.“
    Sebastian musterte sie eindringlich. „Ich wollte doch deine Rückkehr nicht verpassen.“ Stirnrunzelnd fügte er hinzu: „Solltest du dich nicht ausruhen? Was hast du gemacht? Du siehst schrecklich aus.“
    „Vielen Dank.“ Sie befreite sich aus seiner Umarmung. Dann nahm sie auf dem Beifahrersitz Platz.
    „Ich bin besorgt, Anna“, erklärte er kühl. „Und das aus gutem Grund. Ich hatte erwartet, dass du dich ein wenig erholen würdest.“
    Verlegen senkte sie den Kopf. Wie sollte sie sich verteidigen, wenn er doch die Wahrheit sagte? Sie sah tatsächlich schrecklich aus. Allerdings durfte er nie erfahren, warum, denn sie wollte ihm nichts von den Albträumen erzählen.
    „Es ist schwer, sich zu entspannen, wenn alles so ungewiss ist“, erwiderte sie schließlich.
    „Dein Gedächtnis …“
    Ehe sie es verhindern konnte, stiegen ihr die Tränen in die Augen. Sie wandte sich ab und verwünschte sich insgeheim für ihre Schwäche. „Es ist noch immer ein völlig weißer Fleck.“ Unwillkürlich fragte sie sich jedoch, ob das noch lange so bleiben würde. Immerhin hatte sie diese Träume. Bedeuteten sie etwa einen Fortschritt, einen kleinen Hoffnungsschimmer, der durch den dichten Vorhang drang, hinter dem sich ihre Vergangenheit verbarg?
    Geschickt steuerte Sebastian das Motorboot in einem weiten Bogen von der Yacht fort. Dabei deutete er auf den unteren Teil der Insel und eine kleine Ansammlung von Häusern. „Auf Rochefort leben nur ein paar Hundert Menschen. Die meisten von ihnen haben sich in der Umgebung des Hafens niedergelassen. Die Riffe sind hier besonders tückisch, aber das scheint die Insulaner nicht zu stören. Sie sagen, dadurch würden ungebetene Besucher entmutigt.“
    Besorgt sah Anna ihn an. „Ist das denn so wichtig?“
    „Ich schätze, das kommt auf den Besucher an.“
    Was meint er damit?, fragte sie sich. „Wovon leben die Leute? Vom Fischfang?“
    „Manche. Die meisten sind jedoch Bauern. Die Erde ist vulkanischen Ursprungs und überaus fruchtbar. Es werden überwiegend Zitrusfrüchte, Bananen und Gewürze angebaut. Außerdem verfügt jedes Anwesen über einen Gemüsegarten. Wir sind gern unabhängig.“
    „Und Wasser? Ist das kein Problem?“
    Er schüttelte den Kopf. „Wir haben genug Quellen.“
    Als er keinerlei Anstalten machte, den Hafen anzusteuern, schaute sie ihn verwundert an. „Gehen wir hier nicht an Land?“ Ungeachtet der Riffe schien es die einzige Anlegestelle zu sein.
    Erneut schüttelte Sebastian den Kopf. Der Wind spielte mit seinem dichten Haar und verlieh ihm einen verwegenen Ausdruck. „Wart’s ab.“
    Sie umrundeten die Insel, deren wilde Schönheit Anna den Atem raubte. Kokospalmen säumten die Ufer und wuchsen an den steilen Hängen. Sie glichen einer stolzen Armee, die bei dem Versuch, das Eiland zu erobern, an der üppigen Vegetation gescheitert war. Gewaltige Gummibäume wucherten überall, bunte Vögel flatterten in ihren Kronen.
    Als sie die Rückseite erreicht hatten, fuhr Sebastian geradewegs auf ein Felsenkliff zu. „Halt dich fest!“, schrie er, um das Rauschen der Wellen zu übertönen.
    Anna brauchte keine zweite Aufforderung. Mit aller Kraft klammerte sie sich an den Armlehnen ihres Sitzes fest. Trotz ihrer Furcht wagte sie es nicht, die Augen zu schließen. Mit angehaltenem Atem wartete sie auf den unvermeidlichen Aufprall, auf das Krachen, wenn das Boot an den tödlichen Felsen zerschellte …
    Im letzten Moment drosselte Sebastian den Motor, sodass sie von der Strömung zwischen den beiden schroffen Steinsäulen hindurchgetragen wurden. Erst dahinter gab er wieder Gas, und sie gelangten in eine verborgene Bucht.
    Fassungslos blickte Anna sich um. Vor ihr lag die bezauberndste Lagune, die sie je gesehen hatte. Das Wasser war kristallklar und schimmerte in einem tiefen Blau. Selbst der Strand war ein kleines Wunder. Statt des strahlend weißen Sandes, an den sie gewöhnt war, wies der feine Kies sämtliche Schattierungen von Taubengrau bis Anthrazit auf. Dort, wo die Brandung auslief, wurde er dunkler, glänzender, während er an trockeneren Stellen samtig leuchtete. Palmen

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