ROMANA EXKLUSIV Band 0173
ein Glas Weißwein. Mehrere ihrer Kolleginnen saßen an den Nebentischen und lächelten ihr zu.
Lauren trank einen Schluck Wein und blickte stirnrunzelnd auf die Wanduhr. Robert war schon eine Viertelstunde zu spät. War er aufgehalten worden?
Als Lauren das Glas ausgetrunken hatte, beschloss sie, vorerst nichts mehr zu bestellen. Sie nahm eine Handvoll gerösteter Mandeln aus der kleinen Schale, die auf dem Tisch stand. Inzwischen war es fünf nach sieben. Sollte sie in Roberts Büro anrufen und sich erkundigen, wie lange es noch dauern würde?
Nachdenklich spielte sie mit dem leeren Glas. Da ging die Tür plötzlich auf, und Lauren hob erwartungsvoll den Kopf. Sie versteifte sich und biss die Zähne zusammen, als sie den Mann an der Tür erkannt hatte. Es war nicht Robert, sondern Steve. Natürlich, dachte sie enttäuscht. Ausgerechnet Steve! War es nicht schon schlimm genug, dass Robert sie versetzt hatte?
Steve blieb an der Tür stehen und sah sich um. Lauren wandte sich ab und tat, als hätte sie ihn nicht bemerkt. Obwohl sie in eine andere Richtung blickte, spürte sie, dass Steve langsam näher kam.
„Hallo, Lauren“, sagte er und setzte sich daraufhin zu ihr an den Tisch.
„Hallo“, erwiderte Lauren. „Ich erwarte jemanden. Würdest du dich bitte an einen anderen Tisch setzen?“
„Ich muss mit dir sprechen, und zwar unter vier Augen.“
„Ich wüsste nicht, worüber. Außerdem wird Robert jeden Moment hier sein …“
„Nein“, sagte Steve. „Bitte komm mit raus, Lauren. Was ich dir mitzuteilen habe, hörst du bestimmt lieber an einem Ort, an dem keiner dein Gesicht sehen kann.“
Sie wurde blass. „Geht es um Robert?“, flüsterte sie, und er nickte. Vor ihrem geistigen Auge sah sie schreckliche Bilder – Robert in einen Autounfall verwickelt, Robert schwer verletzt, Robert, wie er im Sterben lag. „Was ist passiert?“, fragte sie mit belegter Stimme.
Steve stand auf, nahm Lauren bei der Hand und führte sie durch das Lokal. Beim Hinausgehen merkte sie, dass einige Gäste ihnen neugierig nachsahen. Aber darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. Sie war wie gelähmt vor Angst.
„Was ist los, Steve? Sag mir endlich, was los ist!“
„Warte einen Moment.“ Steve zog Lauren mit sich zu seinem Auto, das er nur wenige Meter entfernt geparkt hatte. Er schloss auf, öffnete die Tür und schob Lauren auf den Beifahrersitz. Dann setzte er sich ans Steuer und ließ den Motor an.
„Was hast du vor?“, fragte Lauren und berührte Steve am Arm. „Stell den Motor ab, ich fahre nicht mit. Und sag mir endlich, was mit Robert passiert ist. Ich muss es wissen! Ist er verletzt? Ist er …“ Sie zögerte. „Wir waren verabredet, und ich habe auf ihn gewartet. Ich bin schon nervös geworden …“
„Robert kommt heute nicht“, sagte Steve kühl und drehte den Zündschlüssel herum. „Er wird nie wieder kommen.“
Lauren hielt den Atem an. Robert war tot – daran gab es keinen Zweifel. Steve hatte noch nie so ernst gesprochen und gewirkt.
„Robert kommt nicht, weil er sich heute verlobt und aus diesem Anlass eine Party gibt“, fügte Steve hinzu.
„Was?“
„Er wird Janice Earl heiraten.“
„Aber er ist doch mit mir verlobt.“ Lauren schüttelte entsetzt den Kopf und sah auf den Verlobungsring an ihrer Hand. „Ich habe mit Robert telefoniert. Er hätte mir bestimmt davon erzählt. Wir wollten ausgehen.“ Sie blickte Steve vorwurfsvoll an. „Warum belügst du mich? Ich glaube dir nicht!“ Plötzlich erinnerte sie sich an die katzenhafte Rothaarige, die Steve zu Pattys Party mitgebracht hatte. „Robert kennt Janice Earl doch kaum. Die beiden haben sich nur einmal getroffen.“
„In Amerika scheinen sie sich recht häufig begegnet zu sein. Charles Cornwell und Janice’ Vater sind Geschäftspartner – deswegen ist Robert auch so lange in den Staaten geblieben.“
„Steckt sein Vater dahinter?“ Lauren zog scharf die Luft ein. „Hat er dich geschickt? Er versucht seit Monaten, Robert und mich auseinanderzubringen. Wahrscheinlich hat er die Geschichte erfunden, weil er hofft, Robert und ich würden uns dann streiten …“
„Sei keine Närrin, Lauren!“, rief Steve erzürnt. „Charlie freut sich sicher über die Verlobung, aber er hat mich bestimmt nicht zu dir geschickt. Ich lüge nicht, mach dir nichts vor!“
Lauren hatte das Gefühl, als würde ihr Innerstes nach außen gestülpt. Ihre Haut fühlte sich eiskalt an, und sie zitterte am ganzen Körper. Obwohl
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