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ROMANA EXKLUSIV Band 0178

ROMANA EXKLUSIV Band 0178

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0178 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM HELEN BROOKS JACQUELINE BAIRD
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presste die Hand auf die bebenden Lippen, damit kein Laut oder auch nur ein einziges Wort über sie kam.
    „Ich habe versucht, aus dir jemanden zu machen, der du nicht sein konntest …“
    Sexy, aufregend, schamlos und verführerisch. So hatte er sie gewollt – aber so war sie nicht gewesen und auch nicht geworden. Er hatte sich eine Frau gewünscht, die ihn in Seidenunterwäsche bezirzte und nicht nur im Bett und bei Dunkelheit zum Sex bereit war. Die eine aktive Rolle übernahm und nicht nur einfach dalag, die ihm zeigte, dass sie ihn begehrte.
    „Ich hatte unrealistische Erwartungen“, fuhr er leise fort.
    Wohl auf Grund deiner großen Erfahrung mit anderen Frauen, die keine solch altmodischen Hemmungen gekannt haben, überlegte Eden und fühlte sich einmal mehr als Versagerin.
    „Ich war es nicht gewohnt, ein Nein zu hören …“
    Dieses Nein hatte er zweifellos häufig sowohl vor als auch nach der Heirat von ihr gehört. Hätte es sie wirklich umgebracht, wenn sie sich vor ihm ausgezogen oder es nur einmal zugelassen hätte, dass er sie entkleidete? Hätte sie nicht damals im Wagen Ja sagen können, als er von einer langen Geschäftsreise zurückgekommen war und angefangen hatte, sie auf dem Rücksitz zu küssen?
    „Es war falsch von mir, dass ich aus dem Schlafzimmer so ein großes Problem gemacht habe“, erklärte er und fragte angespannt, als sie immer noch weiter schwieg: „Meinst du, du könntest vielleicht auch etwas sagen?“
    „Ich habe nichts zu sagen“, antwortete Eden leise. Sie hatte ihm noch immer den Rücken zugewandt, und Tränen liefen ihr über die Wangen.
    Deutlich spürte sie das angespannte Schweigen zwischen ihnen. Sie hatte wieder nicht wie gewünscht reagiert. Er wollte, dass sie redete, aber was in aller Welt sollte sie sagen? Seine ganzen Äußerungen liefen für sie nur auf eines hinaus: Er wollte die Scheidung. Eine Scheidung, bei der jeder einen Teil der Schuld auf sich nahm und keiner dem anderen etwas nachtrug. Denn was konnte er anderes meinen, wenn er sagte, er hätte aus dem Schlafzimmer nicht so ein großes Problem machen sollen?
    War nicht sexuelle Zufriedenheit für die meisten Männer von großer Wichtigkeit? Und Damiano war in dieser Hinsicht immer sehr verwöhnt worden. Jahrelang hatten ihm die Frauen zu Füßen gelegen und ihn umgarnt und bezirzt. Aber sie, Eden, wusste, warum er schließlich eine Frau wie sie geheiratet hatte. Um sich über Annabel hinwegzutrösten. Und natürlich hatte ihn ihre Weigerung, mit ihm zu schlafen, gereizt, denn das war eine völlig neue Erfahrung für ihn gewesen.
    „Ich muss einige Anrufe erledigen.“
    „Es tut mir leid, ich …“
    „Nein“, protestierte Damiano energisch. „Ich will nicht, dass du dich ständig entschuldigst. So bist du nicht gewesen, als wir geheiratet haben … Ich habe dich dazu gemacht, indem ich mich wie ein Tyrann aufgeführt habe!“
    Eden war so bestürzt über seine Äußerung, dass sie unwillkürlich die Augen aufschlug und den Kopf hob. Aber sie hörte nur, wie die Schlafzimmertür geschlossen wurde.
    Ein Tyrann? Hatte sie ihm dieses Gefühl durch ihre Unfähigkeit vermittelt, ihm so zu begegnen, wie er sich das vorgestellt hatte? Diese Möglichkeit machte sie noch betroffener und ließ ihre Gedanken in die Vergangenheit schweifen.
    Ihre Eltern hatten spät geheiratet, sodass sie als Einzelkind aufgewachsen war. Ihr Vater war Wildhüter auf einem entlegenen schottischen Landgut gewesen, und ihre Mutter, eine talentierte Näherin, hatte mit ihrem Können für den dringend benötigten Zusatzverdienst gesorgt. Harte Arbeit war bei ihnen zu Hause stets respektiert und Müßiggang abgelehnt worden. Über Gefühle hatte man so gut wie nie geredet und Zuneigung nur selten gezeigt.
    Als sie, Eden, die Lehrerausbildung abgeschlossen hatte, war ihre Mutter gestorben, und ihr Vater hatte sie gebeten, nach Hause zurückzukehren. Kurz darauf war die Lehrerin der kleinen Dorfschule in Mutterschaftsurlaub gegangen und sie, Eden, als deren Vertreterin eingestellt worden. Ihr Vater hatte noch immer auf Gut Falcarragh gearbeitet, das im Lauf der Jahre mehrfach den Eigentümer gewechselt hatte und inzwischen nicht mehr in Privatbesitz war. Es wurde wie ein Unternehmen geführt, nur saßen die zuständigen Leute in London und kamen höchst selten nach Schottland.
    Wenngleich sie, Eden, damals schon einundzwanzig Jahre alt gewesen war, hatte die Liebe in ihrem Leben noch kaum eine Rolle gespielt. Mark Anstey, ihr

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