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ROMANA EXKLUSIV Band 0178

ROMANA EXKLUSIV Band 0178

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0178 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM HELEN BROOKS JACQUELINE BAIRD
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ihr wecken konnte. Dennoch war sie weiter von einem wohligen Schauder erfüllt. Während sie in der duftenden Luft saßen, bemerkte sie nach einer Weile, dass er das Gespräch unverbindlich und allgemein hielt und dabei kühl und arrogant blieb. Plötzlich kam ihr der Gedanke, dass dieser Mann in Wirklichkeit ganz anders sein musste. Er spielte ein Spiel, das er wahrscheinlich im Lauf der Jahre perfektioniert hatte. Seine Gedanken und Emotionen verbarg er perfekt hinter einer undurchdringlichen Mauer. Aber warum? Warum lag ihm so daran, sein wahres Ich hinter einer Maske zu verstecken?
    „Sollen wir?“ Als Francisco ihren Arm nahm, um sie in das Esszimmer zu führen, löste seine Berührung Herzklopfen bei ihr aus.
    Laura lächelte spröde, während sie am Tisch Platz nahm. Als Benita und Teresa den ersten Gang servierten, stand ihr Entschluss fest. Sie würde Francisco bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit sagen, dass sie gesund genug war, um abreisen zu können. Wenn sie aufpasste, konnte sie sich auch gut ohne die Krücken bewegen. Zudem erwartete er sicher ohnehin, dass sie abreiste.
    „Laura?“ Erst jetzt begriff sie, dass er mit ihr gesprochen hatte. Sie schaute ihn an und sah, dass er leicht lächelte. „Denken Sie vielleicht gerade an einen bestimmten … Freund?“
    „Einen Freund?“, fragte sie verdutzt.
    „Ich überlegte, ob es vielleicht in England einen Freund gibt, der auf Sie wartet“, sagte er glatt.
    „Nein.“ Sie hatte geantwortet, ohne darüber nachzudenken. Am liebsten hätte sie sich selbst dafür einen Tritt gegeben. Eine Bejahung wäre ein Schutz gewesen … aber wogegen?, fragte sie sich. Er hatte sie doch gar nicht bedrängt. Diese Episode im Schlafzimmer hatte nur bewiesen, wie leicht es ihm fiel, sich von ihr zu lösen, während sie …
    „Ich bin überrascht.“
    „Erinnern Sie sich an die Studenten, mit denen ich nach Spanien kam? Einer davon war mein Freund“, erklärte sie schnell. „Wir waren zu viert, zwei Paare“, fuhr sie fort. „Aber dann kam alles anders, als …“
    „Ich verstehe. Und das war schmerzlich?“
    „Anfangs ja“, gab sie ehrlich zu. „Aber ich glaube, es war vor allem verletzter Stolz. Sancho …“
    „Sancho?“ Die Schärfe in seiner Stimme ließ Laura aufblicken. „Der Mann, mit dem Sie herkamen, ist Spanier?“ Sie nickte stumm. „Und er ließ Sie allein in einem fremden Land, ohne jeden Schutz?“ Sie wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Er sah zum Fürchten aus.
    „Nicht direkt.“ Sie senkte den Blick und nahm einen Schluck Wein, während Teresa ihre Teller abräumte und Benita den nächsten Gang servierte.
    Nachdem die beiden Mädchen wieder verschwunden waren, sprach er ihren Namen zwar leise, aber gebieterisch aus. „Laura?“ Sie schaute ihn langsam an. „Sie werden mir jetzt in allen Einzelheiten erzählen, warum Sie allein in meinem Land sind. Haben Sie mich verstanden?“
    Sie öffnete den Mund, um zu protestieren, schloss ihn dann aber rasch. Etwas in seinem Gesicht riet ihr zur Vorsicht.
    „Also, im Prinzip ist es so, wie ich es Ihnen erzählt habe“, begann sie schwach. „Ich kam mit Sancho und zwei anderen Freunden her. Er wollte mir … uns … sein Land zeigen. Anschließend wollten wir noch ein paar Monate durch Europa reisen und unterwegs arbeiten, um Geld dafür zu verdienen, aber dann …“ Als sie mit ihrer Geschichte fortfuhr, blieb das dunkle Gesicht völlig ausdruckslos, selbst dann, als sie die erniedrigende Episode erzählte, wie sie Sancho und Janie zusammen überraschte. Darauf schwieg er einen Moment. Schließlich beugte er sich vor und sah sie mit unverhohlener Wut an.
    „Sie haben sich also absichtlich in eine gefährliche Situation begeben, um diesen Sancho zu bestrafen? Wenn Sie vergewaltigt oder ermordet worden wären, hätte er sich schuldig fühlen sollen. Ist das richtig?“
    „Nein!“ Sie funkelte ihn wütend an. „Natürlich nicht. Und unterstellen Sie mir nichts!“
    „Ich unterstelle Ihnen etwas?“ Er lehnte sich zurück und nahm einen tiefen Schluck Wein, wobei er sie mit schmalen, kalten Augen ansah. „Sie wollen doch wohl nicht ernsthaft behaupten, Laura, dass Sie sich aus anderen Gründen dazu entschlossen haben? Ich kann wirklich nicht glauben, dass eine Frau Ihres Alters und Ihrer Intelligenz so unglaublich dumm wäre!“
    „Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind, Francisco de Vega?“, zischte sie wütend. „Sie sind so vernünftig und klug, dass ich glaube,

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