ROMANA EXKLUSIV Band 0179
aufatmen.“
„Ja.“ Sie drehte sich zu ihm um, legte ihm die Arme um den Nacken und schmiegte sich eng an ihn. „Als du mich beiseitegestoßen hast, heraus aus der Schusslinie … da habe ich gedacht … du seist …“ Ein Schauer überlief sie, und sie drückte sich noch fester an ihn, atmete wieder diesen feinen Moschusduft ein, der so männlich war und so betörend. „Wenn er dich getötet hätte …“
Er hauchte ihr einen Kuss auf die bebenden Lider, küsste die Tränen von ihren Wimpern. „Scht … Alles ist gut. Es ist vorbei. Und wir haben uns und den Rest unseres Lebens.“
„Ja …“ Sie blinzelte die Tränen weg, öffnete die Augen und sah zu ihm auf. „Das haben wir, nicht wahr?“
„Glaubst du das jetzt endlich?“, fragte er ernst.
„Ja.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und öffnete leicht die Lippen, bereit für seinen Kuss.
All ihre Zweifel waren verschwunden, zerstört durch den Knall eines Gewehrschusses. Den Rest ihres Lebens … Ja, jetzt wusste sie, dass Hugh es ernst gemeint hatte. Die Wahrheit lag in seinem Kuss, einem Kuss von tiefer Zärtlichkeit, der das Versprechen in sich barg, für die nächsten fünfzig Jahre liebevoll für sie zu sorgen, bis zu ihrer goldenen Hochzeit und darüber hinaus.
Und dasselbe Versprechen gab sie ihm, eng an ihn geschmiegt … bis das Feuer der Leidenschaft erneut entflammte, ihr Atem stoßweise ging und drängend. Dann wurde das Mondlicht unter den rauschenden Palmen am weißen Sandstrand viel zu verführerisch, um ihm noch länger zu widerstehen.
Etwa eine Stunde später schlenderten sie Hand in Hand am Wasser entlang, barfuß, und ließen sich die kleinen Wellen über die Füße schwappen. Das silbrige Mondlicht spiegelte sich auf der Meeresoberfläche wie Millionen Sterne am samtblauen, mitternächtlichen Himmel.
„Ich muss zugeben, dass es nicht ganz die Antwort war, die ich auf einen Heiratsantrag erwartet hatte“, sagte Hugh und lachte leise. „‚Ich möchte dir keine Unannehmlichkeiten bereiten!‘“
Jetzt lachte auch Natasha und sah glücklich zu ihm auf. „Ich hätte niemals gedacht, nicht eine Sekunde lang, dass du mich tatsächlich heiraten wolltest.“
„Ich weiß. Mit diesem Stiefvater als Vorbild für männliche Unbescholtenheit überrascht es mich eigentlich nicht, dass es dir schwerfiel, mir zu vertrauen.“
Lächelnd schüttelte Natasha den Kopf. „Ich hatte Angst davor, dir zu vertrauen. Ich habe nicht geglaubt, dass es von Dauer sein könnte. Das alles habe ich so viele Male im Kasinobetrieb beobachtet – Männer, denen es ein hübsches Gesicht angetan hatte. Dann, nach einem Jahr, waren sie gelangweilt und suchten sich Abwechslung. So als würde man sich ein Buch aus der Bibliothek ausleihen und es zwei Wochen später wieder zurückbringen. Von Liebe hatte ich mir mehr erwartet.“
Er lachte, hob ihre Hand an die Lippen und drückte einen Kuss auf den Goldring an ihrem Finger. „Nun, das ist jetzt alles nicht mehr wichtig. Abgesehen von der armen Debbie, ist die Sache gut ausgegangen.“
„Ja. Und selbst Debbie schien die Kugel in der Schulter nicht allzu viel auszumachen, jetzt, da Lester endlich eingesehen hat, dass er sie wirklich liebt. Und da er nun im Gefängnis sitzt, weiß sie jedenfalls immer, was er gerade treibt“, fügte sie leicht amüsiert hinzu.
Das Wasser umspülte ihre nackten Füße, und der Sand kitzelte sie unter den Zehen, als es zurückflutete. „In ein paar Tagen wird die Treuhandschaft aufgelöst, dann kannst du das Kasino schließen“, bemerkte Hugh.
Sie nickte, und ein kleiner Schatten fiel auf ihr Glück. Sie würde Spaniard’s Cove vermissen. „Ich gehe davon aus, dass ich es für einen guten Preis verkaufen kann, jetzt, da das Geschäft in der Touristikbranche floriert. Wenn wir nach England zurückkehren, werde ich …“
Energisch schüttelte er den Kopf, und sie warf ihm verblüfft einen fragenden Blick zu.
„Wer hat etwas davon gesagt, dass wir nach England zurückkehren? Du willst Spaniard’s Cove doch gar nicht verlassen, oder? Wir bleiben hier und machen einen Ferienort daraus, so, wie du es geplant hast.“
Sie sah ihn an, außer sich vor Freude und Glück. „Bist du sicher …? Willst du wirklich hierbleiben?“
„Natürlich.“ Er lachte, hob sie hoch und wirbelte sie herum. „Weshalb sollte ich zurückwollen in das kalte, nasse, verregnete England, wo ich doch hier im Paradies leben kann?“ Er stellte sie wieder auf die Füße, ohne sie
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