ROMANA EXKLUSIV Band 0179
man besser nicht, sondern tat einfach, was man wollte.
Robert hatte Gerry geraten, sich während der Mittagshitze auszuruhen, und da sie sich überraschend müde fühlte, streckte sie sich in ihrer Suite auf dem Sofa aus. Nach einer Weile versuchte sie, ein Buch zu lesen, doch ihre Lider wurden immer schwerer.
Irgendwann musste sie eingeschlafen sein, denn als sie erwachte, wurde ihr bewusst, dass sie von Robert Falconer geträumt hatte.
Sie ging zur Lagune hinunter und schwamm zwanzig Minuten in dem warmen Meerwasser. Schließlich wrang sie sich das Haar aus und rannte eilig den Strand hinauf, weil der Sand so heiß war, dass sie sich die Sohlen verbrannte.
Instinktiv spürte sie, dass sie beobachtet wurde. Robert stand reglos unter den Palmen. Er hatte die Augen hinter einer Sonnenbrille verborgen, und Gerrys Herz begann heftig zu pochen. Ungeschminkt fühlte sie sich verletzlich und irgendwie nackt. Ihre Beine kamen ihr viel zu lang vor, und obwohl sie einen Einteiler trug, enthüllte er viel zu viel von ihrem Körper.
Ernst sagte Robert: „Hallo.“
„Hallo.“ Gerry blickte auf ihre Sachen, die etwas von Robert entfernt im Sand lagen.
Rasch ging sie zu ihrer Strandtasche und nahm einen Pareo heraus. Geschickt hüllte sie sich darin ein und verknotete ihn über den Brüsten. Das nasse Haar steckte sie mit zwei Kämmchen zurück.
„Hat das Schwimmen Spaß gemacht?“, fragte Robert.
„Und wie! Das Wasser ist herrlich warm.“
„Eine höchst interessante Art, ein Stück Baumwollstoff zu tragen“, bemerkte Robert trocken und nahm die Sonnenbrille ab, um Gerry zu betrachten. „Ich hoffe, Sie haben ein Sonnenschutzmittel benutzt.“
Seine Musterung verwirrte Gerry, und sie erwiderte etwas steif: „Natürlich achte ich auf meine Haut.“
Die Wasserperlen auf ihren Schultern schienen Robert zu faszinieren. Er strich ihr leicht mit dem Finger über die Haut, zog ihn jedoch sofort wieder zurück. Dennoch ließ die Berührung Gerry erglühen.
„Sehr gut sogar.“ Roberts Stimme klang heiser. „Ihre Haut schimmert so samtig wie ein Pfirsich. Welcher Mittelmeervorfahr hat Ihnen die dunkle Tönung vererbt?“
„Meine Mutter ist fortgegangen, ehe ich sie danach fragen konnte. Aber einer meiner Ahnen stammt aus Frankreich.“ Gerrys Mund fühlte sich trocken an, und sie wich etwas zurück, um sich Roberts gefährlichem Bannkreis zu entziehen. Ohne nachzudenken, setzte sie hinzu: „Übrigens ist das ein hübsches Kompliment. Warum probieren Sie’s damit nicht mal bei Cara?“
In Roberts Augen erschien ein eisiger Glanz. „Da würde sie höchstens kichern.“
Sicher. Aber Cara war nicht zu jung oder zu unerfahren, um mit ihm zu schlafen. Gerry zuckte die Schultern und begann, den Rückweg zum Hotel einzuschlagen.
Kühl sagte Robert: „Sie hat die Nacht bei mir verbracht, aber nicht in meinem Bett.“
Etwas zwang Gerry, sich umzublicken. „Es geht mich nichts an, was Cara – oder Sie – tun“, erklärte sie gleichmütig.
Robert sah sie scharf an. „Glauben Sie mir?“
„Ist es wichtig, dass ich es tue?“
Sein Lächeln ging ihr durch und durch. „Ja“, sagte er ruhig. „Leider ja.“
5. KAPITEL
Gerry zögerte, weil ihr bewusst wurde, dass sie drauf und dran war, einen Schritt ins Unbekannte zu tun, eine Schwelle zu überschreiten, vor der sie bisher stets zurückgeschreckt war. Ihr Instinkt warnte sie, doch sie konnte der Versuchung nicht widerstehen.
„Ich glaube Ihnen“, sagte sie zögernd. „Und ich hoffe, Sie tun Cara nicht weh. Zwar hält sie sich für sehr erfahren, doch letztlich ist sie noch ein halbes Kind.“
„Aber sie weiß, dass ihr von mir keine Gefahr droht.“
„Darum geht es nicht. Sie fühlt sich stark zu Ihnen hingezogen.“
Robert runzelte die Stirn. „Dagegen kann ich nichts tun.“
„Nun, Sie tun aber etwas … Sie ermutigen sie.“
In Roberts Augen erschien ein harter Glanz, und er zuckte leicht die Schultern. „Ich habe sie auf einer Party kennengelernt und beobachtet, dass sie sich unsicher fühlte und etwas zu viel trank. Dem Mann, der mit ihr flirtete, traute ich nicht. Da habe ich ihr angeboten, bei mir zu übernachten.“ Warnend setzte er hinzu: „Aber nicht in meinem Bett.“
Jetzt lenkte Gerry ein. „Ich weiß, dass ich mich da nicht einmischen sollte, aber in manchen Dingen ist Cara noch sehr naiv.“
Robert zog eine Braue hoch. „Sie sind ihr Vorbild, ihr Maßstab.“
„Das weiß ich.“ Gerry wünschte, sie würden über etwas
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