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ROMANA EXKLUSIV Band 0179

ROMANA EXKLUSIV Band 0179

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0179 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD ANNE MATHER
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noch nicht“, erwiderte Robert beruhigend. „Aber es könnte dazu kommen, falls wir nicht so schnell gerettet werden. Ich bin dafür, möglichst wenig Risiken einzugehen. Deshalb sollten wir viel Kokosmilch trinken, um Wasser zu sparen.“
    Auch Gerry hielt nichts von Risiken, und die Vorstellung, dass Robert wegen der Kokosnüsse die Palmen erklimmen musste, behagte ihr gar nicht. Zweifelnd blickte Gerry die schlanken Stämme hinauf. „Wissen Sie, wie man da raufkommt?“
    „Klar.“ Robert lächelte beruhigend. „Keine Sorge, ich habe einen Großteil meiner Kindheit auf Kokospalmen verbracht.“
    „Ich aber keine Zeit mit dem Schienen gebrochener Glieder“, warnte Gerry. „Seien Sie also lieber vorsichtig.“
    Robert lachte. „Sie werden staunen, was man kann, wenn’s sein muss. Notfalls könnte ich mir bestimmt auch selbst einen Streckverband anlegen. Aber dazu wird’s nicht kommen. Am besten, Sie sehen nicht hin, wenn ich da oben rumturne.“
    Irgendwie war Gerry sicher, dass Robert nichts tun würde, was er nicht beherrschte. „Damit ich um den Spaß komme?“, neckte sie ihn. „Ich denke nicht daran!“
    „Dann sollten Sie sich lieber in den Schatten stellen.“
    Folgsam zog Gerry sich in den kühlen Schutz des Unterholzes zurück und verfolgte, wie Robert eine Seilschlinge um einen Palmenstamm legte. Er schien tatsächlich zu wissen, was er tat, denn mit wenigen Bewegungen hangelte er sich unter Zuhilfenahme der Schlinge geschickt zu den Palmenspitzen hinauf.
    Im Handumdrehen war er mit einem Beutel voller Kokosnüsse über der Schulter wieder unten.
    Rasch eilte Gerry herbei, als Robert ihn im Schatten abstellte. „Jetzt brauchen wir nur noch Fische zu fangen, dann leben wir wie Robinson von den Gaben der Mutter Natur.“
    Robert zog eine Braue hoch. „Wir?“
    Leicht verlegen gestand Gerry: „Nun ja, normalerweise würde ich Fische nicht töten. Wenn’s jedoch ums Überleben geht, müsste ich es tun, um nicht zu verhungern.“
    „Das würde das Leben auf der einsamen Insel sehr erleichtern“, bemerkte Robert belustigt. „Aber tagsüber werden wir nicht viel fangen. Damit müssen wir bis zum Abend warten. Wollen wir mal um die Insel herumlaufen?“
    „Gern.“

    Das Atoll war winzig – ein Sandkorn in einem Labyrinth von Riffen und anderen palmenbestandenen kleinen Inseln ohne Wasser, Nahrung oder Bewohner.
    „Während der Saison kommen die Leute von Longopai herüber, um zu fischen und Kokosnüsse zu holen“, erklärte Robert. „Ich war schon oft hier. Deshalb wusste ich in der Nacht auch, wie man herkommt.“
    Respektvoll blickte Gerry zum Riff hinaus. „Da haben wir Glück gehabt. Stammen die Kokosnüsse aus der Südsee?“
    „Das weiß man nicht. Die meisten Wissenschaftler glauben, dass sie von Asien herübergekommen sind. Die Palmen haben die Tropen gewissermaßen kolonisiert. Ohne diese Lebensspender wären die Südseeinseln nicht bewohnbar gewesen. Die Polynesier und Mikronesier wären verhungert, ehe sie zu einer der großen Inseln hätten vorstoßen und dort auch andere Dinge anbauen können. Kokosnüsse und Fisch sind die Urnahrung des Pazifik. Selbst heute noch leben viele Menschen davon.“
    „Aber das genügt inzwischen längst nicht mehr.“ Gerry dachte an die Bewohner von Longopai, die das Geld für die ausgeführten Hüte brauchten, um ihren Kindern eine bessere Ausbildung zu ermöglichen.
    „Es hat nie genügt. Wieso, glauben Sie, sind die Polynesier zum größten Seefahrervolk geworden? Aber natürlich brauchen die Insulaner heute mehr als ihnen irgendein Atoll zu bieten hat.“
    Prüfend ließ Gerry den Blick über den Himmel und das sich endlos ausbreitende Meer schweifen. „Und das ist schlimm?“
    Robert zuckte die Schultern. „Darum geht es nicht. So ist das Leben nun mal. Die Welt ändert sich, ob es uns passt oder nicht. Aber ich bin froh, dass ich heute lebe, denn uns bieten sich ungeahnte Herausforderungen und Möglichkeiten.“
    Langsam schlenderten sie durch den blendend weißen Sand und sprachen über die verstreuten Inselreiche der Südsee und ihre Probleme.

    Es dauerte knapp zwanzig Minuten, bis sie das Atoll umrundet hatten. Als Robert sich den Beutel mit den Kokosnüssen wieder über die Schulter warf, blickte Gerry bedeutsam zum Kreuzer hinüber, der stolz und mächtig in der Lagune lag und dennoch hoffnungslos festsaß.
    „Wie tief die Großen sinken können“, bemerkte sie ironisch. „Wenn der Sternenjäger eine Jacht wäre, könnten

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