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ROMANA EXKLUSIV Band 0179

ROMANA EXKLUSIV Band 0179

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0179 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD ANNE MATHER
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wäre es merkwürdig, wenn nun ausgerechnet Jon Verdacht schöpfen würde. Aber wollte sie die Beziehung zu ihm wirklich weiterführen? Ganz egal, was sie für Jon empfand, er war Richards Sohn. Und die Vorstellung, eines Tages ein Teil der Familie Savage zu werden, war für sie unerträglich.
    Durch die Fenster konnte Helen Lichter in der Dunkelheit flimmern sehen, und der unverkennbare Duft des Oleanders hing süß und verführerisch in der Luft. Aus der Ferne erklang beschwingte Calypsomusik. Die tropische Umgebung, exotische Musik – eigentlich sollte sie überwältigt sein. Aber als Richard die Flügeltür am Ende der Galerie öffnete und sie bat einzutreten, dachte Helen nur daran, wie sie so schnell wie möglich fliehen konnte.

4. KAPITEL
    Auf der Party anlässlich der Galerieeröffnung herrschte eine ausgelassene Stimmung. Richard trank bereits das dritte Glas Champagner. Er hatte sich vor eines der großen Fenster gestellt und betrachtete spöttisch das Gedrängel der Gäste. Insgeheim musste er Victoria Respekt zollen. Sie hatte Talent, wenn es darum ging, die Werbetrommel für sich zu rühren. Sie hatte den Ablauf des Abends perfekt organisiert. Luther Styles erwies sich als sehr erfolgreich, aber auch die Arbeiten der weniger bekannten Künstler waren in der Ausstellung nicht übersehen worden. Viele der Bilder waren bereits mit dem kleinen roten Punkt versehen, der anzeigte, dass sie einen Käufer gefunden hatten.
    Victoria genoss den Erfolg ganz offensichtlich. Umgeben von einer Schar Zeitungsreporter und Bewunderer stand sie in der Mitte des Ausstellungsraums und sprach über die Schwierigkeiten der Künstler auf dem Kunstmarkt. Luther Styles war an ihrer Seite, und Richard bemerkte, dass sich seine Schwester bei ihm eingehakt hatte. Glaubte sie etwa, dass Styles sich ernsthaft für sie interessierte? Richard runzelte nachdenklich die Stirn. Er selbst bezweifelte es. In seinen Augen war der Mann arrogant und kriecherisch. Mehrfach hatte er beobachtet, wie der Maler mit lüsternen Blicken andere Frauen verfolgt hatte. Sobald Victoria jedoch das Wort an ihn richtete, verbarg er schnell sein offensichtliches Interesse an zierlicheren weiblichen Formen. Richard vermutete, dass er Victoria nur ausnutzte und sie sicher noch tief verletzen würde.
    Aber das geht mich nichts an, überlegte er und starrte in sein leeres Glas. Obwohl Victoria einige Jahre jünger war als er, war sie eine erwachsene Frau und sicherlich in der Lage, ihr Leben zu meistern. Nein, er fühlte sich nicht mehr für sie verantwortlich. Das einzige Problem war nur, dass Victoria im Umgang mit Männern so gut wie keine Erfahrung hatte.
    Vicki hat keine besonders glückliche Jugend verbracht, dachte Richard, schließlich war sie erst sechzehn Jahre alt, als unsere Eltern starben. In der Zeit, in der man normalerweise bei Freunden oder auf Partys ist, war sie zu Hause geblieben, um sich um den Haushalt zu kümmern und zu lesen. Eigentlich war Vicki in die Rolle der Mutter geschlüpft, und erst als er Daphne geheiratet hatte, hatte seine Schwester erkannt, dass sie so nicht weiterleben konnte.
    Richard seufzte. Vielleicht war er nicht ganz schuldlos an Vickis Entwicklung. Wenn er eine Frau gewählt hätte, die sich mit Victoria verstanden hätte, wäre möglicherweise alles anders gekommen. Dann wäre Victoria bestimmt nicht weggezogen. Aber gerade während der Jahre in Amerika hatte seine Schwester wie eine emanzipierte, selbstständige Frau gelebt. Sie hatte gearbeitet und sich aus beruflichen Gründen häufig in London und Paris aufgehalten. Nach seiner Scheidung von Daphne hatte Victoria jedoch sofort ihre Sachen gepackt und war wieder nach Hause gezogen. Vermutlich habe ich ihre Gutmütigkeit ausgenutzt, gestand Richard sich reumütig ein.
    Trotzdem hatte Victoria in den letzten zehn Jahren sehr viel Selbstvertrauen bekommen. Sie würde es sich sicherlich verbeten haben, dass er sich in ihre Angelegenheiten einmischte. In ihren Augen konnte Luther Styles nichts Böses tun, und sie würde ihrem Bruder vermutlich nicht einmal zuhören, wenn er prophezeite, dass der Maler sie wie eine heiße Kartoffel würde fallen lassen – sobald er sein Ziel erreicht hatte. Victoria war von der Loyalität des Mannes vollkommen überzeugt. Alles, was Richard gegen Styles vorbrachte, würde ihr Misstrauen erwecken.
    In der Beziehung gleicht sie unserem Gast, dachte Richard und nahm ein volles Glas von dem Tablett, das einer der Kellner vorbeitrug. Jons

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