ROMANA EXKLUSIV Band 0179
Restaurant, die Ober, all die anderen Tänzer um sie her waren vergessen – sie hätten genauso gut allein sein können, während sie sich bewegten, als würden sie sich lieben …
Sie tanzten, während der Mond seine Bahn langsam über den Himmel zog und sein silbriges Licht auf den dunklen Wassern der Bucht schimmern ließ. Natasha hätte nicht sagen können, wie lange sie so tanzten – es hätte ewig sein können. Aber schließlich ließ er sie los. Ein leiser Laut des Protests entschlüpfte ihr, als sie die kühle Nachtluft auf ihren nackten Schultern spürte, die er nun nicht mehr mit seinen Armen wärmte.
Leicht benommen blickte sie zu ihm auf … Und dann wurde ihr allmählich bewusst, dass die Musik zu spielen aufgehört hatte. Die Bandmitglieder packten ihre Instrumente ein, und die Ober räumten die letzten Tische ab. Als sie sich aus seinen Armen zurückzog, bemüht, ihren zerbröckelten Schutzwall wieder aufzubauen, applaudierte der Sänger der Gruppe leise.
Natasha spürte, wie ihr die Röte in die Wangen schoss. Sie merkte, dass sich einige Nadeln aus ihrem Haar gelöst hatten und einige Strähnen herunterhingen. Nervös versuchte sie, sie wieder hochzustecken, aber Hugh hielt sie davon ab.
„Nein – lass es offen“, drängte er sanft.
Sie zog die anderen Nadeln heraus und ließ das Haar locker über ihre Schultern fallen, durchkämmte es mit den Fingern, in dem vergeblichen Versuch, etwas ordentlicher auszusehen.
Hugh lächelte und nickte. „Ja, so ist es schon viel besser“, sagte er heiser. „So siehst du erstaunlich sexy aus.“
Sie blitzte ihn mit ihren blauen Augen warnend an, wenngleich nicht sehr überzeugend. Nachdem sie so mit ihm getanzt hatte, sich so von ihm hatte küssen lassen, konnte sie zu ihrer Verteidigung wohl schlecht die kühle Unnahbare spielen.
„Ich denke, wir sollten jetzt besser gehen“, bemerkte sie angespannt. „Sie warten auf uns, um schließen zu können.“
Er sah sie einen Moment lang spöttisch an, dann nickte er zustimmend. „Es ist eine herrliche Nacht“, sagte er und blickte zu den Sternen hinauf. „Sollen wir zu Fuß zum Kasino zurückgehen?“
„Einverstanden“, stimmte sie zu. „Dabei haben wir Gelegenheit, miteinander zu reden.“ Und ich werde noch ein bisschen länger mit ihm zusammen sein, dachte sie.
Im hellen Mondlicht war der Weg gut zu sehen – welch ein Glück! Die Straße war an manchen Stellen asphaltiert, dann wieder bestand sie nur aus festgetretenen Steinen, aber Risse und Schlaglöcher gab es überall, einige davon waren tief genug, dass man sich darin den Knöchel verstauchen konnte. Der Weg wand sich unter den Bäumen entlang, führte hinauf über den Bergrücken, der auf der anderen Seite gemächlich zum Meer hin abfiel und St. Paul’s Bay von Spaniard’s Cove trennte. Der Duft von Frangipani und das schrille Zirpen von Zikaden erfüllten die warme Nachtluft.
Schweigend gingen sie eine Weile nebeneinander her, aber Natasha wurde ungeduldig. Sie warf Hugh einen fragenden Blick zu und sagte: „Also …?“
Er lächelte auf sie herab. „Na schön, dann werde ich es dir erzählen.“ Einen Moment lang schwieg er, und sie dachte schon, sie müsste ihn noch einmal auffordern, doch da fing er schon an zu reden. „Letzten Sommer beschloss mein Neffe, der Sohn meiner Schwester, die großen Semesterferien mit einem Freund in Amerika zu verbringen. Peter war immer ein vernünftiger Junge gewesen, deshalb ließ Margaret ihn gern in die Staaten gehen.“
Natasha nickte und hörte aufmerksam zu.
„Sie verbrachten eine Zeit bei den Eltern seines Freundes in New York, dann beschlossen sie, herumzureisen und sich das Land anzusehen, bevor sie nach England zurückkehren wollten. Sie landeten in Miami.“
„Oh …“ Natasha hatte das Gefühl, als wüsste sie, was jetzt kam.
„Eines Abends“, fuhr Hugh fort, „gingen sie einen Klub, nur um was zu trinken und eine Partie Poolbillard zu spielen. Am Tresen kamen sie mit einem Typen ins Gespräch. Vermutlich hat er sich ihnen gegenüber ziemlich kaltschnäuzig gezeigt und großspurig mit dem einen oder anderen Namen angegeben. Darauf bildeten sie sich etwas ein. Sie tranken einiges zusammen, spielten ein wenig Billard – gewannen ein paar Dollar, verloren ein paar. Dann schlug er vor, woanders hinzugehen. Sie gingen in einen anderen Klub, wo man Karten spielte. Sie spielten Blackjack, und jeder gewann ein paar hundert Dollar.“
„Und am darauffolgenden Abend kamen sie
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