ROMANA EXKLUSIV BAND 231
und das Kind allein aufziehen zu müssen.“
„Oh Beth!“ Er schloss sie in die Arme und hielt sie ganz fest. „Du wirst nicht allein sein.“
„Doch.“
Elizabeth wusste einfach nicht mehr, wo ihr noch der Kopf stand. Wäre es nicht das Beste, einfach zu vergessen, dass er sie nicht liebte, obwohl sie ihm leidenschaftliche Liebe entgegenbrachte?
„Ich werde mich um dich kümmern“, sagte er leise und küsste sie sanft auf die Wange.
„Ich brauche dein Mitleid nicht“, erwiderte sie scharf.
„Das ist auch kein Mitleid.“
Es herrschte sekundenlanges Schweigen. Endlich gelang es Elizabeth, die Selbstbeherrschung wiederzuerlangen.
„Ich denke, es ist das Beste, du gehst jetzt“, sagte sie mit fester Stimme.
„Du hast also keinen anderen Freund in London, oder?“, fragte er, und Beth schüttelte den Kopf.
„Nein.“
„Ich verstehe einfach nicht, warum du geschwindelt hast. Dabei war ich davon überzeugt, dass du eine Affäre mit deinem Boss hast. Einmal habe ich dich mit ihm gesehen, als ich dich vom Büro abholen wollte.“
„Es kommt oft vor, dass wir mittags zusammen essen, um geschäftliche Fragen zu besprechen. Aber wir haben nichts miteinander, da kannst du ganz sicher sein.“
„Aber du hast so getan, als gäbe es jemanden.“
„Ja. Und ich habe dir schon gesagt, warum. Ich wollte vor allem, dass du mich in Ruhe lässt.“
„Und willst du das immer noch?“
Elizabeth zuckte mit den Schultern. Sie wusste überhaupt nicht mehr, was sie wollte. Am liebsten wäre es ihr gewesen, wenn er sie auch liebte, doch das war ausgeschlossen. Schließlich hatte er sie betrogen und würde sich bestimmt wieder auf eine Affäre einlassen, wenn sich die Gelegenheit dazu böte.
„Bleibst du hier, wenn du schwanger bist?“
Sie zog die Augenbrauen zusammen und starrte ihn verblüfft an.
„Sag mir nur nicht, dass du glücklich wärest, Vater zu werden!“
„Ich denke, ich wäre gar nicht so schlecht in dieser Rolle.“
„Das nehme ich auch an. Aber ein Baby kann nicht der einzige Grund sein zusammenzubleiben.“
„Wenn du wirklich schwanger bist, werde ich auf keinen Fall zulassen, dass du nach London zurückgehst.“
„Das entscheide ich ganz allein.“
Er schüttelte den Kopf.
„Nein, Beth, diese Frage sollten wir unbedingt gemeinsam entscheiden.“
„Vielleicht. Aber das alles sind ja nur Spekulationen. Ich habe mich nicht wohlgefühlt, doch das lag vermutlich an der Sonne.“
Jay musterte sie nachdenklich, dann sagte er:
„In dem Fall schlage ich vor, du machst gleich den Schwangerschaftstest.“
„Nein, das tue ich nicht“, stieß sie hervor.
Er stand auf und ging zum Telefon.
„Was hast du denn jetzt vor?“
„Ich rufe meinen Arzt an.“
„Nein!“ Sie war aufgesprungen und versuchte, ihm den Hörer aus der Hand zu reißen, doch ließ er es nicht zu. Erschöpft sagte sie:
„Okay, ich mache den Test. Aber leg den Hörer auf! Ich entscheide selbst, wann es an der Zeit ist, einen Arzt aufzusuchen.“
Er lächelte leicht.
„Du bist eine verdammt dickköpfige Frau, Elizabeth Hammond.“
Damit nahm er den Test und reichte ihn ihr.
„Mach ihn jetzt gleich!“
„Ich will, dass du zuerst gehst.“
Er ging zur Minibar und nahm sich einen Drink. „Ich setze mich unten auf die Terrasse und warte, bis du fertig bist. Dann kannst du zu mir kommen.“
Er klang auf einmal ganz ruhig und ging hinaus.
11. KAPITEL
Elizabeth starrte die geschlossene Tür noch eine ganze Weile an, nachdem Jay gegangen war. Für wen hielt er sich eigentlich? Sie hatte niemals zuvor solch einen arroganten Mann getroffen.
Langsam ging sie ins Badezimmer und schaute sich im Spiegel an. Sie sah wirklich nicht sehr gut aus. Ob sie wohl schwanger war? Den Test zu machen jagte ihr unglaubliche Angst ein. Was sollte sie nur tun, wenn sie wirklich schwanger war? Doch war es nicht besser, der Wahrheit ins Auge zu sehen? Und hatte nicht auch Jay ein Anrecht darauf, es zu erfahren?
Mit zitternden Fingern machte sie die Schachtel auf und nahm den Test heraus.
Jay trank das Bier aus und stellte das Glas auf den Tisch neben dem Liegestuhl. Er ließ den Blick über das Meer gleiten und dachte an Elizabeth. Der Test schien lange zu dauern, obwohl er auf der Schachtel gelesen hatte, dass das Ergebnis sofort vorläge. Er machte sich schon selbst Vorwürfe, dass es vielleicht doch nicht richtig gewesen war, Elizabeth zu dem Test zu drängen, als er sie auf sich zukommen sah.
„Und?“, fragte er
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